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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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…«
    Sie hob warnend die Augenbraue, ehe er das Wort aussprechen konnte, das sie hasste.
    »Frau«, fuhr er fort und betonte das Wort, sodass sie wusste, dass es ihm eigentlich widerstrebte, es zu benutzen.
    »Würdest du denn die Mutter deiner Tochter bestrafen?« Sobald sie die Worte ausgesprochen hatte, merkte sie, dass sie einen wunden Punkt getroffen hatte. Sie konnte seinen Schmerz spüren, und es traf sie tief.
    Er sah so aus, als hätte sie ihn ins Gesicht geschlagen.
    »Sin …« Sie machte einen Schritt auf ihn zu, aber er trat rasch zurück.
    »Wir müssen Zakar finden«, sagte er durch seine zusammengebissenen Zähne.
    »Sin, wechsle nicht das Thema. Ich will wissen, was hier nicht stimmt. Warum hat meine Bemerkung dich so verletzt?«
    »Sagen wir einfach, du hat mir mit einer einzigen Bemerkung Klarheit verschafft. Wir sollten es dabei belassen.«
    Aber sie wollte es nicht dabei belassen, sie wollte ihn verstehen. »Ich weiß, dass deine Frau dich betrogen hat. So viel habe ich gesehen.«
    »Und jetzt weißt du auch, warum ich sie deshalb nicht getötet habe. Sie war die Mutter meiner Kinder. Möchtest du noch Salz in weitere Wunden reiben? Ich bin gedemütigt worden, als ich ein Kind war und meine Kräfte zum ersten Mal dazu benutzen wollte, zu fliegen. Statt mich über den Berg zu erheben, bin ich abgestürzt und habe mir das Kinn aufgeschlagen. Warum sagen wir nicht gleich, dass ich rundherum inkompetent bin? Ich versichere dir, es war wesentlich weniger beschämend, als ein Fruchtbarkeitsgott zu sein, der seine eigene Frau nicht befriedigen konnte.«
    Das steckte also dahinter …
    Sein Schamgefühl führte dazu, dass sie sich nach ihm sehnte. Sie legte ihre Hände an sein Gesicht und sah ihn fest an, sodass er erkennen konnte, wie ehrlich sie es meinte. »Ich bin in deinem Bett gewesen und kann nur sagen, dass mit einer Frau, die von dir nicht befriedigt wird, etwas Schwerwiegendes falsch ist. Vielleicht war es ein Geburtsfehler bei ihr?«
    Sie konnte spüren, wie ihre Worte ihn trösteten. Er streckte die Hände aus und legte sie auf ihre. »Ich kann es einfach nicht glauben, dass du mit der … wie hat Simi sie genannt? ›Miststück-Göttin‹ verwandt bist.«
    Sie verdrehte die Augen. »Ich weiß. Ich bin die abgemilderte Version, du kannst also von Glück reden.«
    Er nahm ihre rechte Hand und küsste sie sanft auf die Knöchel. »Danke, Kat.«
    »Ich sage nie etwas, das ich nicht auch so meine. Das ist ein Fluch, den ich von meinem Vater geerbt habe.«
    Sin grinste sie an. »Ich finde es weniger einen Fluch als vielmehr außerordentlich erfrischend.«
    Ihr Herz schlug hart, als sie das Strahlen in seinen goldbraunen Augen sah. An ihm war etwas Tröstliches, und sie wusste nicht einmal, warum. Sie wollte den Schmerz in seinem Blick lindern, und zur gleichen Zeit gab er ihr so viel, obwohl er nichts weiter tat, als sie anzuschauen, so, wie er es jetzt gerade tat.
    Ihr wurde unbehaglich zumute. Sie strich mit dem Daumen über seine Finger, dann trat sie einen Schritt zurück. Sie blickte an sich hinunter und ergriff die kleine sfora . »Ich weiß nicht, ob sie funktioniert. Bist du bereit, es zu versuchen?«
    »Und ob.«
    Kat schloss die Augen und rief Simi und Xirena an ihre Seite. Sin erstarrte, als sie im Zimmer erschienen und ein bisschen verärgert aussahen.
    Kat lächelte ihn an. »Wir könnten in Gott weiß was hineingeraten. Ich weiß zwar, dass du ausgezeichnet gegen die Dämonen kämpfen kannst, und ich kann es auch schon ziemlich gut, aber ich habe doch lieber unsere kleine Kavallerie im Rücken. Besonders, weil sie wahrscheinlich Hunger haben.«
    Er schüttelte den Kopf, sagte aber nichts.
    »Wohin geht es denn, akra -Kat?«, fragte Simi.
    »Essen?«, fragte Xirena hoffnungsvoll. »Ich habe Hunger bekommen, während wir die ganzen Glitzerdinger angeschaut haben.«
    Kat wandte sich an Xirena. »Wie ich mein Glück kenne, wird es heute noch viele Gallu zum Abendessen geben.«
    Xirena und Simi rieben sich voller Vorfreude die Hände.
    Kat lachte und bedeckte die sfora mit der Hand. »Also los, Leute, schnallt euch an! Es könnte eine holprige Fahrt werden.« Sie konzentrierte sich und wartete mit angehaltenem Atem.
    Es regte sich nichts.
    »Du machst das nicht richtig«, sagte Simi verdrossen. »Du musst es abnehmen, akra -Kat, in deine Hand legen und an denjenigen denken, den du finden willst.«
    »Oh.« Sie blickte zu Sin herüber. »Sieht dein Bruder so aus wie du?«
    »Da wir ja

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