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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein verlockend beherrschter Earl
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mal
besser für mich behalten hätte. Ich wusste, dass es ein Fehler war, euch von
der Kiste zu erzählen. Ich wusste, dass ihr die Kiste klauen würdet. Aber ich
hab mir gesagt, damit kommt ihr niemals durch, so blöd, wie ihr seid. Ich hab
mir gesagt, das wird schon nicht so schlimm werden. Aber dann habt ihr Glaud
wieder betrunken gemacht und ihn einfach auf die Straße geworfen – wie einen
Sack Lumpen! Ihr seid über Seine Lordschaft hergefallen, der uns doch nur Gutes
wollte. Und dann habt ihr eine Frau angegriffen, ihr feigen Schweine!«
Sie schnappte sich ihre Haube und schlug Roy damit ins Gesicht. »Ihr seid
Abschaum!«
    Und dann,
zu Lisles größtem Erstaunen – und den Blicken der anderen nach zu urteilen,
schien er damit nicht allein zu sein –, schlug sie auch ihren besinnungslosen
Bruder. »Du auch, Glaud! Ich hab genug davon, mich um dich zu kümmern. Sieh selber zu,
wo du bleibst. Deinetwegen hab ich meine Anstellung verloren – und eine gute war es
noch dazu! Nichts hab ich jetzt, nicht mal eine Referenz. Das war’s dann wohl, ich
geh hier weg. Und du, du und deine nichtsnutzigen, falschen Freunde, ihr könnt euch
alle zum Teufel scheren!«
    Sie griff
nach einem Bierkrug und leerte ihn über dem Brummschädel ihres Bruders aus.
Benommen schüttelte er den Kopf und blickte verstört auf. »Mary?«
    »Scher dich
zum Teufel!«, schrie sie. »Mit dir bin ich fertig!«
    Und damit
marschierte sie zurück zur Tür.
    Fragend sah
Herrick seinen Herrn an.
    Lisle
nickte.
    Herrick
öffnete die Tür und ließ Mary hinaus.
    In der
Dorfschenke herrschte Totenstille.
    Lisle
schaute Olivia an. Abwechselnd bedachte sie die beiden Rankins mit ihrem betörenden
Lächeln.
    »Hoppla«,
meinte sie munter. »Das war ja gerade richtig aufregend.«
    Lisle
lächelte nicht. »Wo ist sie?«, fragte er.
    Roy
erwiderte seinen Blick, ohne mit der Wimper zu zucken. »Keine Ahnung, was Sie meinen«,
sagte er. »Das Mädel hat sie nicht mehr alle.«
    Lisle stand
auf, packte Roy beim Rock, hob ihn hoch und warf ihn gegen die Wand.
    »Lisle«,
sagte Olivia. »Ich finde nicht ...«
    »Wir haben
es auf deine Weise versucht«, sagte er. »Jetzt machen wir es auf meine Weise.«
    Rasch stand
Olivia auf und brachte sich in Sicherheit.
    Jock
versuchte, sich hinterherzudrängeln, aber Lisle warf den Tisch um und klemmte Jock ein.
Glaud fiel von seinem Stuhl.
    Lisle
packte Jock, befreite ihn aus seiner Zwangslage und schleuderte ihn quer durch den Raum.
Jock schlug gegen einen Tisch, Stühle gingen zu Bruch. Mittlerweile waren alle
Gäste auf den Beinen.
    »Jetzt rede
ich mit euch beiden mal ein paar deutliche Worte«, sagte Lisle. »Ich zähle bis drei,
und wenn ihr mir bis dahin nicht erzählt habt, wo die Kiste ist, lasse ich euch in Ketten
legen, hinauf zur Burg schleifen und von den Zinnen werfen – den einen vom
Südturm, den anderen vom Nordturm.«
    »Ha, ha«,
lachte Roy und rieb sich den Nacken. »Das könnte Ihnen so passen. Aber diese
Zeiten sind vorbei. So was dürfen Sie gar nicht.«
    »Eins«, sagte
Lisle.
    »Das macht
er nie«, versicherte Roy seinem Bruder. »Der tut bloß so. Kann er gar nicht, ist
nämlich gegen das Gesetz. Das wär Mord. Ihr habt das alle gehört, oder?«
    Er sah sich
in der Schenke um. »He du – Tam MacEvoy. Du hast doch gerade gehört, wie er uns
mit Mord gedroht hat.«
    »Ich hab
gar nichts gehört«, sagte Tam MacEvoy.
    »Ich auch
nicht«, schloss sich Craig Archbald an.
    »Eine
Schande«, fand ein anderer. »Glauds Schwäche auszunutzen und ihn gegen seine
Schwester auszuspielen. Und das ist längst noch nicht alles, was die beiden auf dem
Kerbholz haben, Euer Lordschaft.«
    »Brauchen
Sie Hilfe, Euer Lordschaft?«, fragte jemand quer durch den Raum.
    »Find ich
nicht fair, dass Sie hier allein den ganzen Spaß haben«, rief ein anderer, was allgemeine
Erheiterung auslöste.
    »Mullcraik,
hol doch mal dein Seil!«, tönte es durch den »Crooked Crook«.
    »Zwei«,
sagte Lisle.
    »Wenn Sie
uns umbringen, finden Sie die Kiste nie!«, schrie Jock. »Niemals!«
    »Stimmt«,
sagte Lisle. »Aber ihr habt dann auch nichts mehr davon. Drei.«
    Roy warf
Jock einen kurzen Blick zu. Plötzlich stürzten beide sich auf die Männer, die ihnen am
nächsten standen, schlugen sie zu Boden, drehten sich um und rannten zum
Hinterausgang. Ein Bierkrug flog durch die Luft und traf Roy am Hinterkopf. Er ging zu
Fall.
    Ein paar
Männer stürzten sich auf ihn.
    »Guter
Wurf«, sagte Lisle zu Olivia und steuerte auf das

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