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Liebesmaerchen in New York

Liebesmaerchen in New York

Titel: Liebesmaerchen in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nicht ärgern.«
    »Du hast mich nicht geärgert. Mr Rosen hat mich geärgert. Der Mann, der meine Handtasche wollte, hat mich geärgert, aber nicht du, mein Lieber.«
    »Ich kann dir ein nasses Tuch holen, wie du es immer machst, wenn ich Kopfschmerzen habe.«
    »Danke, aber ich glaube, ich brauche ein heißes Bad und einen Eisbeutel.« Sie drückte ihn noch einmal. Dann fiel ihr etwas ein. »Oh, wir haben noch etwas vor heute Abend, stimmt’s? Cheeseburger essen und danach ins Kino gehen.«
    »Wir können auch fernsehen.«
    »Na, wir wollen abwarten, wie es mir nachher geht.«
    »Ich habe eine Eins fürs Buchstabieren gekriegt.«
    »Da freue ich mich aber«, sagte Hester lachend.
    »Weißt du, das mit dem Bad war eine gute Idee. Und das mit dem Eis auch.« Mitch machte schon wieder Pläne. »Nimm ein bisschen Badezusatz dazu. Ein Schaumbad verbessert bestimmt deine Laune. Wir sind in einer halben Stunde wieder da.«
    »Aber Red ist doch gerade erst nach Hause gekommen.«
    »Es dauert nicht lange.« Mitch nahm sie beim Arm und zog sie durch den Flur. »Ich leihe ihn mir nur ein paar Minuten aus.«
    »Wohin wollen Sie denn mit ihm?«
    »Bloß ein paar Besorgungen machen.«
    Der Gedanke, eine halbe Stunde in der Wanne zu liegen, war zu verführerisch. »Aber keine Süßigkeiten so kurz vor dem Dinner.«
    »Gut, ich esse kein Stück«, versprach Mitch und schob sie ins Badezimmer. »Fertig für unseren Auftrag, Corporal?«
    Radley zwinkerte ihm zu und salutierte. »Fertig, Sir.«
    Als das Wasser in der Wanne sich langsam abkühlte, waren Hesters Schmerzen bereits erträglicher geworden. Während sie ihre Jeans anzog, sagte sie sich, sie müsse Mitch dankbar sein dafür, dass sie diese Minuten allein sein konnte. Außer gegen die Schmerzen hatte das heiße Bad auch gegen das innerliche Zittern gewirkt, und als sie sich nun Zeit nahm, ihr blaues Auge noch mal zu betrachten, war sie fast stolz auf sich. Mitch hatte recht gehabt. Ein Schaumbad wirkte Wunder.
    Sie bürstete ihr Haar und fragte sich, ob Radley wohl sehr enttäuscht wäre, wenn sie den Kinobesuch verschieben würden. Selbst nach dem Wunder wirkenden Bad war ihr nicht danach zumute, in einem überfüllten Kino zu sitzen. Stattdessen wollte sie lieber am nächsten Morgen mit ihm eine Matinee besuchen. Das setzte eine gewisse Änderung ihrer Pläne voraus, doch der Gedanke an einen ruhigen Abend zu Hause ließ die Pflicht, nach dem Dinner noch die Wäsche zu waschen, in milderem Licht erscheinen.
    Was für eine Woche! dachte sie. Mr Rosen ist ein Tyrann und dieser Cunnings die reinste Pest. Als ob ich nichts Besseres zu tun hätte, als die Hälfte meiner Zeit damit zuzubringen, den einen zu beschwichtigen und den anderen abzuwehren.
    Sie fürchtete sich nicht vor Arbeit, aber es passte ihr nicht, über jede Minute ihrer Zeit Rechenschaft ablegen zu müssen. Zumindest war ihr klar geworden, dass Rosen nichts gegen sie persönlich hatte, sondern sich auch allen anderen gegenüber so unmöglich benahm.
    Und dann dieser entsetzliche Cunnings, dachte sie und verdrängte den in sie verliebten Kollegen aus ihren Gedanken, während sie sich auf die Bettkante setzte. Die erste Woche war überstanden. Von nun an würde alles einfacher werden, und die größte Erleichterung für sie war, dass sie sich Reds wegen keine Sorgen machen musste.
    Sie hätte es keinem gegenüber zugegeben, aber die ganze erste Woche über hatte sie jeden Tag darauf gewartet, dass Mitch ihr erklären würde, er habe es sich anders überlegt und sei es leid, seine Nachmittage in Gesellschaft eines Neunjährigen zu verbringen. Stattdessen aber war Red jeden Nachmittag heraufgekommen und konnte nicht ausführlich genug berichten, was er mit Mitch und Taz alles gemacht hatte.
    Mitch hatte ihm die Skizzen gezeigt, die er sich für die Jubiläumsausgabe ausgedacht hatte. Sie waren mit Taz im Park gewesen. Sie hatten sich Mitchs Comic-Sammlung angesehen, einschließlich der ersten Ausgaben von »Superman«, die, wie Hester informiert wurde, von unschätzbarem Wert waren.
    Hester verdrehte die Augen und zuckte bei dem Schmerz, den die Bewegung verursachte, zusammen. Der Mann ist mit Sicherheit ein bisschen verrückt, sagte sie sich, aber eins steht fest: Er macht Red glücklich. Ich muss mir eben angewöhnen, in ihm Reds Freund zu sehen, und die unerwartete, unerklärlich heftige Begegnung vom letzten Wochenende vergessen.
    Sie zog es vor, es »Begegnung« zu nennen. Das war wesentlich unverbindlicher

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