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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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ihrer Überraschung hatte er dieselbe Idee gehabt wie sie. Er hatte sich ein Handtuch um die Hüften geschlungen, sein Haar war noch ganz feucht vom Duschen. Mit zwanzig hätte Mona es ihm einfach vom Leib gerissen und genau gewusst, dass er ihr nicht hätte widerstehen können. Heute wagte sie das nicht, aus Angst, er könnte sie zurückweisen. Diese Erkenntnis schmerzte. Es war nicht einfach, alt zu werden.
    »Bedien dich nur, nimm dir den Laptop«, sagte er. »Er steht auf dem Balkon, ich habe ihn nach meinem Telefonat mit Guy extra dort stehen lassen.«
    »Danke.« Sie grinste und hoffte, dass ein Hauch ihres Chanel No. 5 zu ihm herüberwehte. Es war ihr Lieblingsduft. Klassisch. Schlicht. Sexy.
    Auf dem Weg zum Balkon nahm sie zwei Flaschen Orangensaft aus dem Kühlschrank, goss ihn in zwei Gläser und fügte etwas Eis hinzu, das immer frisch bereitstand. Der Service auf diesem Schiff war mindestens so perfekt wie in jedem der Fünfsternehotels, die sie kannte.
    Sie skypte mit dem Büro und sprach kurz mit ihrem Assistenten Giles. Rasch gingen sie die Shootings für die kommende Woche durch – was eigentlich völlig unnötig war, denn sie hatte eine Liste mit Anweisungen hinterlassen, die so detailliert waren wie ein Flughandbuch der NASA. »Die Cindy-Trenchant-Fotostrecke ist dir hervorragend gelungen«, lobte sie ihn. Ein bisschen Motivation schadete nie. Sie hatte Giles fast zehn Jahre zuvor als Praktikant ins Haus geholt. Damals war er sechzehn gewesen und hatte High Heels von Gucci getragen. Seither ging Giles für sie durchs Feuer, und sie war fest entschlossen, sich seine Loyalität in vollem Umfang zu erhalten.
    »Ach, weißt du, das war eigentlich ganz einfach. Die Frau ist ein absolutes No-Go, da hatten wir viel Auswahl. Also echt, diese Politikerfrauen … Gut, dass er nicht Cherie Blair durchgenudelt hat – dann müssten wir jetzt ein ganzes Sommer-Special machen.«
    Es gab nur einen Menschen, der noch eine spitzere Zunge hatte als Mona. Sie hatte aus Giles ein richtiges Scheusal gemacht – und sie liebte es!
    »Du hast recht, mein Süßer. Ich muss jetzt Schluss machen. Küsschen, Küsschen.«
    Er hauchte zwei Küsschen durch die Leitung zurück und legte auf.
    David stand plötzlich neben ihr. »War das Giles, mit dem du da gerade gesprochen hast?«
    »Ja. Der Junge ist völlig durchgeknallt. Aber ich liebe ihn.«
    »Du weißt, dass er sich letzte Woche vor dem Bürgermeister entblößt hat, oder? Sie waren zusammen auf irgendeiner Veranstaltung im Hilton. Angeblich musste der Bürgermeister danach erst mal inhalieren. Aber er hat sich entschieden, nichts zu unternehmen, weil er befürchtet, seine Wähler aus dem Schwulen-und-Lesben-Lager zu vergraulen.«
    In Monas Gesicht zeichneten sich Ungläubigkeit und geheime Freude ab. Mit Giles kam wirklich keine Langeweile auf.
    »Ich hab dir einen Orangensaft eingegossen.« Sie schob ihm das Glas zu. Sein Bizeps zuckte kurz, als er es nahm. Er trug jetzt schwarze Shorts, sonst nichts, und jede einzelne Stunde, die er im Fitnessstudio verbracht hatte, war deutlich zu sehen. Mit einem dreiundzwanzigjährigen Model konnte er vielleicht nicht mehr konkurrieren, aber er nahm es mit jedem vierzigjährigen A-Listen-Star locker auf. Sie jedenfalls machte er noch genauso scharf wie bei ihrer ersten Begegnung. Obwohl Mona David fast jeden Tag sah, ließ die körperliche Anziehung für sie nicht nach. Und wenn ihnen all die anderen Dinge nicht in den Weg geraten wären, wären sie heute noch zusammen. Dann würden sie ganz sicher nicht mit dieser völlig gestörten Familiensippe auf einem verfluchten Schiff sitzen!
    »Wie gefällt dir unsere Reise bisher?«, fragte sie ihn, rekelte sich behaglich und legte die Füße auf den Tisch.
    Er reagierte nicht sofort. Typisch David. Keine platten Floskeln, kein dümmlicher Smalltalk. Keine unüberlegte Antwort.
    »Ach, weißt du, ich bin mir nicht ganz sicher.« Er seufzte. »Es ist natürlich toll, John und Eliza und die Kleinen wiederzusehen, aber …« Den restlichen Satz ließ er in der Luft hängen.
    »Darf ich dich was fragen?«
    »Klar.«
    »Sag mir, wenn ich dir zu nahetrete, aber ich mache mir Sorgen. Ich meine das jetzt wirklich als Freundin, verstehst du? Ist zwischen dir und Sarah noch alles in Ordnung? Ihr … na ja, vielleicht bilde ich mir das nur ein … aber ihr macht so einen … distanzierten Eindruck.«
    Wieder sagte er lange nichts. »Ich weiß auch nicht«, gestand er müde.
    Sie wusste, dass sie ihn

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