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Lily und der Major

Lily und der Major

Titel: Lily und der Major Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Pierce, der
gutaussehende junge Mann aus Colonel Tibbets Büro, der ihr öffnete. Er lächelte
und strich mit der Hand über sein glattes schwarzes Haar. »Hallo, Miss Lily«,
sagte er und nahm ihr höflich den Umhang ab. »Möchten Sie ein Glas Punsch und
ein Stück Kuchen?«
    Lily schaute sich rasch in der
überfüllten Halle um und sah Caleb auf der entfernten Seite des Raumes stehen,
wo er sich mit Lieutenant Costner unterhielt. Er bemerkte Lilys Blick, aber
keine Spur von Interesse blitzte in seinen gleichgültigen Augen auf.
    »Ja, bitte«, sagte sie strahlend zu
Corporal Pierce, der an ihrer Seite geblieben war. »Sehr gern.«
    Während der junge Soldat zum Büffet
eilte, schaute Lily sich noch einmal um, doch diesmal vermied sie es, Caleb
anzusehen. Obwohl sie sich gelassen gab, tat ihr sein Benehmen weh.
    Am Tag zuvor hatte Caleb ihr
Pralinen gebracht und sie aufgefordert, bei ihm zu leben. Und nun schien er
sie noch nicht einmal wahrzunehmen ...«
    »Mein Name ist Wilbur, Madam«, sagte
der junge Corporal, als er mit Punsch und Kuchen für Lily zurückkam. Sie entdeckte
einen leeren Sessel und drängte sich durch die Gästemenge darauf zu. Dann
setzte sie sich, stellte ihren Teller auf die Knie und schenkte ihrem neuen
Freund ihr bezauberndstes Lächeln.
    »Wilbur«, wiederholte sie, als
handelte es sich um einen ganz außergewöhnlichen, ganz besonderen Namen.
    Er hockte sich neben ihren Sessel.
»Ich weiß, daß die Gerüchte nicht wahr sind«, gestand er ernst. »Über Ihre
Wäscherei, meine ich.«
    Lily wäre fast erstickt an ihrem
ersten Bissen Kuchen, wenn sie nicht zufällig gesehen hätte, daß Caleb sie
beobachtete. Sie stellte ihr Punschglas auf einen Tisch und berührte liebevoll
Wilburs Wange. »Ich danke Ihnen, Wilbur«, sagte sie leise.
    Der junge Mann strahlte sie an. »Ich
bringe morgen meine Wäsche, wenn es Ihnen recht ist.«
    Lily riskierte einen Blick auf Caleb
und sah, daß er nun in eine Unterhaltung mit einer rundlichen blonden Frau
vertieft war. »Natürlich«, erwiderte sie abwesend. »Aber wenn es wieder regnet, wird es etwas länger
dauern, bis die Wäsche fertig ist.«
    Bevor Wilbur etwas erwidern konnte,
erschien Gertrude Tibbet. »Hallo, Lily. Ich bin so froh, daß Sie sich ein paar
Stunden freigenommen haben, um an unserer Feier teilzunehmen.«
    Mrs. Tibbets Erscheinen erinnerte
Lily an eine Idee, die ihr bei ihrem Besuch in Suds Row gekommen war. »Es war
sehr freundlich von Ihnen, mich einzuladen.«
    Mrs. Tibbet legte eine Hand an ihre
Stirn. »Ich weiß allerdings nicht, wie ich mit dem ganzen Abwasch fertig
werden soll. Es wird Stunden dauern, bis alles Geschirr gewaschen ist.«
    Die ältere Dame wirkte müde;
vermutlich hatte sie viele Stunden mit den Vorbereitungen für die Party
verbracht. »Ich helfe Ihnen«, versprach Lily lächelnd. »Außerdem würde ich sehr
gern etwas mit Ihnen besprechen.«
    »Betrifft es Caleb?« fragte Mr.
Tibbet gespannt, was Lily zusammenzucken ließ und bei Corporal Pierce ein
Stirnrunzeln auslöste.
    Rasch schüttelte Lily den Kopf.
»Nein, nein. Ich habe eine ... eine Freundin, die vielleicht gern als
Haushälterin arbeiten würde«, erklärte sie. Angesichts der Tatsache, daß sie
das Thema mit Velvet Hughes noch nicht besprochen hatte, war es eine etwas
übereilte Feststellung, aber das kümmerte Lily nicht.
    Mrs. Tibbet schien erleichtert. »Das
ist ja wunderbar, Lily! Sie müssen sie sofort zu mir schicken.«
    »Das werde ich«, versprach Lily und
fragte sich, was sie tun sollte, falls Velvet nicht auf ihren Vorschlag
einging.
    Mrs. Tibbet sagte noch ein paar
Worte zu ihr und ging dann weiter. Ein prüfender Blick verriet Lily, daß Caleb
nun mit Sandra sprach und seine Augen von jenem Lächeln sprühten, das Lily so
an ihm liebte. Ihre Kehle wurde eng und fühlte sich plötzlich an wie wund.
    »Alles in Ordnung?« erkundigte
Wilbur sich besorgt.
    Lily nahm sich zusammen und lächelte
ihn an. »Ich dachte gerade, ob Sie mich nach Suds Row begleiten könnten, Wilbur«,
sagte sie ruhig. »Es gibt dort jemanden, den ich sehen möchte.«
    Wilburs Brauen zogen sich zusammen.
»In Suds Row?«
    Lily nickte und steckte sich ein
Stück Kuchen in den Mund. »Ich nehme an, Sie gehen auch hin, wenn ich Sie nicht
begleite«, bemerkte Wilbur argwöhnisch.
    Wieder nickte sie. »Ja, aber mir wäre
es lieber, wenn Sie bei mir wären.« Sie senkte für einen Moment den Blick. »Ich
würde mich sicherer fühlen.«
    Wilbur sprang auf. »Sagen Sie mir
nur,

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