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Macabros 026: Elixier der Verdammnis

Macabros 026: Elixier der Verdammnis

Titel: Macabros 026: Elixier der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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rühren. Sie war hilflos wie ein Neugeborenes.
    Sie glaubte, tausend glühende Nadeln im Blut zu haben. Ein
Kratzen und Kribbeln breitete sich im ganzen Körper aus.
    Das geheimnisvolle Elixier befand sich in ihrer Blutbahn.
    Ihr Kopf begann zu dröhnen, und namenlose Angst erfüllte
sie.
    Die Brasilianerin wollte schreien. Nur ein leises Wimmern kam aus
ihrer Kehle.
    »Wer… sind Sie wirklich?« brachte sie
schließlich schwerfällig hervor.
    Leises Lachen. »Sie haben mich doch erkannt, nicht wahr? Ich
bin – Donovan Bradley. Zumindest noch ein Teil von ihm,
nämlich der Teil, den Sie sehen können, Miss Brado. Der
Rest – bin ich, Benjamin Huxley.«
    »Benjamin Huxley?«
    »Ja, der arme, kleine Benjamin, von dem niemand etwas wissen
wollte. Sie belachten und verspotteten ihn. Kein Mensch beachtete ihn
– den Krüppel mit dem Buckel. Ein Earl aus der Grafschaft
Devonshire nahm ihn schließlich auf. Er brauchte einen Diener
in seinem Landhaus – und gleichzeitig einen Clown. Wer konnte
schon mit einem buckligen Zwerg aufwarten. Ich kam in dieses Haus
– und blieb. Hier konnte ich meine Forschungen fortsetzen. Ich
befaßte mich mit okkulten und schwarzmagischen Studien und mit
der Kunst der Alchimie. Ich entdeckte und entwickelte chemische
Substanzen, Gifte und Drogen, und ich hatte zunächst die
Absicht, die Menschen aus Coppers, die mich so schmählich
behandelt hatten, umzubringen. Ich wollte ihre Brunnen vergiften.
Doch dann überlegte ich es mir anders. Der Tod allein war zu
harmlos für sie, die sich über mich lustig gemacht hatten.
Meine Rache sollte gezielt diejenigen treffen, die mich am meisten
verspottet und verachtet hatten: die schönen jungen Mädchen
und Frauen des Ortes. Und ich rächte mich! Plötzlich
mußten sie mir gehorchen, wie du mir mit einem Mal gehorchst,
ob du willst oder nicht! Das Gift in deinen Adern macht dich
willenlos! Aber das ist noch nicht alles. Sie hatten mich immer als
Bestie, als Monster bezeichnet. Ich wollte ihnen zeigen, was wirklich
ein Monster ist. Ich injizierte ihnen das Elixier der Verdammnis
– und sie wurden zu Monstern. Mit ihnen schickte ich das Grauen
und den Tod nach Coppers zurück, und niemand wußte, woher
sie kamen und wer sie zu dem gemacht hatte, was sie nun darstellten.
Ich war besessen von dem Gedanken, meine Macht auszubauen und sie
nicht nur für eine kurze Zeit zu benutzen – ich wollte
unsterblich sein. Ich las geheimnisvolle Bücher und entwickelte
neue Elixiere. Ich rief die Geister und Dämonen an, meinem
Vorhaben gesinnt zu sein. Ich fand den Kontakt zu – Molochos,
den Herrn der Dämonen.«
    Namenlose Angst griff nach dem Herzen der schönen
Brasilianerin.
    Der Name Molochos war gefallen. Jeder, der über die Welt der
Geister und Dämonen und finsteren Mächte dieser und der
anderen Welt Bescheid wußte, war informiert über diese
Gestalt des Grauens. Molochos herrschte über die Welt der
Finsternis. Ein Mensch war dem Satan ähnlich geworden und
strebte nach weiterem Machtausbau in der sichtbaren Welt, die er
unterwerfen wollte.
    Wer sich mit Molochos einließ, erhielt selbst Kräfte,
die über das Normale und Menschliche hinausgingen. Aber wer dem
Einfluß des Dämonenfürsten ausgesetzt war, wer selbst
den Weg zu ihm suchte, der war ein Verlorener.
    Benjamin Huxley war ein armer Irregeleiteter, den Haß,
Mißgunst und Spott seiner Mitmenschen dazu getrieben hatten,
Kontakt zu Mächten zu suchen, die lebensfeindlich und
lebenszerstörend waren.
    Dieser kleine bucklige Mann aus Coppers, den niemand beachtete,
wurde durch seine Enttäuschung, die sich schließlich in
menschenverachtenden Haß umwandelte, dazu getrieben, sich mit
Mächten einzulassen, bei denen er Hilfe und Trost suchte, und
die ihn ausnutzten.
    Huxley war zu einem Diener des Bösen geworden.
    Mit triumphierender Stimme aus Donovan Bradleys Mund klangen
Worte, die ein anderer Geist dachte. Benjamin Huxley erzählte
von seinen Erfolgen, von dem Versprechen der Geisterwelt, seinen
Geist unsterblich zu machen. Dieser Geist spukte seit dem Zerfall der
leiblichen Hülle des Buckligen in diesem Haus. Aber Huxley fand
keinen Körper, der ihm dazu verholfen hätte, seine
Forschungen fortzusetzen. Gewiß war ihm nur, daß er
diesen Körper eines Tages finden würde. Doch um seinen
Geist freizusetzen und seine Forschungen und Experimente wieder
aufzunehmen, bedurfte es des Einwirkens durch ein Medium, dessen
übersensible Empfindungen den Geist des Spukenden erkannten und
ihn

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