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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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seiner Rostlaube hing.
    »Du weißt, einen Wagen, der immer anspringt, den weiß man zu schätzen«, sagte Claesson. »Und einen, den man betanken kann.«
    »Kann ich mir denken«, sagte Gotte mit seinem charakteristischen schonischen Akzent. »Aber auch ein Kleinod wie deiner ist eines schönen Tages mal fällig.«
    Eigentlich hatte Claesson schon seit längerer Zeit überlegt, sich ein neues Auto zu kaufen, oder besser gesagt ein neueres, aber es war nie dazu gekommen. Der Toyota fuhr unermüdlich, und in letzter Zeit waren die Ausgaben durch Hauskauf und Umzug ziemlich hoch geworden. Außerdem stellte sich die Frage, ob ein Kombi nicht für einen Kinderwagen praktischer wäre. Er hatte es immer lustig und unwirklich gefunden, sich vorzustellen, er könnte ein Vater sein. Irgendwie abstrakt. Und plötzlich war die Situation da und er ein Mann mit Frau, bald Kind und praktischem Auto. Nun ja, ganz so plötzlich war er da ja auch wieder nicht hineingeraten. Er hatte sich nicht gerade mit Händen und Füßen gesträubt, ganz im Gegenteil. Er war derjenige, der das Kind hatte haben wollen. Sie auch, aber für sie war seine Entscheidung ausschlaggebend. Doch er hatte hundertprozentig zu dem Kind gestanden und auch die Initiative ergriffen, damit sie zusammenziehen konnten. In relativ kurzer Zeit war er also zum Mitbewohner von Veronika geworden, einer Frau, über die man nicht so einfach bestimmen konnte. Selbstständig, das war das Mindeste, was man von ihr sagen konnte, und äußerst vernünftig.
    Dieses neue Leben war gerade jetzt in der Anfangsphase spannend, wenn auch ziemlich anstrengend, aber ehrlich gesagt nicht sehr bedrohlich. Bisher waren noch keine imaginären Gefängnisgitter um ihn herum niedergelassen worden. Es versprach gut zu werden, weder wollte noch konnte er einen Rückzieher machen, auch wenn seine Gefühle manchmal natürlich sehr gemischt und etwas bange waren. Es gab sowieso kein Zurück, und das war auch nur gut so.
    Eine nette Familie und ein Kombiwagen. Er würde sich mal nach einem sicheren, praktischen Auto umschauen, sobald er Zeit dazu fand.
    Peter Berg hielt ihn auf dem Flur auf, als er in sein Zimmer wollte, und fragte, ob der Kommissar nicht eine Sekunde Zeit hätte. Inspektor Berg war einer der vielversprechendsten jüngeren Kollegen, ungewöhnlich bodenständig und vernünftig. Seine Erfahrung wuchs täglich, was auf lange Sicht hin ja wichtig war. Das Beste an ihm war, dass er überall reinpasste, vielleicht, weil er kein großes Gewese um sich machte und vielleicht auch, weil sein Aussehen nicht besonders auffiel. Vielmehr sah er eher nichts sagend aus: ein blonder, magerer Kerl nordischen Typs. Der Junge hatte es sicher nicht so leicht bei Frauen, bleich und biegsam schien er auf den ersten Blick, aber war doch zäh und ausdauernd, wenn es darauf ankam. Kein starker Typ, eher einer von der stillen Sorte. Religiös war er auch noch, aber das trug er nicht zur Schau, vielmehr war es so etwas wie der Tenor seines Wesens, vielleicht kam auch daher seine Sicherheit.
    »Du weißt, wir hatten doch gestern da diese Unfallgeschichte«, begann Peter Berg, und Claesson nickte. »Ich, Fritjofsson, Jesper Gren und Erika Ljung. Ich habe dich noch angerufen, das ist ja sonst nicht mein Bereich.«
    »Ich weiß.«
    »Der Skifahrer ist letzte Nacht gestorben. Hast du gewusst, dass er Arzt ist? Deine, deine … Frau oder wie soll ich sie nennen …«
    Peter Berg schaute Claesson an, um festzustellen, ob dieser diese Bezeichnung guthieß. Er war offensichtlich unsicher, wie Claessons Familienstand zu bezeichnen war.
    »Du meinst Veronika«, sagte Claes Claesson. »Wir sind nicht verheiratet.«
    Noch nicht, dachte Claesson und war selbst erstaunt über den Gedanken, den er bisher noch nicht einmal insgeheim so formuliert hatte. Gedanken dieser Art pflegten einem ja nicht täglich durch den Kopf zu gehen.
    »Sie ist doch auch Ärztin. War das einer von ihren Arbeitskollegen?«, fragte Peter Berg, der jetzt mitten in Claessons Zimmer stand, wohin sie sich zurückgezogen hatten.
    »Nein. Sie ist Chirurgin, und der Mann hat wohl früher mal im Allgemeinen Krankenhaus gearbeitet«, sagte Claesson etwas zögernd und überlegte, worauf Peter Berg nun eigentlich hinauswollte.
    »Ach so«, sagte dieser und sah aus, als meinte er, es hätte gar keinen Sinn, weiterzufragen.
    Peter Berg war an den umfangreichen Ermittlungen eines Mords im Krankenhaus vor ein paar Jahren beteiligt gewesen, in deren Verlauf

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