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Lichtschwester

Lichtschwester

Titel: Lichtschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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endlich sich wieder regenden Fyl aus seinen Gedanken gerissen - und hätte nicht zu sagen gewußt, wie lange er schon grübelnd dagesessen hatte. Der Zwergdrache huschte vom Bett herab und kletterte ihm geschwind auf die rechte Schulter.  
      »Was überlegst du denn, Hugh?« fragte der Kleine sanft. »Wie ich unsere Kay zurückholen kann«, versetzte Hugh und lachte mit einemmal.
      »Was ist? Was findest du so lustig?« fragte Fyl und schmollte.   
      »Wenn mir vor einem Jahr einer gesagt hätte, daß ich mich eines Tages mit einer kleinen Eidechse wie dir unterhalten würde ...« »Ich bin aber keine Eidechse«, erwiderte Fyl keck. »Ich bin ein Zwergdrache. Ein himmel-weiter Unterschied!«
      »Entschuldige, tut mir leid! Also, daß ich eines Tages einem so prächtigen Zwergdrachen Gesellschaft leisten würde!«  sagte Hugh, klopfte ihm freundschaftlich auf den Rücken und kraulte ihn dann am Kopf, dort, wo Fyl anscheinend so gefühlig war. »Dem hätte ich gesagt, er sei wohl völlig verrückt ... Aber die Dinge ändern sich mit der Zeit, nicht wahr?« »Ja, sicher. Wie wollen wir also unsere Kay befreien?« »Ich habe mir da etwas überlegt, muß es aber erst noch mit Wilse besprechen.« Hugh erhob sich. Plötzlich stieg ihm ein wunderbarer Essensduft aus der Küche unter ihnen in die Nase. Oh, es ist wohl später, als ich dachte. Von hier aus ist die Sonne nicht zu sehen ... aber ich wette, es ist schon spät am Nachmittag. Mit Fyl auf der Schulter stieg er eilig die Treppe hinab. Als er in die blitzblanke Küche trat, sah er Sylva emsig dabei, das Abendessen - Brathähnchen mit Karotten und Kartoffeln - zu richten. Sie blickte kurz zu ihm auf und starrte dann wieder in ihren Gemüsetopf. Ihr hübsches Gesicht war tränenverschmiert.
      Wilse saß stumm am Tisch und starrte düster in seinen Bierkrug. Als Hugh ihm gegenüber Platz nahm, blickte er auf. »Was hast du beschlossen, Bruder?« fragte er ruhig. Er sah recht erschöpft aus, so als ob er unterdessen schwer geschuftet hätte ... um seine Wut auszulassen.
      »Troy hat sein Wort gebrochen, das er mir gab. Ich werde ihn zum Zweikampf fordern«, erwiderte Hugh. Daß er es jetzt ausgesprochen hatte, erleichterte ihn, so als ob damit schon alles erledigt und vorbei gewesen wäre.
      Sylva keuchte erschrocken, fuhr aber in ihrer Arbeit fort. »Du bist verrückt«, schimpfte Wilse, schon halb auf den Beinen.
      »Setz dich wieder!« sagte Hugh bestimmt. »Niemand wird mich von diesem Entschluß abbringen.«
      »Aber du bist doch ein Krüppel!« schrie Wilse und stand vollends auf. »Das ist nun mal so. Ehre oder nicht, er wird dich in Stücke hauen.«
      »Wilse, ich habe ständig geübt und weiß mein Schwert zu füh ren. Nur mit dem Schild muß ich mir etwas einfallen lassen. Ich war Troy früher mehr als ebenbürtig ... und fühle mich jetzt wieder genauso kampfstark wie damals.«
      Wilse starrte ihn weit offenen Mundes an. »Du bist verrückt!« »Das hast du bereits gesagt. Ich sehe nur diese Möglichkeit... ihm in aller Öffentlichkeit gegenüberzutreten, wo alle um seine Treulosigkeit wissen. Er hat mir, vor vielen Zeugen, versprochen, die Dörfler Kaylis nicht zum Kriegsdienst anzufordern. Und er hat mich meines Armes wegen meiner Dienstpflicht enthoben. Ich werde mir mein Recht verschaffen.« »Wenn er dir dazu überhaupt Gelegenheit gibt...« »Er hat keine andere Wahl«, versetzte Hugh kühl. »Wir sind seine einzigen Verwandten. Er hat keinen Erben, und er hat öffentlich gelobt, unsere Rechte zu respektieren.« »Er hält doch kein Gelübde ...«
      »Dann muß er sich an mein Schwert halten«, sagte Hugh. Sein Grimm bedrückte ihn sehr. Er hatte seit seiner Heirat wieder einiges an Willensstärke erlangt. Und doch fehlte seine Frau ihm jetzt sehr.  
      »Ich bin stärker als er.«
      »Das gefällt mir nicht...«, sagte Wilse mit einem ganz bestimmten Gesichtsausdruck.
      »Das muß es auch nicht. Denn du bleibst hier.« »Hugh ...«
      »Verdammt, Mann, auch Sylva ist schwanger ... Kayli ist in seiner Gewalt. Du und Sylva, ihr seid es nicht. Ihr seid hier sicher.«
      Wilse starrte ihn an und blickte dann zur Seite. »Ich kann dir da nicht widersprechen, Hugh. Du hast auf deine Weise wohl recht.«
      »Sylva? Was sagst du dazu?« fragte Hugh.
      »Da ich ein Kind erwarte, will ich, daß Wilse hierbleibt«, sagte sie nach kurzem, verlegenem Zögern.
      »Dann ist es also beschlossen«, sagte

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