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Lynettes Erwachen

Lynettes Erwachen

Titel: Lynettes Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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sensibilisiert, dass jedes Eindringen des großen Schwanzes ein Zittern durch ihr Innerstes jagte. Langsam erklomm sie den Gipfel – immer höher, immer verlangender. Sie sah den Abgrund hinab, eine gähnende Schwärze aus Instinkten, Gefühlen und Sinnlichkeit. Durch einen tiefen, harten Stoß stürzte sie über die Klippe in einen bodenlosen Strudel, der alles verschlang.
     

Kapitel 19
     
    „Schatz, wir sind gleich da.“
    Bevor Lynette die Augen öffnete, breitete sich beim Klang der sonoren, so geliebten Stimme ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Ein Gähnen unterdrückend, richtete sie sich in dem Sitz auf.
    „Wie spät ist es?“
    „Kurz vor zwei. Wir landen in einer halben Stunde.“
    Überrascht sah sie Elias an. „Ich habe den ganzen Flug geschlafen? Das kann nicht sein?“
    Er hielt ihre Hand und führte diese an die Lippen. „Die letzten beiden Nächte haben wir nicht viel geschlafen. Du wirst es gebraucht haben.“
    Für einen Moment versank sie im Blau seiner Augen. All die Gefühle der letzten Nächte schienen sich darin widerzuspiegeln. Sie hatten einander mit einer Inbrunst und Hingabe geliebt, die an Wahnsinn grenzten. Kein Mensch auf der ganzen Welt hatte je eine so alles verzehrende Leidenschaft verspürt. Dessen war sich Lynette sicher. Mehr und mehr schoben sich unliebsame Gedanken in den Vordergrund, brachten Unruhe. Charlotte, seine Freundin und Lehrerin. Wie war sie wohl? Würde Lynette der Prüfung standhalten? Elias war ihre Meinung wichtig, das wusste sie. Und was würde sich zwischen ihnen verändern, sollte Charlotte sie ablehnen?
    „Mach dir keine Sorgen, Schatz. Ich liebe dich. Daran wird Charlotte nichts ändern.“
    Die sanfte Stimme, die Eindringlichkeit der Worte konnten die Zweifel nicht gänzlich vertreiben. Mit einem verzagten Lächeln wendete Lynette sich ab, sah aus dem Fenster und das Herz hüpfte ihr bis in den Hals.
    „Wir sind da!“
     
    Die Zollabfertigung dauerte eine Ewigkeit. Hibbelig trat Lynette von einem Bein aufs andere und zog ungeduldig an der kleinen Tasche, die sie einzeln gepackt hatte.
    „Ich gehe mich schnell frisch machen.“
    „Beeil dich! Jonas wird gleich da sein.“
    Als sie zurückkam, stand ein groß gewachsener, blonder Mann bei Elias. Die beiden unterhielten sich angeregt, und Lynette entging der prüfende Blick nicht, mit dem Jonas sie bedachte. Er sagte etwas zu Elias, der sich daraufhin umdrehte. Natürlich konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. Jeans und Pulli hatte sie durch ein dunkelblaues Kostüm ersetzt. Die weiße Bluse war jedoch nicht wie üblich bis oben geschlossen, sondern gewährte einen tiefen Einblick auf ihr Dekolleté. Ihr Lächeln verbarg die Anspannung sicher nicht ausreichend, und so bot sie Jonas zögernd die Hand.
    „Mr. Blake, nehme ich an. Ich bin Lynette Harllow.“
    Der Mann, den sie auf Mitte fünfzig schätzte, hatte liebenswerte Lachfältchen, ein ausdrucksstarkes Kinn und leuchtend grüne Augen, denen nichts entging. Überschwänglich nahm er sie in die Arme und drückte sie mit erstaunlicher Kraft an die breite Brust.
    „Ich bin Jonas, und ich freue mich, dich endlich kennenzulernen. Elias hat so von dir geschwärmt.“ Er hielt Lynette auf Armeslänge von sich entfernt und begutachtete sie eingehend. „Und er hat nicht zu viel versprochen.“
    Die übliche Röte stieg ihr ins Gesicht, und Jonas lachte.
    „Oh, meine Liebe, das solltest du im Beisein meiner Zukünftigen vermeiden. Könnte sein, dass sie bei diesem bezaubernden Anblick sofort das Bedürfnis verspürt, dich übers Knie zu legen.“
    Natürlich wandelte sich die Röte in Purpur. Jonas klopfte Elias, der stolz vor sich hingrinste, auf die Schulter.
    „Das wird ein Spaß! Wenn Charlotte merkt, wie leicht sie zu verunsichern ist, Gnade uns allen Gott.“
    „Hey, ich bin immer noch hier. Könntest du das lassen, damit ich mich beruhige?“
     
    Die Fahrt in die Hamptons war spektakulär. Lynette hatte noch nie so viele herrschaftliche Häuser gesehen, eines schöner und größer als das andere. Der Wagen hielt vor einem schmiedeeisernen Tor. Dann fuhren sie eine von Bäumen gesäumte Auffahrt hinauf. Vor ihnen tauchte ein Palast auf. Anders konnte Lynette das gigantische Haus nicht beschreiben. Im Hintergrund hörte sie das Meer rauschen.
    Vor der Eingangstür des Hauses stand eine hochgewachsene, dunkelhaarige Frau und sah mit unbewegter Miene auf den Wagen herab. Lynettes Herz begann zu rasen. Noch einen schnellen Blick auf Elias,

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