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Lynettes Erwachen

Lynettes Erwachen

Titel: Lynettes Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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überlegte und wurde verlegen.
    „Verdammt! Ich kenne Lynette fünf Jahre, aber das weiß ich nicht. Sie hat ihren Geburtstag nie gefeiert.“
    „Das ist das Problem. Sie will ihn nicht feiern. Sie wird dreißig, und das in den nächsten Tagen. Da bin ich mir sicher.“
    „Es ist besser, Sie respektieren diesen Wunsch. Lynette kann sehr zickig werden.“
    „Das hab ich schon erlebt. Sie ist wundervoll, wenn sie sich aufregt.“
    Ben sah ihn mit offenem Mund an. Das konnte er nicht ernst meinen. Lynette war eine Furie, wenn ihr etwas nicht in den Kram passte.
    „Haben Sie eine Ahnung, wie ich das rausfinden kann? Sie hat ja nicht sehr viele Freunde.“ Drake stutzte, und das ernste Gesicht erhellte sich. „Oder können Sie mir die Telefonnummer von Justine geben?“
    „Justine, na klar. Das ist die Lösung!“
    Ben kramte in der Ledertasche neben dem Schreibtisch herum. „Mit einer Feier wäre ich trotzdem vorsichtig.“
    „Nichts liegt mir ferner. Ich will Lynette ins Ballett ausführen.“
    „Oh, damit können Sie immer punkten. Letztes Jahr waren wir bei Vasili Romanow!“
    „Ob sie sich freuen würde, ihn hinter der Bühne zu treffen?“
    Hatte er das richtig verstanden? „Sie kennen Romanow?“
    „Lynette auch. Letzten Montag hat sie ihn in einem Club kennengelernt und mit ihm Klavier gespielt.“
    Kraftlos ließ sich Ben gegen die Lehne des Sessels fallen. Was für eine Unverschämtheit, ihm nicht jedes Detail der Begegnung zu erzählen. „Das hat sie mit keinem Wort erwähnt.“
    „Sie haben sie ganz schön mit Arbeit eingedeckt. Wann hätte sie es erzählen sollen?“
    War da ein vorwurfsvoller Unterton in Drakes Stimme? „Fünf Fälle in knapp drei Wochen sind für Lynette keine Herausforderung“, verteidigte er sich und schrieb Justines Adresse und Telefonnummer auf. „Kann Justine Ihnen nicht helfen, dann keiner.“
    „Danke! Ich möchte Sie bitten, Lynette nicht zu sagen, dass ich hier war.“
    „Geht klar, obwohl ich wütend auf Sie bin.“ Mit Unverständnis im Blick, zog Drake eine Augenbraue hoch. Was für ein attraktives Gesicht. Ben rief sich zur Raison. „Ich finde es ja gut, dass Sie Lynette zu einem Urlaub überreden konnten, aber dadurch entgeht mir ihr Anblick in einem Kleid.“
    „Ich verstehe nicht.“
    „Franks Vernissage! Sie hat hoffentlich mit Ihnen darüber gesprochen?“
    „Ja, das hat sie. Lynette möchte ihren Vater besuchen. Deshalb sind wir zur Vernissage nicht da.“
    Schweigend sah Ben ihn eine Weile an. „Lynette hat sich sehr verändert. Sie ist viel offener und umgänglicher geworden. Sie tun ihr gut.“
    Drake wurde tatsächlich rot. Ben konnte ein Seufzen gerade so unterdrücken. Was für ein Mann!
    Ihm die Hand reichend, stand Drake auf. „Nochmals vielen Dank! Und grüßen Sie Frank von mir. Wir werden uns die Bilder auf jeden Fall ansehen, sobald wir zurück sind. Vielleicht kann ich Lynette überreden, ein Kleid zu tragen.“
     
    Wieder in seinem Wagen rief er Justine an.
    „Elias? Woher haben Sie diese Nummer? Ich kann mir schwer vorstellen, dass Lynette sie Ihnen gegeben hat.“
    „Nein, ich habe sie von Ben Lloyd.“
    „Oh Gott! Was ist mit ihr?“ Panik lag in Justines Stimme.
    „Mit Lynette ist alles in Ordnung. Ich rufe wegen ihres Geburtstages an.“
    „Haben Sie eine Stunde Zeit?“
    „Ähhh, ja?“
    „Ich bin in London. Kennen Sie das kleine Café in der St. James Street?“
    „Ja, das kenne ich.“
    „Gut. In einer Viertelstunde?“
    „Bis gleich!“
    Etwas gezwungen saßen sie sich zehn Minuten später gegenüber. Dann begann Justine zu lachen. „Mann, mir ist fast das Herz stehen geblieben, als ich Sie in Lynettes Bett gesehen habe.“
    „Ich hätte mir nicht träumen lassen, da zu landen“, gab Elias schmunzelnd zu.
    „Das können Sie sonst wem erzählen. Kein Mann fährt in der Nacht zwei Stunden nach Faversham, wenn er sich nichts erhofft.“
    „Da haben Sie recht. Ich hatte mir etwas erhofft – sie zu sehen, zum Lächeln zu bringen. Als sie plötzlich verschwunden war, habe ich mir Sorgen gemacht.“
    Justine sah ihn mit zur Seite geneigtem Kopf skeptisch an. „Sie meinen es ernst, nicht wahr?“
    „Ja! Sie können mir glauben, ich wollte gehen. Ich stand bereits an der Tür, als sie mich zurückhielt.“
    „Sie müssen mir erst noch beweisen, dass ich Ihnen vertrauen kann. Lynette ist weitaus zerbrechlicher, als Sie glauben. Ich werde nicht zulassen, dass Sie ihr wehtun.“
    „Justine“, Elias ergriff ihre

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