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Luc - Fesseln der Vergangenheit

Luc - Fesseln der Vergangenheit

Titel: Luc - Fesseln der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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sich Timothy zwischen sie. »Gut behandelt? Haben Sie mal hingesehen? Was wollen Sie damit eigentlich andeuten?«
    Beruhigend legte Luc ihrem Sanitäter eine Hand auf die Schulter. »Lass es gut sein, Timothy. Vermutlich ist es in den Handbüchern von der CIA nicht vorgesehen, dass man den Taliban lebend entkommt.«
    Chris spuckte verächtlich auf den Boden. »Ich wusste bisher nicht, was für Schwachköpfe die CIA beschäftigt.«
    »Vorsichtig, Junge. Sonst findest du dich schneller wieder auf den Feldern, von denen du stammst, als du deinen Namen buchstabieren kannst.«
    Luc reichte es endgültig, es wurde Zeit, das Gespräch zu beenden. »Das haben zum Glück nicht Sie zu entscheiden.« Der blonde Soldat, mit dem Melton gekommen war, hatte sich unbemerkt an dessen Rucksack zu schaffen gemacht und wich jetzt auffällig schnell zurück.
    Melton verzog seine Lippen zu einem Grinsen, das seine Augen nicht erreichte. »Wir sollten die letzten Minuten streichen. Da sich ja offensichtlich herumgesprochen hat, wer ich bin, können wir auf eine formelle Vorstellung verzichten. Ich wiederhole meine Frage, Lieutenant: Wo sind Sie festgehalten worden? Zeigen Sie mir den Punkt auf der Karte, und ich sorge dafür, dass das Rattennest innerhalb der nächsten Stunde ausgeräuchert wird.«
    Nach einer einfachen GPS -Peilung wäre es Luc problemlos möglich, den Weg zu Hamids Dorf anhand des benutzten Pfades zurückzuverfolgen, aber das war undenkbar. Bilder der kleinen Mouna und ihrer Eltern tauchten vor seinem inneren Auge auf, dazu die freundschaftlichen Gespräche mit den Kazim-Brüdern. Er würde nicht zulassen, dass das Dorf Ziel eines Luftangriffs wurde. Unerwartet durchschoss ihn ein anderer Gedanke. Jasmins heftige Reaktion am Vortag konnte sich durchaus auf seine Bemerkung über Luftschläge gegen zivile Ziele bezogen haben. Vielleicht hatte sie sich in einer ähnlichen Situation wie er selbst in diesem Augenblick befunden. Das würde er später klären.
    Er spürte, wie angespannt jetzt auch Andi auf seine Antwort wartete. »Zeigen Sie mir die Karte, aber versprechen Sie sich nicht zu viel davon. Ich bin relativ ziellos durch die Berge geirrt und erst wenige Minuten vor unserem Zusammentreffen auf diesen Pfad getroffen.«
    Wenn Luc nicht drauf geachtet hätte, wäre ihm Andis kaum merkliches Aufatmen entgangen.
    Melton kramte in seinem Rucksack und gab die Suche schließlich auf. »Merkwürdigerweise ist mein Palm verschwunden. Ich werde ihn wohl im Lager vergessen haben. Kann ich auf Ihre Ausrüstung zurückgreifen, Major?«
    Trotz des jetzt unterwürfigen Tonfalls ahnte Luc, wie die Antwort der Deutschen ausfallen würde.
    »Ich habe Ihnen vorher unmissverständlich erklärt, dass wir eine Rettungsaktion uneingeschränkt unterstützen, uns aber nicht an Luftschlägen gegen Ziele ohne vorherige umfassende Aufklärung beteiligen. Meine Anweisungen sind in diesem Punkt ebenso eindeutig wie meine persönliche Meinung.«
    Melton kehrte zu seiner vorigen Bissigkeit zurück »Ich werde Ihre Unterstützung in meinem Bericht ausreichend würdigen.«
    Andi ignorierte die Drohung. »Wenn du so weit bist, Luc, brechen wir auf.«
    Auf dem Weg zum Hubschrauber verschaffte es Luc eine grimmige Befriedigung, dass er deutlich schneller als Melton war und das Tempo der Deutschen halten konnte. Sollten sie seinetwegen langsamer als sonst unterwegs sein, so ließen sie es sich nicht anmerken. Trotz der professionellen und teilweise freundschaftlichen Art dachte er über das widersprüchliche Vorgehen der Deutschen nach. Die strikte Ablehnung eines Luftschlags entsprach zwar seiner eigenen Meinung, aber eigentlich war ein solches Manöver im Rahmen der offiziellen Strategie gegen die Taliban üblich. Außerdem war weiterhin die Frage offen, wieso sie ausgerechnet in dieser Nacht an diesem Ort eine Suchaktion gestartet hatten.
    Luc vergewisserte sich, dass Melton sich außer Hörweite befand, ehe er Andi direkt ansprach. »Woher wusstet ihr, wo ihr mich findet?«
    »Das hatten wir doch schon. Wir wussten es nicht, es bestand nur eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass du in dieser Gegend auftauchst. Aber erzähl du mir nicht, dass du nicht genau weißt, aus welcher Richtung du auf den Pfad gestoßen bist.« Andi wartete keine Erklärung ab, sondern sah ihn fest an. »Tu dir und uns einen Gefallen und überlege dir eine wasserdichte Story. Melton wird nicht lockerlassen, und du kannst dich im Gegensatz zu mir nicht hinter deiner Regierung

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