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Liebesmaerchen in New York

Liebesmaerchen in New York

Titel: Liebesmaerchen in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dieses ›Aber‹.«
    »Ich kann einfach nicht annehmen, dass Sie es umsonst tun.«
    »Können Sie es nicht als nachbarliche Geste gelten lassen?«
    Sie verzog den Mund, aber ihr Blick blieb ernst. »Nein, ich glaube nicht.«
    »Fünf Dollar am Tag.«
    Dieses Mal trat das Lächeln auch in ihre Augen. »Danke.«
    Er nahm eine Strähne ihres Haares in die Hand und spielte damit. »Sie sind ein harter Verhandlungspartner.«
    »So sagt man.« Vorsichtig machte sie einen Schritt zur Seite. »Ah, da sind die beiden ja.« Red hatte seine Handschuhe nicht vergessen, bemerkte sie. Und er hatte auch nicht vergessen, dass er immer nur an einer Ampel die Straße überqueren sollte.
    »Er läuft wie auf Wolken. Wissen Sie, Red hat sich immer schon einen Hund gewünscht. Er sagt es aber nicht, weil er weiß, dass man so ein Tier nicht allein in der Wohnung lassen kann. Darum gibt er sich mit einer Katze zufrieden«, erzählte Hester.
    Mitch legte ihr wieder eine Hand auf die Schulter. Dieses Mal sehr sanft. »Er macht mir nicht den Eindruck, als müsse er etwas entbehren. Sie brauchen sich nicht schuldig zu fühlen.«
    Hester sah ihn ein wenig traurig an, und Mitch fühlte sich von ihrer Wehmut genauso angezogen wie von ihrem Lachen. Unwillkürlich legte er ihr die Hand an die Wange. Das Grau ihrer Augen wurde dunkler. Röte stieg ihr ins Gesicht. Sie trat schnell zurück.
    »Ich gehe jetzt lieber. Wenn die Jungs zurückkommen, wollen sie bestimmt heiße Schokolade.«
    »Zuerst müssen sie Taz hierher zurückbringen«, erinnerte er sie. »Gönnen Sie sich doch eine kleine Pause, Hester. Möchten Sie einen Kaffee?«
    »Also, ich …«
    »Gut. Setzen Sie sich, ich hole ihn.«
    Hester stand in der Mitte des Zimmers und sagte sich, es sei unhöflich zu gehen, außerdem käme ihr Sohn ohnehin gleich zurück. Und das Mindeste, was sie tun könne, jetzt, wo Mitch auf den Jungen aufpassen würde, sei, ihm ein Weilchen Gesellschaft zu leisten.
    Sie war ehrlich genug, sich selbst gegenüber zuzugeben, dass er sie interessierte. Natürlich nur oberflächlich. Er hatte eine so besondere Art, sie anzusehen, tief, durchdringend, während er gleichzeitig den Eindruck erweckte, als wäre das Leben für ihn ein Spaß. Aber an der Art, wie er sie angefasst hatte, war durchaus nichts Spaßiges gewesen.
    Sie fühlte mit den Fingerspitzen nach der Stelle an ihrer Wange, wo er sie berührt hatte, und nahm sich vor, diese Art von Kontakt zu vermeiden. Vielleicht gelingt es mir, in ihm einen Freund zu sehen, so wie er Reds Freund ist, überlegte sie. Die Vorstellung, ihm verpflichtet zu sein, gefiel ihr nicht besonders. Sie würde aber damit leben können. Es gibt Schlimmeres, sagte sie sich.
    Sie versuchte sich zu entspannen. Dass Mitch nicht zu der Sorte von Männern gehörte, die über das Kind an die Mutter heranzukommen versuchte, hatte sie schnell erkannt. Sie war ganz sicher, dass er Red wirklich gernhatte. Und das war ein Punkt zu seinen Gunsten.
    Wenn er mich nur nicht so angesehen und angefasst hätte, dachte sie und seufzte tief.
    »Er ist heiß. Wahrscheinlich zu heiß.« Mitch kam mit zwei Bechern herein. »Wollen Sie sich nicht setzen?«
    Hester lächelte. »Wohin?«
    Er stellte die Becher auf einen Stoß Papier und nahm einen Stapel Zeitschriften vom Sofa. »Hierhin.«
    »Wissen Sie …« Sie trat über ein paar alte Zeitungen hinweg. »Red kann sehr gut aufräumen. Er wird Ihnen bestimmt gern helfen.«
    »Ich finde mich am besten in kontrollierter Unordnung zurecht.«
    Hester setzte sich zu ihm auf das Sofa. »Ich sehe die Unordnung, aber keine kontrollierte«, spottete sie freundlich.
    »Sie ist aber da, glauben Sie’s mir. Ich hatte Sie nicht gefragt, ob Sie was in den Kaffee wollen, darum habe ich ihn schwarz gebracht.«
    »Schwarz ist ausgezeichnet. Dieser Tisch … das ist Queen-Anne-Stil, nicht wahr?«
    »Stimmt.« Mitch legte seine bloßen Füße darauf und kreuzte sie übereinander. »Sie haben ein gutes Auge dafür.«
    »Das braucht man auch unter diesen Umständen.« Weil er lachte, lächelte auch sie, während sie ihren ersten Schluck Kaffee nahm. »Ich mochte Antiquitäten schon immer. Wahrscheinlich wegen ihrer Beständigkeit. Nicht viele Dinge überdauern.«
    »Aber sicher tun sie das. Ich hatte einmal eine Erkältung, die sechs Wochen dauerte.« Er lehnte sich zurück, als sie lachte. »Sie haben ja ein Grübchen am Mundwinkel. Süß.«
    Sofort kam Hesters Verlegenheit zurück. »Sie haben eine sehr natürliche Art im

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