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Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)

Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)

Titel: Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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ihr Verhalten lustig, reagierte aber nachsichtig. Als würde sie ihn nicht seit zwei Wochen auf Abstand halten.
    Und er hatte nicht ein einziges Mal Anstalten gemacht, ihren Widerstand zu durchbrechen, das musste sie zugeben. In dem Fall hätte sie natürlich auch sofort die Flucht ergriffen, redete Marisa sich ein.
    Aber Athan hatte es nicht einmal versucht. Nach dem gemeinsamen Theaterabend hatte sie ihn sogar mehrere Tage nicht einmal zu Gesicht bekommen. Wahrscheinlich war er übers Wochenende nach Athen gefahren oder hatte die zwei Tage mit jemand anderem verbracht.
    Aber mit wem?
    Natürlich mit einer Frau, hatte Marisa sofort gedacht. Einer wunderschönen, glamourösen Frau, wahrscheinlich einem Model, einer ehrgeizigen Geschäftsfrau oder einem Society-Sternchen … Auf keinen Fall mit jemandem wie ihr, einer stillen Frau vom Lande, die nicht in denselben Kreisen verkehrte wie er. Mit einer Frau wie ihr ging er spontan ins Theater, weil er keine andere Begleitung hatte.
    Marisa war zunächst zu dem Schluss gekommen, dass der gemeinsame Theaterabend für Athan offenbar eine einmalige Sache gewesen war. Und das war ihr auch ganz recht, hatte sie sich eingeredet.
    Doch mit der Zeit wurde ihr bewusst, wie sehr ihr der Abend gefallen hatte. Nicht nur, weil es schön gewesen war, einmal nicht alleine ins Theater gehen zu müssen, sondern weil sie Athans Gesellschaft wirklich genossen hatte. Er sah nicht nur geradezu verboten gut aus, sondern war auch ein interessanter Gesprächspartner, mit dem man sich wirklich gut über das Stück und über Theater im Allgemeinen unterhalten konnte.
    Das Wochenende über war Marisa allein, denn diese Tage verbrachte Ian immer mit seiner Frau. Wieder einmal wurde ihr bewusst, wie einsam und isoliert sie sich in London fühlte. Sie sah sich in ihrer Entscheidung bestätigt, ehrenamtlich zu arbeiten und sich Freunde zu suchen. Gleich am Montag ging sie zum nächstgelegenen Charity Shop und fragte nach einem Job. Dann erkundigte sie sich nach Tanzunterricht in der Nähe und meldete sich zu einem Kurs an.
    Doch ihre gute Stimmung erhielt einen Dämpfer, als Ian anrief und erneut absagte. Er wusste nicht einmal, wann er sich das nächste Mal mit ihr treffen könnte – vielleicht in einer Woche, vielleicht aber auch nicht. Wie immer war er sehr zerknirscht, und Marisa reagierte verständnisvoll. Sie wusste ja, was für hohe Anforderungen die Arbeit an ihn stellte – und seine Frau auch.
    Doch insgeheim war sie furchtbar niedergeschlagen. Und als kurz darauf das Telefon noch einmal klingelte und sie jene tiefe Stimme mit dem markanten Akzent hörte, war sie sofort wieder besserer Laune.
    „Ich weiß, es müsste schon ein Riesenzufall sein, wenn Sie Ja sagen“, sagte Athan Teodarkis. „Aber haben Sie zufällig Lust, Hamlet im National Theatre zu sehen?“
    „Oh ja!“, antwortete Marisa sofort begeistert.
    „Sehr schön. Wie wäre es am Donnerstag?“
    Sie zögerte, denn das war ausgerechnet der Abend, an dem Ian sich meist mit ihr treffen konnte, ohne das Misstrauen seiner Frau zu erregen. An diesem Tag ging Eva immer zu ihrem Literaturzirkel und kam erst spät nach Hause. Doch Ian hatte ihr gesagt, dass er diese Woche vermutlich immer bis sehr spät am Abend würde arbeiten müssen.
    Wahrscheinlich fände Ian es sogar gut, wenn ich mir etwas anderes vornehme, dachte Marisa. Dann brauchte er kein schlechtes Gewissen zu haben. Und so nahm sie Athans Einladung erfreut an.
    Marisa reagierte genau so, wie Athan es sich erhofft hatte.
    Ganz bewusst hatte er das Wochenende über abgewartet, denn er wusste, dass Ian sich dann nie mit Marisa traf, sondern den liebenden Ehemann spielte. Nach dem Wochenende konzentrierte Athan sich dann wieder auf seinen Plan.
    Wie bei dem Stück von Tschechow gab es nach dem Theater ein gemeinsames Abendessen, bei dem er und Marisa vor allem über die Aufführung sprachen. Wieder zeigte sie mit ihrem Outfit, dass sie es nicht darauf anlegte, attraktiv gefunden zu werden, und wieder verhielt Athan sich ihr gegenüber wie ein Gentleman und wünschte ihr später höflich im Flur eine gute Nacht.
    Marisa stellte sich auf ein weiteres einsames Wochenende ein und war umso überraschter, als jemand am Sonntagvormittag bei ihr klingelte.
    „Es ist so ein schöner sonniger Tag – kann ich Sie vielleicht überreden, mit mir im Belvedere im Holland Park Mittag zu essen?“, fragte Athan freundlich.
    „Gern“, erwiderte Marisa begeistert. „Da war ich noch

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