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M A S H 02 - in der Heimat

M A S H 02 - in der Heimat

Titel: M A S H 02 - in der Heimat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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Meinen Sie im Ernst, daß er diese Position aufgibt, um sich in einer Kleinstadt zu vergraben?«
    »Warum nicht?« sagte Hawkeye. »Warten Sie nur, bis er von der Superklinik plus Fischmarkt hört.«
    »Ja, warten Sie’s ab«, sagte Duke.
    »Keine Angst, Ruby«, mischte Hawk sich ein. »Wenn der Nigger nicht mitkommen will, schnappen wir uns Ihren Mann. Der muß in Ordnung sein, sonst würde Speerschleuder ihn nicht um sich dulden.«
    Ruby schien es die Worte verschlagen zu haben.
    »Klein–Evchen ist hungrig«, verkündete Duke. »Könnten Sie ihr nicht ein Steak oder was Ähnliches kommen lassen?«
    Dr. Oliver Wendell Jones öffnete die Tür, ehe Ruby noch einen Imbiß für Klein–Evchen bestellen konnte. »Nun, Ruby«, sagte er, »ich vermute, man hat Ihnen einige unsittliche Anträge gemacht, Sie über das Leben in der Großstadt im allgemeinen und Philadelphia im besonderen aufgeklärt und ein paar saftige rassistische Bemerkungen fallen lassen.«
    »Hawkeye hat Sie nur ein einziges Mal einen Nigger genannt, Sir«, sagte Ruby.
    »Natürlich, Ihr Weißen haltet ja immer zusammen. Hallo, Jungchen«, sagte er zu Duke. »Freu mich, dich zu sehen.«
    »Umgekehrt auch, Speerschleuder. Deshalb sind wir ja hier. Wir können ohne dich nicht leben.«
    »Gehen wir essen«, schlug Dr. Jones vor. »Kommen Sie mit, Ruby. Sie sollen auch einmal erleben, wie Verrückte sich benehmen.«
    Beim ersten Martini sagte Hawkeye: »Hör zu, Schleuder, machen wir’s kurz. Du bist hier ein großes Tier. Hurrah. Vielleicht bist du sogar der Beste eines Bezirks von Philly, aber rundum gibt es garantiert zehn Ärzte, die dich ersetzen könnten, wenn dich ein Auto überfährt. Du wohnst in einem stinkteuren Apartment, in dem ich nicht mal begraben sein möchte, und deine Kinder wissen gar nicht, was frische Luft heißt. In Spruce Harbor würden wir dafür sorgen, daß du genausoviel verdienst wie hier. Du würdest den Kranken auf eine Art helfen, wie du es hier niemals kannst. Wir brauchen einen Neurochirurgen. In der Großstadt versäumst du nichts, es sei denn, du willst ein berühmter Professor werden, von einer Tagung zur anderen reisen und den Leuten was vorschwatzen.«
    »Du vergißt meine Hautfarbe!« sagte Speerschleuder leise.
    »Wie sollte ich?« entgegnete Hawkeye. »Du bist schwärzer als der Teufel, aber was soll das?«
    »Zweierlei, Hawk. Erstens wird sich Spruce Harbor gegen einen schwarzen Neurochirurgen wehren und zweitens würde ich kneifen, wenn ich nach Spruce Harbor ginge. Du verstehst mich. Ich bin im ganzen Staat als ehemaliger Leichtathlet und Neurochirurg bekannt. Ziehe ich mich nach Spruce Harbor zurück, so werde ich von allen Seiten angegriffen werden. Ich bin meiner Rasse gegenüber verpflichtet.«
    »Nun mal der Reihe nach«, sagte Hawk. »Sicher besteht in Spruce Harbor kein leidenschaftliches Verlangen nach einem farbigen Neurochirurgen, aber dem Großteil der dortigen Ärzte sind wir ein solcher Dorn im Auge, daß sie dich nicht nur akzeptieren, sondern auf den Knien bitten würden zu kommen, wenn sie sich versprechen, Duke und Hawkeye damit aufs Kreuz zu legen. Bei deinem ersten Erscheinen in Spruce Harbor werden Duke und ich dir vielleicht sogar feindselig begegnen. Und was deinen zweiten Einwand betrifft, ist er weltanschaulicher Natur, und darüber haben wir uns schon unterhalten. Bei mir zählt zuerst der Mensch und dann erst die Farbe. Wenn es bei dir umgekehrt ist, dann bleib in Philadelphia. Kommst du jedoch nach Spruce Harbor, so könntest du mit deiner Leistung und deinem Vorbild mehr für Menschen aller Hautfarben tun als hier. Aber du mußt selbst wissen, was du tust.«
    »Wir werden dir durch den Untergrund Wassermelonen zuschicken lassen«, machte Duke sich rascher erbötig, als Ruby ihm unter dem Tisch einen Tritt ans Schienbein versetzen konnte.
    Duke gab Speerschleuder vor seiner Abreise seine Aktentasche und nahm ihm das Versprechen ab, die Tasche persönlich nach Spruce Harbor zu bringen. Dr. Jones legte sich zwar nicht fest, aber Duke und Hawkeye waren ziemlich überzeugt, einen Neurochirurgen angeheuert zu haben.
    Eine Woche später erhielt Dr. Goofus McDuff, der ärztliche Leiter, einen Brief von Dr. Oliver Wendell Jones, Vorstand der neurochirurgischen Universitätsklinik in Philadelphia. Dr. Jones schrieb, er hätte beschlossen, Philadelphia zu verlassen, um in einem ländlichen Gebiet im Nordosten Neurochirurgie zu praktizieren. Jones nannte sich einen Nicht–Kaukasier und ließ

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