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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Loyelle
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starrte eine Weile stumm in die Dunkelheit hinaus. Olive wollte etwas sagen, aber sie wusste nicht, was. Jede Entschuldigung war zwecklos. Anthony legte einen Arm um sie und hauchte einen Kuss auf ihre Stirn. Als das Schweigen ihres Vaters unangenehm lange andauerte, stand Olive zögernd auf und trat zu ihm. In seinem Blick stand pure Enttäuschung.
    »Es tut mir leid«, beteuerte sie mit bebender Stimme, aber er hob abwehrend die Hand.
    »Spar dir das für später auf. Jetzt ruf deine Mutter an und sag ihr, dass du okay bist.«
    Er gab ihr sein Mobiltelefon. Olive schluckte betroffen und ging hinaus. Bevor sie die Tür des Wartezimmers schloss, sah sie Anthony an. Er lächelte und deutete ihr mit einem kaum merklichen Nicken an, dass sie sich nicht zu sorgen brauchte.
     
    ***
     
    »Was hast du dir dabei gedacht? Meine Tochter aus dem Haus zu locken und …«
    »Ich habe sie nicht …«
    »Unterbrich mich nicht, verdammt noch mal!«
    Anthony schluckte und hielt den Blick gesenkt.
    »Wieso zum Teufel musstest du ausgerechnet dieses Gelände für euer heimliches Treffen aussuchen? Konntest du sie nicht mit zu dir nach Hause nehmen?«
    Anthony ballte die Fäuste.
    Nein, konnte ich nicht, weil mein Vater ein egoistischer, arbeitsloser, alkoholabhängiger Scheißkerl ist. Nicht einmal ich halte es länger als ein paar Stunden in seiner Nähe aus. Und das alles wäre nicht passiert, wenn du und deine Frau nicht so versnobt wärt und ihr eurer Tochter einen Funken Freiraum gönnen würdet.
    Beinahe hätte er ihm die Worte laut ins Gesicht geschleudert. »Weil ich dachte, dass es etwas Außergewöhnliches wäre. Etwas Aufregendes«, antwortete er stattdessen ruhig.
    Detective Anderson stemmte die Hände in die Hüften und schnaubte abfällig. »Du weißt, dass meine Tochter mir alles bedeutet und ich gerade mit dem Gedanken spiele, dir den Hals umzudrehen?«
    »Es tut mir leid, Sir.«
    »Was? Dass sie sich heimlich aus dem Haus geschlichen hat, um dich zu treffen? Oder dass du sie in diese verdammt gefährliche Situation gebracht hast? Weißt du eigentlich, wie riskant das alles war? Nicht auszudenken, wenn ihr entdeckt worden wärt. Ihr könntet tot sein!«
    »Ich konnte ja nicht ahnen … wenn ich gewusst hätte … es tut mir so leid.« Anthony war mit den Nerven am Ende.
    »Das hat ein Nachspiel, Junge. So leicht lasse ich dich damit nicht durchkommen. Nur, weil du das Mädchen gerettet und den Tathergang gefilmt hast, heißt das noch lange nicht, dass du ungeschoren aus der Sache herauskommst.«
    Anthony presste die Lippen zusammen und nickte. So oder so, seine Beziehung zu Olive war vorbei. Ihre Eltern würden in Zukunft auf sie aufpassen wie Wölfe, die ihren Nachwuchs bewachten. Sie würden keine Chance mehr bekommen, sich zu treffen. Es war vorbei.
    »Mom ist stinkwütend und …« Olive verstummte und blieb an der offenen Tür stehen.
    Misstrauisch sah sie von einem zum anderen. Anthony wich ihrem Blick aus.
     
    ***
     
    »Was ist hier los? Dad?«
    »Was hier los ist?«, fuhr er sie unbeherrscht an. »Durch eure Dummheit habt ihr euch in eine Gefahr begeben, deren Ausmaß ihr euch nicht vorstellen könnt. Und ihr seid jetzt in einen Fall involviert, an dem ich gerade arbeite, Olive, das ist los. Weißt du, was das bedeutet? Das bedeutet, dass ihr in Gefahr seid, solange die Täter auf freiem Fuß sind. Wenn die erfahren, dass es Zeugen gibt …«, er verstummte und sprach dann ruhiger weiter. »Früher oder später kriegen sie raus, dass das Mädchen überlebt hat, und wer dafür verantwortlich ist. Wir können die Sache zwar eine Weile geheim halten, aber irgendwann sickert es nach draußen. Das sind nicht irgendwelche Kleinkriminelle, Liv. Hier geht’s um eine große Organisation, die ihre Finger überall im Spiel hat.«
    »Wer ist das Mädchen? Wieso wurde sie entführt?«, fragte Olive nach ein paar Sekunden des Schweigens.
    Ihr Vater zögerte, rückte dann aber doch mit der Sprache heraus. »Ihr Name ist Marisha Lansburry. Sie ist die Tochter von Edward Lansburry.«
    »Sie meinen, von dem Edward Lansburry?«, warf Anthony ein.
    »Ja. Ihm gehören unter anderem die Holzfabrik, das Lansburry Möbelhaus, Lansburry Türen und Lansburry Gartenhäuser. Der Mann ist reicher, als du es dir vorstellen kannst. Marisha wurde vor vier Tagen entführt. Die Täter haben eine hohe Summe für ihre Freilassung gefordert.«
    Olive nagte an der Unterlippe. Sie konnte es immer noch nicht fassen.
    »Ist es nicht üblich, dass

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