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Lockruf Der Leidenschaft

Lockruf Der Leidenschaft

Titel: Lockruf Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
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befriedigt. »Jetzt heißt es, das Spiel geschickt fortzuführen, mein Freund.«
    Nick zupfte an dem Spitzenbesatz seines Ärmels. In seinen Augen lag ein düsterer Ausdruck, und seine Lippen waren zu einer schmalen Linie zusammengepresst. »Sie verabscheut ihn, Richard. Spürst du das nicht?« De Winter schwieg. Natürlich spürte er den Abscheu, den Polly für Buckingham empfand, doch auch ihre Angst war ihm nicht entgangen, obwohl sie gänzlich irrational war. Buckingham würde ihr gewiss nichts zuleide tun; er besaß dafür nicht den leisesten Grund. »Aber du hast sie hoffentlich nicht auch noch in dieser Abneigung bestärkt?«
    »Nein, ich habe mir sogar die größte Mühe gegeben, das Gegenteil zu bewirken.«
    »Gut, denn schließlich hat sich die Lage auch noch weiter verschlimmert.« De Winter blieb - wenngleich auf freundliche Art -hartnäckig. »Seit dem Vierten dieses Monats befinden wir uns offiziell mit den Holländern im Krieg, trotzdem wurden noch keinerlei Vorbereitungen getroffen. Darüber hinaus erscheint der König noch nicht einmal zu den Ratsversammlungen, sondern überlässt die Leitung und Fortführung dieser Angelegenheit auch noch ausgerechnet denen, deren Hauptinteresse in diesem Konflikt lediglich ihr persönlicher Vorteil darstellt.« »Ja.« Nicholas seufzte und nickte. »Der König verwendet mehr Sorgfalt und Mühen darauf, Lady Castlemaine und Mrs. Stewart miteinander zu befreunden, wenn sie wieder einmal aufeinander losgegangen sind. Und damit hat Buckingham freie Hand - eine Hand, die er ohne jede Skrupel für sein eigenes Fortkommen und das seiner Freunde und seiner Familie einsetzt.« Nick lächelte verbittert. »Für diejenigen, die den Einfluss besitzen, um sie sich zu sichern, gibt es mehr als genug lukrative Regierungsposten. Buckingham besitzt diesen Einfluss auf den König und kann diese Posten mit jedem besetzen, den er dort haben will, selbst wenn seine Kandidaten noch so ungeeignet sind. Als Gegenleistung für seine Gönnerschaft kann er sich wiederum sicher sein, dass alle nach seiner Pfeife tanzen.«
    »Nach der Pfeife eines Mannes, dem nicht unbedingt das Wohlergehen Seiner Majestät am Herzen liegt«, stimmte De Winter zu. »Jeder außer dem König weiß doch, dass sein Favorit keinerlei Interesse für die Angelegenheiten des Landes oder für die Meinung des Volkes aufbringt. Buckingham ist einfach nicht zu zügeln, völlig trunken vor Macht, und kriegt trotzdem nie genug.« Er seufzte. »Natürlich ist es zum Teil der Fehler des Systems, das diese Art der Korruption noch unterstützt. Wenn das Recht der Ämterbesetzung das Hauptinstrument zum persönlichen Fortkommen ist und ohne diese stete Verbesserung die Taschen eines Mannes leer bleiben, sind jene, die den Gönner spielen können, natürlich auch diejenigen, die die Macht besitzen.«
    Richard hielt einen Augenblick inne, um den Gruß einer vorbeischlendernden Dame zu erwidern. Beide Männer hatten mit gedämpfter Stimme und betont entspannter und ausdrucksloser Miene gesprochen, wie sie einer oberflächlichen Konversation ohne große Bedeutung angemessen war.
    »Wir müssen in Erfahrung bringen, was der Herzog vorhat, Nick. Wenn Clarendon fällt, hat der König keinen einzigen vernünftigen Ratgeber mehr. Und wenn der Herzog von York in diesem Krieg den Oberbefehl über die Flotte übernimmt, wer soll denn dann noch den überlebenswichtigen Posten des Großadmirals des Königreiches übernehmen? Wenn Buckingham und sein Gefolge den König davon überzeugen können, dieses Amt und die damit verbundene Verantwortung stattdessen ihnen als Gruppe zu übertragen, wird überhaupt nichts passieren. Sie haben alle viel zu viele andere Verpflichtungen, um sich rechtzeitig mit den materiellen Erfordernissen der Marine auseinander zu setzen, die in diesen Krieg ziehen muss. Es wird gemunkelt, dass Buckingham sich trotzdem genau diese Aufteilung wünscht. Und wenn wir einen Verbündeten in diesem kleinen Kreis hätten, könnten wir möglicherweise die Wahrheit herausfinden.« Richard wartete geduldig, zeigte Verständnis für den inneren Kampf, den sein Freund ausfocht, obgleich er bereits wusste, welchen Ausgang er nehmen würde.
    »Und seine Mätresse könnte den Zutritt zu diesem geheimen Konklave finden ...« Nur unter Aufbietung all seines Willens gelang es Nicholas, seine Stimme ruhig und gedämpft klingen zu lassen. »Meinst du, das hätte ich noch nicht begriffen? Es war schließlich meine Idee, oder etwa nicht? Aber

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