Liebessklavin
Scheißkerl.“
Derek zuckte mit den Schultern. „Lydia kam zu mir, weil weder du noch Simon noch sonst irgendeiner dieser traurigen, laschen …“ Er lachte auf und seine Stimme war so leise, dass nur Erica und Stuart ihn hören konnten, auch wenn einige der Zuschauer genauer hinhörten, was zwischen ihnen gesprochen wurde. „… und weichen Doms ihr das geben können, was sie braucht. Wenn ihr schon euren kleinen sexy Spitzel zu mir schafft, dann soll sie auch einen Einblick bekommen, damit sie euch später alles berichten kann. Ich weiß, was du und Simon über mich denkt. Ja, ich bin ein Sadist, deswegen bin ich ein echter Herr. Lydia ist eine perverse Masochistin, deswegen ist sie die perfekte Sklavin für mich. Es ist ein Geben und Nehmen, Stuart. Das kennst du ja. Die perfekte Erfüllung und Befriedigung.“ Derek streckte seinen Arm aus und zeigte auf Erica, die zusammenzuckte und angestrengt dem Gespräch lauschte. „Sie ist frisch, neu und unverbraucht. Sie reizt mich, das gebe ich zu. Es wäre eine Herausforderung, sie zu erziehen, damit sie lernt, was es heißt, mir zu dienen. Doch keine Angst, mein Freund. Ich werde sie nicht anrühren. Sir Simon beweist stets einen guten Geschmack, aber sie würde sich nicht freiwillig beugen. Liebe … was für eine Verschwendung.“ Der Lord sandte ihr einen musternden Blick. „Aber sie ist nahezu wertfrei. Ich gebe ihr die Erlaubnis für
euch
… mit Lydia zu sprechen. Sie soll mit eigenen Ohren hören, was Lydia an mich fesselt.“
Stuart wandte seinen Kopf zu Erica. Die Frage stand ihm ins Gesicht geschrieben und sie nickte. Innerlich zögerte sie, fragte sich, was sie erwartenwürde, doch dann straffte sie ihre Schultern, hob ihr Kinn und nickte erneut.
Stuart wirkte nachdenklich, blickte zu Boden und schwieg. Er trat so dicht an Derek heran, dass es noch schwieriger war, ihn zu verstehen. Stuart überragte den Lord um eine ganze Kopflänge und seine Mimik wirkte bedrohlich. „Wenn du dein Versprechen brichst und sie auch nur berührst …“ Er griff vor den Augen der Zuschauer grob nach Dereks Kinn, umschlang mit seiner breiten Hand sein Gesicht und zwang den Lord, ihm in die Augen zu sehen. „… zerfetz ich dir dein hübsches Gesicht. Verstanden?“
Erica spürte die seltsame Spannung zwischen den beiden und legte die Stirn in Falten. Irgendetwas lag zwischen ihnen in der Luft, denn an den Händen des Lords erkannte sie ein sachtes Zittern. Als Stuart ihn von sich stieß, kehrte Derek mit einem seltsamen Leuchten in seinen blauen Augen zu Erica zurück.
Sie warf Stuart einen Blick zu, zuckte mit den Schultern und erntete ein Lächeln. Derek besann sich rechtzeitig, bevor er seine Hand erneut um ihren Arm schlang, wandte seine Augen zu Stuart und hob die Hände. „Wenn du mir jetzt folgen möchtest … Herzchen.“ Dieses eigenartige Zucken um Dereks Lippen, als er sich abwandte und ihr vorausging, verwirrte Erica noch mehr. Sie würde Stuart fragen – später. Schweigend führte der Gastgeber sie durch einen langen schmalen Flur und öffnete eine der seitlich abgehenden Türen. Erica atmete durch und betrat das kleine Zimmer. Blanke Steinwände umfingen sie, und als sich die Tür hinter ihr schloss, unterdrückte sie den Impuls, zu fliehen. Der Raum wirkte eng, bedrängend und finster.
Erica ließ ihren Blick umherschweifen, bis sie die junge Frau auf einem Schemel erkannte. Dunkle Locken lagen frisch geschnitten zu ihren Füßen und eine Serva war damit beschäftigt, ihren Kopf behutsam zu rasieren.
„Lydia?“
Ein verschleierter Blick traf ihre Augen und ein weit entferntes Lächeln glitt über die vollen kirschroten Lippen der Angesprochenen. Selbst die Glatze konnte ihrer Schönheit nicht schaden, denn nichts lenkte von diesem eindrucksvollen, wunderschönen Gesicht ab. Funkelnde grüne Katzenaugen ruhten auf ihr. „Du musst Erica sein.“
Die zarte, sanfte Stimme hüllte Erica ein wie ein Mantel. Eine Handbewegung gab der Serva zu verstehen, dass sie gehen sollte. Schweigend verließ das Mädchen den Raum und schloss die Tür kaum hörbar hinter sich.
„Mein Meister hat mir gesagt, du würdest kommen. Simon schickt dich, nicht wahr? Er kann es nicht glauben, dass ich freiwillig hier bin.“
„Nein, er hat mich nicht geschickt. Er hat mich sogar gebeten, nicht hierher zu kommen.“
Die Eleganz, mit der Lydia sich von dem Holzschemel erhob, war vollkommen. Sie betrachtete Erica genauer, strich mit zitternden Fingerspitzen durch ihr
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