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MacTiger - Ein Highlander auf Samtpfoten

MacTiger - Ein Highlander auf Samtpfoten

Titel: MacTiger - Ein Highlander auf Samtpfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Sehr perfekt und immer gut organisiert.«
    »Schön. Freut mich, dass du sie bewunderst.«
    »Sie würde nie mit zauseligen Haaren herumlaufen.«
    »Im Büro mache ich das auch nicht.«
    »Sie trägt immer gepflegte Designerkostüme und hat ein riesiges Appartement, ganz in Chrom und schwarzem Holz eingerichtet.«
    »Guter Geschmack, vielleicht ein wenig kühl.«
    »Sie kennt alle erstklassigen Restaurants.«
    »Natürlich. Ich nehme an, sie hat noch nie einen schmierigen Hamburger aus der Hand gegessen, ist noch nie ungeschminkt zum Frühstück erschienen, und ihr Friseur verdient ein Vermögen an ihr. Eine rundum sympathische Person. Und was für eine Rolle spielt sie in deinem Leben? Wird sie einmal dekorativ an deiner Seite stehen, wenn du bei den Empfängen die internationalen Größen aus Wirtschaft, Militär und Kirche begrüßt?«
    »Da isser wieder.« Ken grinste, und mich flog der Gedanke an, dass er mich ein wenig auf den Arm genommen hatte.
    »Wer?«
    »Der Giftzahn.«
    »Ach so, ja, ein perfekt gepflegtes, ebenmäßiges Gebiss hat sie natürlich auch.«
    »Selbstverständlich.«
    »Ich verstehe, warum dieser Ausbund von Tugenden dich begleitet hat. Selbst bei der Blütenlese von Elite-Absolventen kann sie noch wahrhaft brillieren.«
    »Nun, eigentlich sah das ihr Terminplan nicht vor - es bedeutet nämlich, dass sie ihre Arbeit im Stich lassen muss.«
    »Ja, das verstehe ich.«
    »Ich inzwischen auch. Sie ist nicht ganz so fies, wie ich sie geschildert habe, aber in den letzten Wochen habe ich den Eindruck gewonnen, dass es etwas Wichtigeres in ihrem Leben gibt als mich. Darum hat sich unsere Beziehung merklich abgekühlt. Aber jetzt bist du dran.«
    »Ich? Womit?«
    »Er ist groß, blond, breitschultrig. Hat einen Doktortitel in - sagen wir - archäologischer Sineologie und ist häufig zu Ausgrabungen in der Dschungelwildnis Südtibetestans unterwegs.«
    »Gibt es archäologische Sineologie? Nun, dann wird es sich vermutlich so verhalten. Aber wenn er zu Hause ist, ist er der glühendste Liebhaber, den man sich vorstellen kann. Nur manchmal macht es mir etwas zu schaffen, das Bett immer mit ihm und zwei Pandabären teilen zu müssen.«
    »Pandabären?«
    »Ja, und einer davon heißt Saskia und wird demnächst mit Schleier und Blumenstrauß geschmückt an seiner Seite stehen und das Jawort brummen - pardon, hauchen.«
    »Ah, ich verstehe. Wir werden diese Thematik nicht weiter vertiefen. Bitte, meine geschätzte Fremdenführerin, ist das da vorn die angekündigte Ruine?«
    »Genau diese. Blair Rath Castle. Möchtest du dir eventuell ein wenig Bildung aneignen?«
    »Muss ich?«
    »Nun, wenn es deine geistige Kapazität überfordert...«
    »Eigentlich siehst du so nett aus.«
    »Na gut, dann verrate ich dir nicht, dass das Schloss im dreizehnten Jahrhundert erbaut worden ist.«
    »Schade. Du verrätst mir auch nicht, wie es damals hier aussah?«
    »Nein, ich beschreibe dir nicht, dass es ein düsterer Wohnturm war, der auf einer Erhebung im Moor stand. Und auch nicht, dass er von Stallungen und einem Erdwall mit Palisaden umgeben war.«
    »Ich werde also nie erfahren, welch grauenhaftes Schicksal diese Moorfeste ereilt hat?«
    »Nie wirst du erfahren, dass nach der Niederlage der Schotten gegen die Engländer der hier lebende Clan der MacLeods ausgelöscht wurde und das Land an den mächtigen Chieftain MacKrief fiel, der die von den Engländern geplünderte und in Brand gesteckte Burg zur Ruine verfallen ließ.«
    »Traurig.«
    »Was?«
    »Dass ich das alles nicht erfahre. Sag mal, woher weißt du solche Schauergeschichten?«
    »Oh, ich habe ein paar Bücher gelesen. Was davon im Hotel ausliegt.«
    »Und warum interessiert dich das so stark? Ich meine, ich lese solches Zeug auch, aber das bleibt bei mir irgendwie nicht richtig hängen.«
    »Ich weiß auch nicht. Es muss an der Gegend liegen. Sie übt auf mich eine ungeheure Anziehungskraft aus. Schau, dort ist der Eingang gewesen. Das Moor rundherum hat man heute zum Teil trockengelegt; es wird früher viel gefährlicher gewesen sein, in das Haus zu gelangen, wenn man den Weg nicht kannte.«
    Wir kletterten über die Steine und zerkratzen uns an den Büschen und Ranken. Aber dann standen wir in der Mitte der Ruine.
    »Das war der Kamin, vermutlich ähnlich wie der in unserem Hotel. Hier in der Halle hat sich das Leben abgespielt.«
    »Heute spielt sich an dieser Stelle das Leben des Clans der MacBunnys ab.«
    Eine Mutter mit zwei Kaninchenkindern lag

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