Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Lockruf der Highlands: Roman (German Edition)

Titel: Lockruf der Highlands: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
Vom Netzwerk:
eins auf die freche Nase geben kann?«
    Er zögerte mit der Antwort. »Haben Sie ihn für aufgeblasen gehalten?«
    »Er war ein überheblicher, arroganter Besserwisser.«
    Darauf ersparte sich Luke eine Antwort.
    »Und sollte ich ihm je persönlich begegnen, ramme ich ihm seinen Laptop in den Wanst.« Sie schnaubte. »Vermutlich ist er mittelgroß, hundertfünfzig Kilo schwer, kahl wie ein Ei und trägt eine Brille dick wie eine Cola-Flasche.«
    »Er hat Sie wohl richtig auf die Palme gebracht?«, fragte Luke leise.
    Camry, die mittlerweile ihr Geschäft erledigt hatte, humpelte ans Waschbecken, warf einen Blick in den Spiegel und stöhnte laut auf.
    Am Türknauf wurde gerüttelt. »Was ist? Sind Sie gestürzt?«
    »Nein, ich habe mich nur im Spiegel gesehen«, sagte sie mit leicht hysterisch klingendem Lachen und betastete vorsichtig ihr geschwollenes Auge.
    Es hörte sich an, als ließe Luke seinen Kopf an die Tür knallen. »Verdammt, Sie haben mir einen schönen Schrecken eingejagt!«
    »Ich habe mir soeben selbst einen eingejagt.« Sie wusch sich die Hände, trocknete sie ab und fuhr sich mit den Fingern durch ihr wirres Haar. Dann entriegelte sie die Tür.
    Luke taumelte in den Raum, als sie öffnete.
    »Sie sind dran«, sagte sie.
    »Ich muss mir nur die Hände waschen und mir ein bisschen Wasser ins Gesicht spritzen.«
    »Warum?«
    Er lächelte schief. »Ich habe aus dem Fenster gepinkelt.«
    »Aber das hatte ich doch nur als Spaß gemeint!«
    »Ich konnte nicht länger warten.« Er ging um sie herum ans Waschbecken.
    Eines musste man ihm lassen: Er schrie nicht entsetzt auf, als er sich im Spiegel sah: Es blieb ihm die Luft weg.
    »Sind wir nicht ein feines Gespann?« Sie lächelte ihm im Spiegel zu. »Aber zumindest hat jeder ein heiles Auge, und Sie können gehen … und ich kann … kann …« Sie ließ den Kopf hängen. »Ich werde nie wieder eine Bar betreten. Immer wenn ich Ärger kriege, dann ist es in einer Bar.«
    Er hob ihr Kinn mit einem Finger an. »Sie könnten mal mit mir ausgehen. Ich lasse nicht zu, dass Sie Ärger bekommen.«
    »Sagte die Spinne zur Fliege.«
    »Lächeln Sie wieder.«
    »Nein. Dann schmerzt mein Gesicht.«
    »Wegen des Veilchens oder nur, wenn Sie sich in Gesellschaft von Männern befinden?«
    »He, ich bin ein glücklicher Mensch, verdammt!«
    »Donnerwetter, die Wirkung der Tablette lässt aber rasch nach! Soll ich Fiona bitten, noch eine herauszurücken?«
    Camry griff nach oben und packte ihn an den Ohren. Sie zog seinen Kopf zu sich und küsste ihn voll auf den Mund. »So!«, stieß sie hervor. »Ist dir das jetzt glücklich genug?«
    Er nahm sie in die Arme, drückte ihren Kopf an seine Schulter und erwiderte den Kuss – ein wenig energischer und sehr viel länger …
    Na gut, seine Freundinnen liefen ihm jedenfalls bestimmt nicht davon, weil er im Bett ein Versager war. Küssen konnte der Kerl!
    Aber das konnte sie auch. Sie hatte es sogar beim Küssen zur Perfektion gebracht.
    Camry wurden die Knie weich, besonders das Knie, das sie voll mit ihrem Gewicht belastete. Sie ließ sich an ihn sinken, als seine Zunge köstliche Dinge mit der ihren vollführte. Fast wäre sie in Tränen ausgebrochen, als er sich plötzlich von ihr löste.
    »O Gott, was bist du ängstlich«, sagte er rau, ohne den Blick seiner blauen Augen von ihr abzuwenden.
    In ihrem Kopf drehte sich alles, so verwirrt war sie. »Ängstlich?«, wiederholte sie und strich ihm mit der Fingerspitze übers Kinn. »Wie das?«
    Wieder neigte er ihren Kopf zurück und küsste sie auf die Wange, um gleich darauf ihren Hals mit sanften Küssen zu bedecken.
    Camry erschauerte vor aufflammender Leidenschaft.
Verflixt, er brachte eindeutig etwas in ihr zum Klingen.
    Nein, Moment, irgendwo klingelte wirklich etwas  – das Telefon.
    Sie rückte von ihm ab. »O Gott, wie spät ist es eigentlich? Das ist meine Mutter!«
    »Du hast eine Mutter?«, murmelte Luke und versuchte, sie erneut zu küssen, wobei der Beweis seiner wachsenden Leidenschaft gegen ihren Bauch stieß. »Sie ruft bestimmt noch einmal an.«
    Camry befreite sich aus seiner Umarmung und humpelte zum Bett. »Aber wenn ich nicht drangehe, ruft sie in meinem Labor an.« Plötzlich änderte sie die Richtung, denn sie bemerkte, dass ihr Handy nicht auf dem Nachttisch lag. »Komm schon, wo steckst du?« Sie sah sich im Zimmer um, steuerte die Kommode an und griff nach ihrer Handtasche.
    »Hi, Mom«, sagte sie, nachdem sie ihr Handy aufgeklappt hatte.

Weitere Kostenlose Bücher