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Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Titel: Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Öko-Chic wie ihre Mutter.
    »Das letzte Mal bin ich 1988 in der Economy Class geflogen«, flüsterte Remington ihr plötzlich vertraulich zu. »Aber ich kann mich trotzdem noch gut genug daran erinnern, um vorgesorgt zu haben.« Er beugte sich nach unten, holte eine orange-weiße Papiertüte aus seiner Umhängetasche und hielt sie ihr hin. »Bagels mit Schnittlauchfrischkäse oder Lemon-Scones?«
    »Oh mein Gott!« Dankbar lächelnd nahm Avery sich einen leicht zerdrückten Scone aus der Tüte und fühlte sich sofort ein bisschen besser.
    »Die hat mir meine Assistentin heute Morgen besorgt. Wenn sie doch bloß auch dafür hätte sorgen können, dass deine Mutter mit meinem Privatjet fliegt.« Er schüttelte wehmütig den Kopf und sah zu Edie hinüber, die mit dem Kopf am Fenster lehnte und den Mund halb geöffnet hatte.
    »Dein Privatjet?« Avery warf ihm einen überraschten Blick zu. Also hatte Remington doch nicht völlig den Bezug zu seinem früheren Luxusleben verloren.
    Einmal Kapitalist, immer Kapitalist.
    »Jep.« Remington zog seufzend einen Bagel aus der Tüte und legte ihn auf sein Tablett. »Vielleicht kannst du Edie ja dazu überreden, wenigstens damit zurückzufliegen? Ich jedenfalls habe keine Lust, diese Tortur noch mal mitzumachen«, fügte er hinzu und biss in seinen Bagel.
    »Klar.« Avery nickte und lächelte. Es war nicht zu übersehen, dass Remington bis über beide Ohren in ihre Mutter verliebt war. Es löste ein seltsames Gefühl in ihr aus, aber aus anderen Gründen, als sie gedacht hätte. Sie freute sich für ihre Mutter, dass sie endlich jemanden gefunden hatte, der sie glücklich machte. Aber sie fragte sich, ob für sie jemals jemand so empfinden würde.
    Verstohlen blickte sie zu Rhys hinüber, der über seinen iPod gebeugt war und sich gerade die braunen Haare aus der Stirn strich. Hastig wandte sie den Kopf wieder ab, schloss die Augen und stellte sich vor, wie die Wellen an den Strand von Nantucket rollten.
    Auf der anderen Seite des Gangs rutschte Owen auf der Suche nach einer halbwegs bequemen Position in seinem Sitz hin und her. Er musste gewachsen sein, seit er das letzte Mal Economy Class geflogen war – egal wie er sich hinsetzte, immer stieß er mit den Knien gegen den Vordersitz. Die Maschine war voll besetzt und er konnte noch gerade so Babys zerzausten Haarschopf ein paar Reihen weiter vorne ausmachen. Warum saß sie bei Remingtons Tochter und ihrem hippen Freund? Die Wallis schienen seine Familie bereits komplett infiltriert zu haben.
    »Meinst du, dass mit Baby alles in Ordnung ist?«, fragte er Rhys und deutete mit dem Kopf in ihre Richtung.
    »Hm?« Rhys blickte von seinem iPod auf. Er hatte sich gerade eine Folge von »Lost« heruntergeladen und keine Ahnung, wovon Owen sprach.
    »Was will dieser Remington eigentlich von uns? Warum muss er gleich seine ganze Familie mitschleppen? Das ist doch total unentspannt!« Owen lehnte sich zurück und rammte dabei aus Versehen die Knie in die Lehne des Vordersitzes.
    »Hey!« Ein übergewichtiger, rotgesichtiger Mann mit einer schlecht sitzenden Yankees-Kappe auf seinem fast kahlen Kopf drehte sich wütend zu Owen um.
    »Schon gut, tut mir leid«, murmelte Owen und griff nach dem Becher Orangensaft, der vor ihm auf dem Plastiktablett stand. Wodka wäre ihm lieber gewesen, aber der dämliche Flugbegleiter hatte nicht mit sich reden lassen.
    »Willst du darüber sprechen?« Rhys zog seine Bose-Ohrstöpsel heraus und sah seinen Freund aufmerksam an. So hatte er Owen noch nie erlebt. Während ein winziger Teil in ihm sich die Hände rieb, dass im Leben seines Kumpels anscheinend doch nicht immer alles glatt lief, wollte der andere, bessere Teil in ihm für ihn da sein.
    »Nein, geht schon, es ist nur …« Owen versuchte, seinen Kiefer zu entspannen. Seit er denken konnte, hatte es immer nur ihn, seine Schwestern und seine Mutter gegeben. Und plötzlich kam dieser Typ daher und bestimmte, wo sie Urlaub machten und wie sie dorthinkamen. Was sollte der Mist? »Ach, keine Ahnung. Ich meine, kaum sind sie zusammen, schon fahren wir gmeinsam in Familienurlaub. Und als Nächstes wollen sie wahrscheinlich auch noch heiraten.« Owen stellten sich die Nackenhaare auf. Wollten sie heiraten?
    Besser auf den Bahamas als in Las Vegas …
    Rhys nickte mitfühlend. »Ganz schön ätzend, ich weiß. Aber vielleicht findest du ihn ganz okay, wenn du ihn erst mal besser kennengelernt hast.«
    »Ja, klar.« Owen hatte keine Lust mehr, über

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