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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein verlockend beherrschter Earl
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seinem Bruder auf die Schulter. »Genau, so machen wir’s, Jock. Wir
gehen nach Glasgow.«
    »Wie ...
jetzt gleich?«, fragte Jock.
    Roy
betrachtete das friedlich grasende Pferd und seufzte tief.
    »Nee,
natürlich nicht. Zu riskant«, meinte er. »Aber bald. Sobald wir ein anderes
Pferd und einen anderen Wagen aufgetrieben haben. Das lassen wir hier. Soll es
nach Hause marschier’n, wenn es lustig ist.«

Kapitel 19
    Am selben Abend
    Die Tür des Crooked Crook ging auf und
herein kamen vier Leute.
    Jock hatte
gerade den Bierkrug ansetzen wollen und erstarrte.
    »Roy«,
raunte er seinem Bruder zu.
    »Schon
gesehen«, sagte Roy.
    Es waren
der Sohn des Burgherrn, die Rothaarige, die Jock ihr Knie in die Weichteile gerammt
hatte, der Kammerdiener Nichols, diese halbe Portion, und Herrick, der eingebildete
Mistkerl.
    »Was wollen
die hier?«, fragte Jock.
    »Was
glaubst du wohl?«
    »Wir
sollten lieber abhauen.«
    »Die kommen
rein, wir rennen raus? Wie sieht das denn aus?«
    »Weiß
nich’«, meinte Jock.
    »Als hätten
wir was auf dem Kerbholz, so sieht das aus«, sagte Roy. »Bleib, wo du bist, und
benimm dich so wie immer.«
    »Was, wenn
Mary uns verpfiffen hat?«, flüsterte Jock.
    Roy schaute
zu Marys Bruder Glaud hinüber, der wie immer trunken über seinem Tisch hing.
    »Was hat
die schon groß zu erzählen?«, meinte Roy. »Wir wollten nur von ihr wissen, was auf der
Burg so vor sich geht. Das wüsst hier doch jeder gern.«
    Der Sohn
des Burgherrn und die Rothaarige gingen an den Tresen und sagten was zu Mullcraik,
der ihnen zwei Krüge füllte.
    Herrick war
bei der Tür stehen geblieben, die Arme vor der Brust verschränkt. Tam MacEvoy
stand auf und ging zur Tür. Herrick hob schweigend die Hand. Tam blieb, wo er
war.
    Der Sohn
des Burgherrn wandte sich vom Tresen ab und hob seinen Krug. »Ich gebe einen
aus, Mr Mullcraik«, sagte er.
    Da kam
Leben in die Bude. Tam ging zurück und setzte sich wieder. Jemand rief: »Danke,
Euer Lordschaft!« Andere stimmten ein.
    Der Sohn
des Burgherrn und die Rothaarige lächelten nur.
    »Da, siehst
du?«, sagte Roy. »Die wollen jetzt von jedem wissen, was er weiß. Weiß aber
keiner was. Wir wissen auch nix, kapiert? Und wir lassen uns von Seiner
Lordschaft einen ausgeben, so wie alle andern auch, klar?«
    Nachdem
jeder versorgt war, sprach irgendein Schleimscheißer einen Toast auf Seine
Lordschaft aus. Nachdem das überstanden war, sagte Seine Lordschaft, nicht
laut, aber klar und deutlich: »Die meisten von euch müssten mich mittlerweile
kennen. Und ihr könnt euch bestimmt denken, dass ich nicht hier wäre und euch
einen ausgeben würde, wenn ich nicht etwas von euch wollte.«
    Ein paar
Leute lachten.
    Er fuhr
fort: »Wie ihr gewiss gehört habt, wurden Miss Carsington und ich heute früh
auf dem Weg ins Dorf überfallen, wobei uns ein Pferd, ein Karren, eine alte,
zerschlissene Decke und eine noch ältere eisenbeschlagene Kiste gestohlen
wurde. Am späten Nachmittag kam dann das Pferd samt Karren zurück – leider ohne
die Decke. Auch die Kiste bleibt verschwunden. Uns ist vor allem an der Kiste
gelegen, doch sind wir auch über Hinweise zum Verbleib der Decke dankbar. Wir
sind heute Abend hier, um ...« Lächelnd wandte er sich der Rothaarigen zu. »Um
nach Spuren zu suchen.«
    Eine Stunde später
    »Die
waren es«, sagte
Olivia. »Die beiden in der Ecke.«
    »Die
Rankins«, bemerkte Herrick, ohne zu ihnen hinüberzuschauen.
    Die Brüder
standen auf Herricks Liste der Verdächtigen ganz weit oben.
    »Auf einmal
sehr gut Freund mit Glaud und Mary Millar«, meinte Lisle.
    »Und Mary
ist eines unserer Hausmädchen«, sagte Herrick. »Sie ist gestern Abend länger
geblieben.« Er runzelte die Stirn. »Ich hatte heute schon mit ihr gesprochen,
doch sie meinte, sie wäre nach der Arbeit geradewegs nach Hause gegangen.
Unerfreuliche Geschichte, Sir. Ein gutes Mädchen. Aber ihr Bruder ist alles,
was sie hat, und der scheint von den Rankins als Druckmittel benutzt zu
werden.«
    »Verdammt
ärgerlich, dass wir keine Beweise haben«, sagte Lisle. »Alles nur Gerüchte und
Vermutungen. Die beiden werden ja so mancher Dinge verdächtigt, aber ...« Er
schüttelte den Kopf. Sein Vater hatte wirklich so einiges auf dem Gewissen.
    Kleinkriminelle,
die das Dorf terrorisierten. Dorfbewohner, deren Mühen im Keim erstickt wurden.
Der Pastor, dem Lord Atherton die Pfarre übertragen hatte, zog es vor, in
Edinburgh zu leben, und bequemte sich nur selten aufs Land, um für

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