Liebe auf Arabisch
Prostituierte dafür bezahlte, ein Mädchen aus der Provinz zu spielen. Nach dem Sex legte er ihnen einen Geldschein unters Kissen.
»Pass auf, dass du das nicht aus Versehen einmal bei deiner Frau machst!«
»Daran hab ich auch schon gedacht. Vor allem, weil es mir manchmal passiert, dass ich im Bett den Namen einer Geliebten sage, da muss ich wirklich aufpassen. Wenn es mir doch einmal passieren sollte, dass ich meiner Angetrauten einen Schein zwischen die Brüste oder unter das
Kissen schiebe, werde ich einfach so tun, als handle es sich um Haushaltsgeld.«
Während Farah Tränen lachte, machte Soha große Augen und schien verdrossen. Salma schluckte eine ganze Handvoll mit Mandeln gefüllter Datteln.
Pinselstrich und Klempnerei
Früher oder später musste es so kommen: Farah fragte mich unaufhörlich, wie ich es schaffen würde, mit Männern heiße Nächte zu verbringen und dabei intakt zu bleiben.
»Wie kann man einem Mann vorenthalten, bis ins Letzte vorzudringen und ihn trotzdem halten?«
»Genau«, sagte Soha. »Was ist das für eine berühmte Pinseltechnik, die du erwähnt hast?«
Und so erzählte ich schließlich, wie man eine Frau zwar jungfräulich, aber ganz bestimmt nicht unschuldig im Bett zurückließ. Der ideale Weg für freiwillig oder unfreiwillig alleinstehende Frauen, sich einige Eskapaden zu erlauben, bevor sie für immer unter das Dach der trauten, treuen Zweisamkeit einkehrten. Man lässt sich ganz einfach streicheln und küssen, man feuert an und lässt sich heißmachen, geht bis zur Schwelle und kehrt wie neugeboren zurück.
»Und was genau macht der Mann?«
»Er lässt sein Geschlecht über deinen ganzen Körper wandern. Er kann sich in die Furche zwischen den Brüsten drängen oder zwischen die Pobacken, er kann um den Bauchnabel herumwandern und immer tiefer. Er klopft an deine Tür, er umwandert sie, er geht rauf und runter, er streicht und überstreicht wie ein Maurer eine Fassade, er gleitet die feuchten Zonen entlang, immer höflich,
ohne Überraschungsangriff, ohne Einlass zu erzwingen, er geht spazieren, er findet unbekannte Wege, Falten und Furchen, er kann sich seiner Spucke bedienen, um sie zu erkunden, und niemand wird je wissen, dass ein Eindringling um dein Haus geschlichen ist.«
Salma schien der Ohnmacht nahe, als ich weitersprach:
»Es ist eine Technik, die viel mit der Masturbation gemein hat. Der Mann ist dazu gezwungen, sich Teilen des Körpers zu widmen, die er bei direktem Zugang sicherlich nicht beachten würde. Und als Frau muss man es ihm danken, indem man sich gut um seinen Schwanz kümmert, was keine Selbstverständlichkeit ist, es scheint, als würden nur Männer die besten Techniken kennen, um sich einen runterzuholen. Kurz gesagt lernt der Pinsel das Vorspiel zu schätzen.«
»Denn es ist für die Liebe wie der Sturm fürs Gewitter, sagte der Prophet, Gottes Heil und Segen über ihn, ohne dass seine Gläubigen sich davon inspirieren ließen«, sagte Joumana.
Salma winkte plötzlich ab.
»Vorspiel, so etwas habe ich ja noch nie gehört.«
»Das ist der Moment, in dem dich der Kerl aufs Sofa wirft und dich von oben bis unten küsst«, erklärte ich. »Oder wenn er dich in der Badewanne erwischt und dich bittet, ihm ein kleines bisschen Platz zu machen. Wenn er dir stundenlang an den Ohren knabbert, an den Zehen oder deinem kleinen Finger.«
Soha sah mich mit einer Mischung aus Faszination und Abscheu an.
Farah dagegen hörte zu, ohne rot zu werden. Ich lernte ihre Persönlichkeit immer besser kennen. Sie war abgebrühter und gesprächiger als die anderen. Ihre Worte krachten häufig wie Bomben in die sonst so züchtigen
Gespräche. Sie zögerte nie, das Kind beim Namen zu nennen, redete von Sex als wäre es das Natürlichste auf der Welt, wie ein Kochrezept, sie liebte Anspielungen, untermalte ihre Erzählungen mit Augenzwinkern, Schlägen auf die Oberschenkel und stellte Sexpraktiken ohne einen Anflug von Scham nach.
Ich bemerkte auch, dass sie in den Zeiten am gesprächigsten war, in denen sie keinen Liebhaber hatte, so als könne sie durch die Worte empfinden, was ihr im Leben fehlte.
Die Phasen dagegen, in denen sie überaus schweigsam war und nur per Handy kommunizierte, bedeuteten, dass sie einen Mann gefunden hatte, der sie eine gewissen Zeit lang erfüllen würde.
Und da sie aus ihrem Liebesleben kein Geheimnis machte, wussten alle ihre Freundinnen, dass Farah bei weitem nicht mit jedem ins Bett ging.
Farah: »Zuerst
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