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Lockende Flammen

Lockende Flammen

Titel: Lockende Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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nachgedunkelt waren. Alessandro ging auf eine Tür in der konkaven Wand zu und öffnete sie.
    Leonora wusste nicht genau, womit sie gerechnet hatte. Die Schlichtheit des Turms kontrastierte so stark mit dem Protz und Prunk der Eingangshalle des Castellos . Der Eingangsbereich hinter dieser Tür war überraschend modern und erinnerte in der Art seiner behutsamen Restauration an Alessandros Apartment in dem Palazzo in Florenz, wo sie die vergangene Nacht verbracht hatte. Hier stand in einer Nische ebenfalls eine abstrakte Skulptur, und der große Leuchter an der Decke war ähnlich zeitgemäß. Die Dielen waren hell und glänzend, vor den Fenstern hingen bodenlange weiße Leinenvorhänge, und der große Sessel am Fenster war mit einem mattschwarzen grauweiß gestreiften Stoff bezogen.
    Durch eine mit Intarsien verzierte Doppeltür gelangte man in ein großes Schlafzimmer, das in demselben Stil eingerichtet war wie der Eingangsbereich, aber Leonora achtete nicht auf Einzelheiten. Für sie war entscheidend, dass es in dem Raum nur ein großes Doppelbett gab.
    „Das ist ja bestimmt nicht das einzige Schlafzimmer, oder?“, fragte sie.
    „Im ganzen Castello natürlich nicht, aber hier schon.“
    Leonora wurde es ganz flau im Magen. „Aber wir können unmöglich in einem Zimmer schlafen“, protestierte sie.
    Er warf ihr einen kalten Blick zu und sagte ungehalten: „Damit wirst du dich schon abfinden müssen.“
    „Es gibt doch nur ein Bett.“
    „Nun, immerhin ist es ein Doppelbett, das fast drei Meter breit ist. Außerdem kann ich dir versichern, dass ich nicht die geringste Absicht habe, dir zu nahezutreten. Ich dachte, das hätte ich bereits gesagt. Oder hältst du dich wirklich für so unwiderstehlich, dass …“
    „Nein!“, unterbrach Leonora ihn eilig. „Bestimmt nicht.“
    „Na, dann kannst du ja ganz beruhigt sein“, erklärte er mit einem überheblichen Schulterzucken. „Natürlich bringt diese Art der Unterbringung gewisse Unannehmlichkeiten mit sich, aber wir sind schließlich zwei erwachsene Menschen. Ich bin mir sicher, dass jeder bekommt, was er zum Schutz seiner Intimsphäre braucht.“
    Leonora, die nichts zu erwidern wagte, weil sie Angst hatte, dass ihre Stimme zitterte, trat ans Fenster und schaute nach draußen. Ringsherum sah sie nur Meer.
    „Das war früher ein Wachturm, von dem heute nur noch die Außenmauern stehen. Bei der Restaurierung hat man drei Türme erhalten, und dieser Turm hier ist einer davon. Er ist durch einen langen Flur, der hinter dieser Tür liegt, mit dem Hauptgebäude verbunden.“ Er deutete auf die entsprechende Tür. „Und rechts und links vom Bett sind Ankleidezimmer und Bad. Ich wette, dass unser Gepäck bereits im Ankleidezimmer und ausgepackt ist.“
    „Ich kann aber nicht in einem Zimmer mit dir schlafen“, beharrte Leonora, als ihr zum ersten Mal das volle Ausmaß dessen, worauf sie sich eingelassen hatte, bewusst wurde.
    Es ging nicht nur darum, dass sie in ein und demselben Bett schlafen würden. Sie mussten sich das Bad teilen, sie würde in seiner Nähe sein, wenn er sich an- und auszog. Die Welle der Erregung, von der ihr Körper überschwemmt wurde, war nichts, was sie auch nur im Entferntesten begrüßte.
    „Dir wird gar nichts anderes übrig bleiben“, antwortete Alessandro trocken.

7. KAPITEL
    Am Ende war alles weit weniger schlimm als befürchtet. Alessandro verzog sich mit seinem Laptop in den Vorraum, während Leonora in dem großen supermodernen Badezimmer mit Whirlpool duschte. Anschließend machte sie sich im Ankleidezimmer fertig, während Alessandro ebenfalls duschte und sich danach im Schlafzimmer umzog.
    Ihre neue Frisur war erstaunlich pflegeleicht, und auch mit den Schminksachen, die ihr die Visagistin mitgegeben hatte, kam Leonora gut zurecht. Nur der lange Reißverschluss hinten an ihrem Cocktailkleid hatte seine Tücken. Trotz aller Bemühungen gelang es ihr nicht, ihn ganz hochzuziehen, sodass sie auch das kleine Häkchen am Ende nicht schließen konnte.
    Natürlich hätte sie Alessandro um Hilfe bitten können, aber das schmeckte ihr nicht. Erstens, weil sie ihn überhaupt um nichts bitten wollte, und zweitens befürchtete sie, er könnte ihr Hilfeersuchen womöglich für einen plumpen Annäherungsversuch halten. Dabei lag ihr nichts ferner als das.
    Jetzt machte er sich an der Tür bemerkbar und rief: „Bist du so weit?“
    „Ja.“ Sie öffnete. In Jeans und Hemd sah Alessandro toll aus, im Dinnerjackett wirkte er jedoch

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