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Lynettes Erwachen

Lynettes Erwachen

Titel: Lynettes Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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Boden gleiten. Der Blick in ihr ausdrucksloses, von Schweiß bedecktes Gesicht jagte Panik durch ihn hindurch.
    „Lynette“, schrie er, während er mit fahrigen Händen in der Hosentasche kramte und nach dem Handy suchte. Die Finger zitterten so sehr, dass er kaum Charlottes Nummer wählen konnte.
    „Elias, mein Junge“, flötete diese am anderen Ende der Leitung.
    „Ist Jonas bei dir?“
„Er steht neben mir. Was ist denn los?“
    „Er muss sofort in die Bibliothek kommen. Beeilt euch!“
    Das Handy fiel zu Boden. Elias schlang Lynette in die Arme und wiegte den schlaffen Körper.
    „Lynette, um Gottes willen, Lynette.“ Deren Puls und Atem rasten, die Pupillen waren geweitet und starrten ins Leere.
    Mit einem lauten Krachen schlug die Tür an die Wand, und Jonas kam in die Bibliothek gestürzt. Lynette zuckte nicht einmal zusammen. Jonas kniete sich zu ihr herab, prüfte den Puls und sah in die leeren Augen. „Seit wann ist sie so?“
    „Ein, zwei Minuten. Ich weiß es nicht genau.“
    Charlotte stürzte in den Raum, in der Hand eine große lederne Tasche.
    „Was hast du mit ihr gemacht? Habe ich dir nichts beigebracht?“
    Wie ein geprügelter Hund zuckte Elias unter den harten Worten zusammen.
    „Vorwürfe bringen uns nicht weiter, Charlie. Sei ruhig oder geh!“, sagte Jonas bestimmend, während er Lynette untersuchte.
    „Was ist mit ihr?“, fragte Elias flehend.
    „Sie hat eine Panikattacke. Was immer du getan hast, sie verbindet das Erlebte mit einer traumatischen Erfahrung. Sprich mit ihr, versuch sie zu erreichen.“
    Während Elias unaufhörlich über die sich klamm anfühlende Wange streichelte und auf Lynette einredete, zog Jonas eine Spritze auf.
    „Was ist das?“
    „Ein leichtes Beruhigungsmittel. Puls und Atmung müssen sich beruhigen.“
    Lynette zuckte kurz, als die Nadel in die Vene eindrang. Eine Ewigkeit starrte Elias wie benommen auf das geliebte Gesicht. Die Lider begannen zu flattern, das Hecheln wurde flacher.
    „Lynette“, flehte Elias. Er glaubte, ein kurzes Aufflackern des Erkennens zu sehen. Dann seufzte Lynette und schloss die Augen.
    „Sie wird ein paar Stunden schlafen. Bring sie ins Bett, und lass sie nicht allein. Sobald sie erwacht, rede mit ihr. Was immer ihr widerfahren ist, schwebt wie ein Damoklesschwert über euch.“
    Jonas packte die Tasche zusammen, legte Lynette noch einmal die Fingerkuppe an die Halsschlagader, nickte und verließ die Bibliothek. Elias erhob sich mit ihr in den Armen. Wie in Trance ging er neben Charlotte zum Gästezimmer, legte Lynette sachte auf das Bett und starrte sie an.
    „Ich habe nichts getan. In den vergangenen Wochen habe ich sie viel härter dominiert.“
    „Du hast Jonas gehört. Das Trauma ist in der Vergangenheit. Irgendetwas in der Bibliothek hat es ausgelöst.“ Charlotte legte ihm die Hand auf die Schulter. „Entschuldige, dass ich dich so angefahren habe. Sobald sie erwacht, musst du mit ihr reden. Sieh zu, dass ihr so schnell wie möglich wieder spielt.“
    Fassungslos sah er Charlotte an. „Wie kannst du jetzt daran denken? Du hast sie gesehen. Ich kann froh sein, wenn sie noch bei mir bleiben will. Was bin ich für ein Master, der seine Sub nicht beschützen kann?“
    „Rede nicht so einen Unsinn. Du hast Jonas gehört. Es hat nichts mit dir zu tun.“
    „Ich hätte früher merken müssen, dass etwas nicht stimmt.“
    Elias fühlte eine dumpfe Leere in sich, als er Lynettes schlaffen Körper betrachtete. Tränen wollten in ihm aufsteigen.
    Charlotte schloss hinter sich die Tür, und Elias legte sich neben Lynette, zog sie in seine Arme, um sie nicht mehr loszulassen. Die Angst war ihm bis in die Eingeweide gedrungen und ließ ihn immer noch zittern.
     
    Er erwachte, als sich Lynette in der Umarmung bewegte. Sie seufzte leise und kuschelte sich näher an ihn.
    „Lynette?“
    „Hmmm.“
    „Wie geht es dir?“
    „Ich bin furchtbar müde.“
    „Das ist das Beruhigungsmittel. Erinnerst du dich, was passiert ist?“
    Schwerfällig hob sie den Kopf. „Was?“
    „Woran erinnerst du dich?“
    Ihr Kopf sank zurück auf seine Brust. „Wir waren in der Bibliothek und …“
    Elias hob ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. „Sag mir, was passiert ist, Lynette. Du hast hyperventiliert und warst weggetreten. Was ist in der Bibliothek mit dir geschehen?“
    Lynette drehte sich um und kuschelte den Rücken an seine Brust. Mittlerweile kannte er sie gut genug, um zu wissen, dass es ihr in dieser Position leichter

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