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Macabros 104: Höllenspuk

Macabros 104: Höllenspuk

Titel: Macabros 104: Höllenspuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wirken.
    »Die Zeit wird stets dein Gegner sein.« Die Worte hatte
er nicht vergessen. Als würden sie immer wieder gesprochen, so
hallten sie in ihm nach…
    »Gib deinem Llonoll die Sporen, Bolonophom!« stieß
Macabros hervor. »Laß dich blitzartig nach unten
wegsacken, und dann preschst du nach vorn. Direkt in die Haufenwolke
hinein. Sie ist schön schwarz. Wenn die Kerle nicht gerade
über Radaraugen verfügen oder im Moment gerade dort einen
ihrer Wolkenhorste deponiert haben, dann sollte es uns nicht schwer
fallen, zwischen Nebelschleiern zu verschwinden…«
    »Ich – mit meinem Llonoll? Na, mir soll’s recht
sein…« Es klang nicht sehr ermutigend. Kein Wunder!
    Der Llonoll wirkte schwer wie ein Panzer gegen die pfeilschnellen
Geschosse, die da auf sie zuglitten.
    Da erfolgte auch schon der erste Angriff.
    Macabros drehte den heranschwirrenden Pfeilen – es waren
tatsächlich Miniaturpfeile, wie Vela es geschildert hatte –
voll den Rücken zu, deckte Bolonophom so gut ab wie möglich
und rief. »Gib Gas, Bolonophom! Nichts wie weg hier!«
    Er versetzte bei diesen Worten dem Llonoll selbst mit beiden
Füßen einen Tritt in die Flanken und rief in Xantilonisch
einen Anfeuerungsruf, wie er ihn ganz zu Anfang bei Bolonophom schon
gehört hatte.
    Bei dem Llonoll kamen mehrere Dinge zusammen.
    Er war kein rein stupides, abgerichtetes Tier, das nur nach einem
eingegebenen Muster reagierte. Instinkt und ein gewisses Maß an
Intelligenz war diesen treuen Tieren, die Macabros auf die Stufe
außergewöhnlicher Pferde stellte, eigen.
    Und ebenso reagierte der Llonoll.
    Er stürzte wie ein Stein in die Tiefe.
    »Kopf ’runter, Bolonophom!« brüllte Macabros
noch.
    Da trafen ihn auch schon die ersten Pfeile. Sie drangen ihm
zwischen die Schulterblätter, in Kopf und Nacken.
    Bolonophom blieb unverletzt, da Macabros’ Körper ihn
abdeckte.
    Der Llonoll streckte sich.
    Wenige Sekunden nur hatten das Tier und die beiden Männer
benötigt, sich über die gefährliche Situation Klarheit
zu verschaffen.
    Bolonophom wollte den Kampf auch nicht, seine Absicht, sich
Gewißheit zu verschaffen, war echt.
    Aber ohne Kampf ging es nicht.
    Dafür sorgten schon die gespenstischen Luftreiter.
    Von der Flanke her griffen zwei an. Wie Geister aus dem Nichts
tauchten sie plötzlich neben Macabros und Bolonophom auf.
    Der Mann aus Varone riß sein Schwert hoch und parierte den
Angriff im vollen Flug. Stahl und Stahl kamen zusammen. Es klirrte,
daß die Funken sprühten.
    Bolonophom gab seinen wilden Kampfschrei von sich, während
Macabros – dessen Rücken mit Miniaturpfeilen bespickt war
– wie eine Rakete in die Höhe schnellte und in die schmalen
Lederzügel der stromlinienförmigen Echse griff, die direkt
neben ihm auf gleicher Höhe lag.
    Es ging alles blitzschnell.
    Seine bravouröse Eskapade wurde von den anderen
beobachtet.
    Der große blonde Mann stürzte sich auf den Reiter, der
ihm mit einem einzigen Hieb den Garaus machen wollte.
    Macabros wurde – für die anderen voll ersichtlich –
noch von dem Schwert des Gegners in die Hüfte getroffen. Tief
hackte die Waffe in sein Fleisch…
    Sein Fleisch?
    Da kam kein Blut, und er wankte um keinen Millimeter.
    Kraftvoll und überlegt führte er die von ihm geplante
Aktion durch.
    Er hebelte den spitznasigen Angreifer, der über eine
ledergegerbte Haut verfügte und erstaunlich leicht war, aus dem
Sattel.
    Seine Linke schoß nach vorn und traf das spitze Kinn. Mit
einem seltsamen Knurrlaut flog der Kopf des Luftreiters nach hinten.
Er klammerte sich wie ein Adler mit Greiffüßen an den
knöchernen Sattel, und zwischen den beiden Männern entspann
sich auf dem Flugtier in luftiger Höhe ein Kampf auf Leben und
Tod.
    Es gelang Macabros, den wild um sich schlagenden Gegner, der
feurig und aufgeregt wie ein aufgescheuchter Vogel reagierte, in den
Griff zu bekommen. Er konnte dabei nicht verhindern, daß die
führerlose Echse wie eine Rakete nach unten vorstieß, als
wolle sie sich mit dem spitzen Maul in die Landschaft unter ihnen
bohren.
    Der Luftreiter, dessen Oberhaut mit einem hauchdünnen,
spinnwebartigen Gespinst umhüllt war, das dicht wie Federn
seinen Körper bedeckte, sah aus, als würde er sich
aufplustern, als er aus dem Sattel gehoben wurde. Halb
bewußtlos versuchte er noch nach den knorrigen Aufbauten zu
greifen, die den gewachsenen Sattel des Tieres bedeckten.
    Er erreichte die Haltegriffe nicht.
    Sich überschlagend stürzte er in die Tiefe. Aus mehr als
tausend

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