Liebessklavin
sich befand, nicht wissend, was geschehen, wie sich das Spiel entwickeln würde.
Master Stuarts Atem strich über ihre rechte Schulter und seine Lippen waren an ihrem Ohr. Ein Schaudern rieselte durch Erica hindurch.
„Du wirst lernen, welche Haltung eine Sklavin ihrem Herrn gegenüber einnimmt. Demut, Zugänglichkeit und Verfügbarkeit.“ Er blieb neben ihr stehen, hob sein Kinn und faltete die lederbedeckten Finger ineinander. „Knie dich hin.“ Master Stuart ging in die Hocke, als Erica sich auf ihre Knie niederließ und ihren Blick stetig auf Simon gerichtet hielt. „Der Blick ist gesenkt!“, maßregelte der Master sie und automatisch fixierte sie einen Punkt am Boden, konzentrierte sich auf den flauschigen Teppich unter ihr. „Die Knie sind leicht gespreizt!“
Erica öffnete zögerlich ihre Schenkel.
„Der Rücken ist durchgedrückt, die Schultern nach hinten.“
Sie straffte ihren Oberkörper, ihre Atmung beschleunigte sich.
„Die Sklavin spricht nur dann, wenn ihr Herr das Wort direkt an sie wendet. Ansonsten ist sie schweigsam.“ Er hockte neben ihr und ließ den Blick über ihre Haltung gleiten. „Hast du das verstanden?“
Erica nickte, doch Master Stuart erwartete mehr. „Ich höre?“
„Ja!“ Es floss laut und deutlich über ihre Lippen, besaß einen hektischen Unterton, den Erica gern unterdrückt hätte.
Master Stuart schien nicht zufrieden und sah zu Simon hinauf. „Hat man dich nicht gelehrt, wie du einem Herrn respektvoll begegnest?“
„Doch …“ Sie schluckte, sammelte ihre Gedanken und seufzte. „Ja, Herr.“ Sie sprach die Worte deutlich aus und diesmal wirkte der Master zufrieden, erhob sich und wandte sich hinter ihrem Rücken seinem Koffer zu.
„Du wirst lernen, dich zu bedanken für jegliche Aufmerksamkeit, die dir zuteilwird.“
Erica hörte das Klicken der Schnappverschlüsse, lauschte aufmerksam, wie Master Stuart darin kramte, bis er fand, was er suchte. „Besitzt du ein Halsband?“
Für einen Moment wagte sich Erica, ihre Augen auf Simons Gesicht zu richten. Sie erkannte an seinen Mundwinkeln die Andeutung eines Lächelns. Als er jedoch ihren Blick erwiderte, sah sie sofort wieder zu Boden. „Ja, Herr.“
„Wo ist es?“
Verdammt! Es liegt zuhause in der Kommode, doch Simon hat nicht gesagt, dass …
„Ichhabe es vergessen, Herr.“ Sie spürte Master Stuart in ihrer Nähe, wie er dicht hinter ihr stand.
„Vergessen?“
Erica nickte.
„Nun, eine Sklavin hat in meiner Gegenwart stets ein Halsband zu tragen. Es ist der Schmuck, der deinen Hals und deine Handgelenke zieren muss, um deine Verfügbarkeit zu repräsentieren.“ Er ging um sie herum. Das schwarze Hosenbein aus Leder schmiegte sich an ihren Körper. „Für deine Vergesslichkeit werde ich dich bestrafen.“
Erica konnte den Drang zu widersprechen nicht unterdrücken. „Aber …“ Noch dazu hob sie ihren Blick zu Master Stuart und traf auf eisige Kälte in seinem Gesichtsausdruck.
„Auch das werde ich bei deiner Züchtigung berücksichtigen. Widerspruch ist einer Sklavin nicht gestattet.“ Er ging in die Hocke und seine Stimme senkte sich zu einem heiseren Flüstern, während der lederüberzogene Griff einer zusammengerollten Peitsche sich unter ihr Kinn schob. „Du hast nicht das Recht, einen Herrn direkt anzusehen, es sei denn, er möchte die Furcht, dein Leid oder deine Unsicherheit in deinen Augen erkennen.“
Mit Druck des Griffs hob Master Stuart ihr Kinn an, doch Erica hatte verstanden, hielt die Augen zu Boden gerichtet und kämpfte gegen die hektische Schnappatmung, die sich in ihrer Brust breitmachen wollte. Neben ihr rollte sich die Peitsche aus. Sie hielt den Atem an, erinnerte sich an die verschiedenen Arten von Schmerz, die sie bereits kennengelernt hatte.
Es handelte sich um die Kurzform einer Kutscherpeitsche.
Der breite, versteifte Schaft lag gut in Master Stuarts Hand, der Länge nach verdünnte sich das geflochtene Leder und an der Spitze teilte sich das Geflecht wie ein kleiner Pinsel. „Aufstehen und ausziehen!“
Simon half ihr auf die Füße, öffnete die feinen Haken ihrer Manschetten. Mit zitternden Händen entledigte Erica sich ihrer Kleidung, hielt bei der Unterwäsche inne. Scham stieg ihr ins Gesicht, färbte ihre Wangen rot und trieb Schweiß auf ihre Haut.
Der Master hatte sie bereits im Club völlig entblößt gesehen, doch hier in diesen intimen Räumlichkeiten wirkte es anders auf Erica.
„Hast du ein Problem?“ Es war Simons Stimme,
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