Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lilienzucht (German Edition)

Lilienzucht (German Edition)

Titel: Lilienzucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Röbke
Vom Netzwerk:
nehme an, ich brauche dich nicht festbinden, oder?“
    „Natürlich nicht, Meister.“, meint Josie und nimmt eilig Platz. Sie ist ohnehin froh, sich setzen zu dürfen, denn ihre Knie sind immer noch zittrig und obendrein ist ihr doch ziemlich kalt.
    „Hier, trink, Jungfer!“, sagt Victor und reicht ihr ein Glas Wasser. „Ich bin noch nicht fertig mit dir. – Aber das wirst du dir sicher schon gedacht haben.“
    „Ja, Meister, es spricht einiges dafür.“, antwortet Josie, während die Andeutung eines Grinsens über ihr Gesicht huscht.
    Victor lächelt und sein Blick hellt sich unversehens auf. Er hat ein bisschen Mühe, wieder ein ernstes Gesicht aufzusetzen, doch Josie macht es ihm leicht; sie senkt die Lider, angestrengt darauf konzentriert, nicht zu lächeln.
    „Für den Moment möchte ich allerdings, dass du dich ausruhst, mindestens zwei Stunden.“, sagt er.
    „Das dürfte kein Problem sein, Meister.“, antwortet Josie todernst. Sie fühlt sich wirklich etwas erschöpft, auch wenn es ein angenehmes Gefühl ist.
    Victor hat plötzlich ein verräterisches Glitzern in den Augen, von dem Josie sich partout nicht erklären kann, was es bedeuten soll.
    „Dann trink aus und komm noch mal zu mir; das Glas kannst du auf dem Nachttisch abstellen.“, fordert er.
    Josie tut, wie ihr geheißen. Kaum steht sie vor ihm, hat er sie schon fest in die Arme gezogen und küsst ihr leidenschaftlich jeden Gedanken aus dem Gehirn ... und so bekommt sie viel zu spät mit, dass er die Ledermanschetten, die immer noch um die Handgelenke geschnallt sind, mit einem Karabinerhaken hinter ihrem Rücken verbunden hat. Als sie es endlich merkt, seufzt sie nur leise in den Kuss hinein und hofft, dass es nicht allzu unbequem sein wird, damit zu liegen...
    Victor löst grinsend die Lippen von ihren. „Setz dich wieder, Jungfer!“
    Josie hat sich kaum auf die Bettkante gesetzt, da macht er sich auch schon an den Fußmanschetten zu schaffen und verbindet sie ebenfalls mit einem Karabinerhaken, bevor er ihr ausgesprochen zärtlich die Schuhe auszieht.
    Josie lässt ihn gewähren, beinahe versucht, vor sich hin zu lächeln, doch dann fällt ihr etwas ein. „Oh!“, macht sie ächzend und wird erneut rot.
    Victor schaut ihr stirnrunzelnd in die Augen und mustert sie ein Weilchen intensiv. „Etwas nicht in Ordnung?“, fragt er dann.
    „Nein, nein, eigentlich...“, winkt Josie stammelnd ab, während das Rot in ihrem Gesicht noch ein bisschen tiefer wird. „Es ist nur... Ich... Ich müsste mal ... zur Toilette. – Und mit den gefesselten Händen kann ich ... mich nicht ... abwischen...“ Peinlich berührt senkt sie den Blick zu Boden.
    Victor ergreift lächelnd ihr Kinn und hebt es an. „Wo ist das Problem, Jungfer? – Ich werde dich vorerst zwar ganz sicher nicht losbinden, aber ich wäre doch der Letzte, der dir seine Hilfe dabei verweigern würde.“, meint er.
    Josie schnappt verblüfft nach Luft. „Du würdest mir wirklich dabei helfen...?“, beginnt sie und wird von einem lachenden Victor ergänzt. „...dir den Hintern abzuwischen. Ja, natürlich.“
    „Danke, Meister.“, sagt Josie leise. Sie ist immer noch sehr verdutzt.
    „Dann husch ins Bad!“, meint Victor lachend, hilft ihr behutsam beim Aufstehen und nimmt ihr dann die Leine ab.
    Josie kann nur winzige Schritte machen und die zurückgebundenen Hände machen es ihr nicht leichter, doch Victor geht nur grinsend hinter ihr her.
    Einerseits findet Josie die Situation ganz und gar absurd, wie sie hier so ungeschickt und im Schneckentempo in Richtung Bad trippelt, während Victor ganz sicher ein Auge darauf hat, dass sie nicht stolpert und er eingreifen muss, ... aber andererseits macht es Josie unerklärlich viel Spaß, sich auf etwas derart Verrücktes einzulassen. Es ist ihr zwar nach wie vor furchtbar peinlich, aber sie kann sich nicht helfen, sie muss einfach glücklich grinsen...
     
    Ein paar Minuten später liegt sie in ihrem Bett, sorgfältig von ihrem Meister zugedeckt.
    „Ich gieße noch mal Wasser nach“, meint er und deutet kurz auf den Nachttisch, „und natürlich werde ich dir auch noch einen Strohhalm ins Glas stellen.“
    „Danke, Meister.“
    „Keine Ursache, Jungfer“, winkt er großzügig ab, „ich hole dich in circa zwei Stunden zum Lunch ab. Versuch, ein bisschen zu schlafen.“
    „Ja, Meister.“, antwortet Josie lächelnd. Ihr ist eingefallen, dass es hier im Zimmer Überwachungskameras gibt, die jetzt sicher zum Einsatz kommen

Weitere Kostenlose Bücher