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Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini

Titel: Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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dem Büro eines
    erkrankten Kollegen auf den Flur hinaus und um die nächste Ecke
    zurück in sein eigenes Arbeitszimmer, als auch schon ein Trupp der
    Vigilanza von der anderen Seite her aus dem Aufzug auftauchte und den
    kleinen Raum im ersten Stock des Apostolischen Palastes stürmte.
    Der Monsignore setzte sich rasch an seinen eigenen Schreibtisch, auf
    dem es vor lauter Akten so aussah, als hätte er die ganze Zeit hart
    gearbeitet und sich nicht von der Stelle gerührt.
    Das war verdammt knapp gewesen. Zu knapp. Dabei hatte er noch nicht
    einmal ansatzweise herausgefunden, was er anonym über den Rechner
    seines erkrankten Kollegen hatte in Erfahrung bringen wollen. Was
    steckte hinter diesem verflixten »Lukas«? Warum hatte dieses Weichei
    Hawlett den jungen Priester in der Lux-Datenbank danach suchen
    lassen? Da der junge Priester während seiner Ermittlungen darauf
    gestoßen war, musste »Lukas« irgendetwas mit deRossis Aufträgen zu
    tun haben. Mit der Mission des Meisters.
    Es klopfte an seine Tür.
    »Herein!«, sagte er, ohne sich seine innere Unruhe anmerken zu lassen.
    »Entschuldigen Sie die Störung, Pater«, sagte der eintretende
    Vatikanpolizist. »Ist Ihnen in den letzten Minuten irgendetwas
    Verdächtiges aufgefallen?«
    DeRossi blickte mit müden Augen von seinen Akten auf. »Bitte? Wie
    kommen Sie darauf, dass mir hier irgendetwas Verdächtiges aufgefallen
    sein könnte?«
    »Ist jemand über den Flur gerannt?«
    DeRossi schüttelte den Kopf. »Ich habe diesen Raum den ganzen
    Morgen nicht verlassen.«
    »Wer arbeitet normalerweise in dem Büro auf der anderen Seite des
    Flurs, gleich neben dem Aufzug?«
    »Monsignore Bloch. Wieso?«
    »Haben Sie den Monsignore heute schon gesehen?«
    »Nein.« DeRossi deutete auf den Aktenberg. »Entschuldigen Sie bitte,
    ich habe wirklich eine Menge Arbeit vor mir. Wenn Sie möchten, kann
    ich Monsignore Bloch jedoch etwas ausrichten, sobald ich ihn sehe.«
    »Danke, Pater. Aber das wird nicht nötig sein.«
    Der Vatikanpolizist verließ das Büro des Monsignore und schloss die
    Tür hinter sich. DeRossi ließ die Luft aus seinen Lungen entweichen und
    lehnte sich in seinem Sessel zurück. Die Vigilanza war schneller hier
    gewesen, als er erwartet hatte. Offensichtlich bestand ein sehr guter
    Draht zum Lux. Oder aber die Vatikanpolizei war noch von Abels
    Einbruch in die Lux-Datenbank auf der Hut. Seine Miene entspannte
    sich wieder. Jetzt würde es erst einmal Bloch an den Kragen gehen, und
    dann würde sich die Spur des Spions im Nichts verlieren. Nun gut, der
    Versuch, etwas über »Lukas« herauszufinden, war misslungen, aber er
    hatte schließlich noch andere Dinge zu tun.
    Er fischte eine der Akten aus dem Wirrwarr auf dem Tisch, die niemand
    dort vermutet hätte, hätte er von ihrer Existenz nicht gewusst. Der Hefter beinhaltete alles, was er über Schwester Thea und ihre Gewohnheiten
    wissen musste. Die Leiterin des vatikanischen Internetbüros hatte einen
    recht beeindruckenden Lebenslauf für eine Frau. Wie deRossi im
    Rahmen seiner Recherchen außerdem festgestellt hatte, hatte sie auch ein außergewöhnliches Hobby, das sie unter Pseudonym ausübte. Schwester
    Thea zeichnete liebend gerne Karikaturen mit ironischen Kommentaren,
    und dabei hatte sie nicht einmal vor Kardinälen wie Gasperetti oder
    Ciban Halt gemacht – oder gar dem Papst. Selbst Innozenz war Opfer
    einer ihrer brillantesten Arbeiten auf diesem Gebiet gewesen. Die
    Karikatur zeigte einen heroischen Papst auf einem der sieben Hügel
    Roms, der ein riesiges Banner mit seinem päpstlichen Wappen
    schwenkte und dabei aus voller Kehle schrie: »Folgt mir!« Tatsächlich
    folgten ihm jedoch nur eine Handvoll Prälaten, während der Rest der
    Glaubensgemeinschaft in die entgegengesetzte Richtung strömte, in die
    Zukunft.
    Ihren Gewohnheiten gemäß hatte deRossi Schwester Thea heute früh in
    den vatikanischen Gärten gesehen, zusammen mit dieser unheiligen
    Rebellin Schwester Catherine, über die die Glaubenskongregation zu
    Gericht saß. Vor der Grotta di Lourdes hatten die beiden Frauen verharrt, als hätten sie eine leibhaftige Erscheinung gesehen. Nun denn, sowohl
    Schwester Thea als auch Schwester Catherine hatten eine rege Phantasie.
    DeRossi blickte auf die Uhr. Die Hälfte seines Zeitfensters war bereits
    vorbei, und sein Plan, die Leiterin des Internetbüros zu beseitigen, war noch immer nicht ganz ausgereift. Wenn er doch wenigstens schon
    herausgefunden hätte, was

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