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Macabros 087: Myriadus, der Tausendfaltige

Macabros 087: Myriadus, der Tausendfaltige

Titel: Macabros 087: Myriadus, der Tausendfaltige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Hand von dem
Armreif, den er wieder in seine Ausgangsstellung gedreht hatte, um
die tarnende Energiehülle ›abtauen‹ zu lassen.
    »Wer war das, Rani?«
    »Ich hätte es selbst gern gewußt. Jetzt weiß
ich nicht mal, wo sie wohnt, sie hat mir ihre Adresse nicht genannt.
Schade! Sie sah so gut aus, ich hätte sie gern näher
kennengelernt. Wenn du nicht aufgetaucht wärst…«
    »Unsinn! Sie hat gar nicht bemerkt, daß ich hinter ihr
her war.«
    Sie sprachen über alles, was sich seit ihrer Trennung
ereignet hatte.
    »Sie hatte keinen wirklichen Körper«, sagte Rani
Mahay da. »Ich hab es bemerkt, als sie an mir vorbeirannte. Im
ersten Moment dachte ich – jetzt rennt sie dich um. Ich hatte
mich unsichtbar gemacht, um sie zu beobachten.«
    »Schau einer an! Mein Freund beobachtet nackte Blondinen. Ich
lerne dich von einer völlig neuen Seite kennen.«
    Rani ließ sich durch Macabros’ Einwand nicht beirren.
»Sie kollidierte praktisch mit meinem Körper, und es war,
als ob ein Lufthauch mich träfe. Dann war sie weg.«
    Macabros nickte. »Den Zusammenprall hat sie nicht
überstanden, er hat ihr den Rest gegeben, da bleiben eine ganze
Menge Fragen offen.«
    »Fragen sind dazu da, um beantwortet zu werden,
Björn.«
    Auch Rani sprach Macabros als Björn an, obwohl er
wußte, daß es Hellmarks Doppelkörper war, der hier
auftauchte.
    »In Ordnung! Dann fangen wir gleich damit an. Sehen wir uns
die Insel mal näher an. Vielleicht weist sie noch mehr
Besonderheiten auf.«
    »Möglich, daß sich noch mehr nackte Jungfrauen
hier verstecken, ohne daß wir etwas davon ahnen. Machen wir uns
auf die Suche.«
     
    *
     
    Die Suche erbrachte nichts Außergewöhnliches. Es kam
auch zu keinem nennenswerten Zwischenfall.
    »Ich habe einen Verdacht«, sagte Macabros, als sie sich
an der verabredeten Stelle wieder trafen.
    »Da bin ich aber gespannt.«
    »Myriadus war auch hier tätig, Rani. Und er ist noch
weitaus gefährlicher, als Skash dies wissen kann und wir ahnen.
Er ist wahrhaftig ein Tausendfältiger, Myriaden von Masken
stehen ihm zur Verfügung. Aber nicht nur körperlicher
Formenreichtum ist ihm eigen, sondern auch geistiger. Was wir in dem
Mädchen gesehen haben, war ein Trugbild, eine Hypnose, die durch
eine Zelle des Myriadus’ hervorgerufen wurde. Was ich in dem
Amtszimmer vorhin erlebte, die Begegnung mit ›Jorge Nuevo‹,
war auch ein Trugbild. Allerdings massiver als das der schönen
nackten Frau, die offensichtlich Alain Moreau und Bertrand Dupont
anlocken sollte. Mit der Puppe Nuevos wollte man mich schocken, um
mich von dem Schwert fernzuhalten. Myriadus ist ein
tausendfältiges Rätsel. Er ist in Tanger aufgetreten. In
Gestalt eines toten Fisches, der mitsamt einem Mädchen spurlos
verschwand, ich habe die Amtsräume bei meinem Betreten in einem
Zustand gesehen, in dem sie nachweislich nicht gewesen waren, nachdem
ich durch den Tod der Zelle eine vollkommen neue Situation geschaffen
hatte. Die hypnotischen Bilder traten nicht wieder auf.«
    »Das bedeutet, daß sich eine Myriadus-Zelle noch hier
auf der Insel befindet!«
    »Möglich, aber wenig wahrscheinlich. Myriadus strebt
nach Expansion, nach Erweiterung seines Wesens. Warum sollte er sich
hier auf einer einsamen Insel einigeln? Ich vermute eher, daß
mit der Erscheinung der >schönen Unbekanntem sich nur noch
die Nachwirkungen seiner geistigen Kraft zeigten, zu der er
fähig ist. Möglicherweise werden die gleichen Bilder in
dieser Region noch einige Male auftauchen, vielleicht war es auch
heute nacht das letzte Mal.
    Wer weiß, in der Zwischenzeit ist Myriadus wahrscheinlich
ganz woanders, und die Gefahr entsteht an einer Stelle, die wir nicht
kennen. Vielleicht ist er in diesen Minuten als Hund unterwegs oder
als Käfer, vielleicht läßt er sich mit einer
Dattelladung irgendwohin transportieren, vielleicht ist er eine
Mikrobe oder ein Staubkorn, die Feder im Flügel eines Vogels
oder der Vogel selbst. Dies alles sind nur Vermutungen, aber
Myriadus, der Tausendfältige ist zu all diesen Dingen
fähig, glaube mir, Rani.«
    Wie nahe Macabros und damit auch Björn Hellmark der
Wirklichkeit kam, konnte er nicht ahnen.
    Myriadus war unterwegs.
    In Gestalt eines Vogels war er in dieser Stunde schon einige
hundert Meilen von Tanger entfernt. Und er flog weiter.
    Sein Ziel war das Herz Afrikas.
     
    *
     
    »Wir können vorerst nichts unternehmen. Wir haben einen
ersten Eindruck von allem bekommen und müssen unsere Taktik
ändern. Warten wir den

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