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Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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geben, dass wir gerne mit der Agentur Cooper zusammenarbeiten möchten, um den britischen Markt zu erschließen.«
    Cooper stößt einen Freudenschrei aus, und alle beginnen gleichzeitig zu reden. Ich klatsche begeistert in die Hände, bis ich mich dabei ertappe und es schnell wieder sein lasse. Ich sehe mich um und bemerke, dass Lukas mich angrinst.
    Wir stoßen auf die Zukunft von Blumenstrauß an und diskutieren über die Pläne für die Markteinführung. Marlena stellt Felix ein paar Fragen über Frankfurt, wo beide herstammen, während Lukas und ich uns ein wenig privat unterhalten. Zurzeit sucht er eine Wohnung, am liebsten in Marylebone oder Belsize Park.
    » Ich habe gehört, die Mieten sind momentan niedrig. Es dürfte also nicht so schwer sein, eine nette Wohnung zu finden«, fügt er hinzu.
    » Ja. Das sind beides sehr hübsche Viertel«, bestätige ich.
    » Vielleicht können Sie mir mal die Stadt zeigen, wenn ich hier wohne«, sagt er. » Ich würde London gerne besser kennenlernen. Ich dachte zum Beispiel an den Borough Market, an einen Spaziergang durch den Hyde Park, an eine Kneipentour durch Chelsea…«
    Ich nicke liebenswürdig, während er seine Ideen aufzählt, dann… Augenblick mal. Meint der etwa, er will mit mir ausgehen… wie bei einem richtigen Date? Das ist Regel Nr. 1 ! Oder meint er das rein platonisch? Aber Moment, das ist Regel Nr. 7 ! Aus dem Augenwinkel heraus bemerke ich, dass Stefan und Felix plötzlich lachen.
    » Gute Idee. London hat sich wahrscheinlich in den letzten drei Jahren, als du das letzte Mal hier gewohnt hast, sehr verändert«, meint Stefan.
    Ich sehe Lukas verdattert an. » Sie haben schon mal in London gelebt?«
    Lukas wirkt nicht im Geringsten verlegen, sondern grinst mich nur an. » Ja…, aber eine Auffrischung kann nicht schaden.«
    Ich bin sprachlos, und die Unterhaltung wechselt zum Thema Wirtschaft. Hat Lukas vorgetäuscht, sich in London nicht auszukennen, damit er mich angraben kann? Nein, er ist einfach einsam. Das muss es sein.
    Felix erzählt eine lange Geschichte von einem Freund in Deutschland, der pleitegegangen ist. Ich habe zwei Gläser Champagner getrunken und bin leicht beschwipst, konzentriere mich aber trotzdem bestmöglich aufs Zuhören, bis Felix fertig ist.
    » Würden Sie mich bitte kurz entschuldigen? Ich möchte gerne eine rauchen gehen«, sage ich höflich.
    » Ich komme mit«, antwortet Lukas. Na toll.
    Wir öffnen die Verandatür und treten hinaus. Coops Garten ist überraschend groß und sehr gepflegt: eine grüne Oase der Ruhe, in die Marlena unzählige weiße Wildblumen gepflanzt hat, dekoriert mit bunten Lichterketten. Ich setze mich auf einen Holztisch und lege die Füße auf einen Stuhl.
    Lukas gibt mir wortlos Feuer, und wir sitzen ein paar Sekunden schweigend da. Mir fällt ein, dass es meine Aufgabe ist, die Kunden zu unterhalten, also beginne ich einen unverfänglichen Smalltalk.
    » Wahnsinn! Ist das nicht eine tolle Neuigkeit? Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Blumenstrauß«, meine ich. Mmm, ich liebe es, diesen Namen zu sagen.
    Lukas wirft mir rasch einen Blick zu, und wieder einmal fällt mir auf, wie klar und blau seine Augen sind. » Ich freue mich auch auf unsere Zusammenarbeit«, erwidert er und nickt.
    » Ja, ich denke, das wird eine sehr, äh, spannende Sache…«, plappere ich fröhlich weiter und nehme einen Schluck von meinem Champagner.
    » Hören Sie, es tut mir leid, dass ich so getan habe, als wäre ich fremd in London«, erklärt Lukas. » Das war nicht nett von mir.«
    Ich sehe ihn an, und er macht ein so aufrichtig zerknirschtes Gesicht, dass ich lachen muss. » Ganz schön frech, wenn nicht sogar gemein… Wie lange haben Sie hier gelebt?«
    » Vier Jahre.«
    » Vier Jahre!« Ich muss wieder lachen. » Haben Sie nichts Besseres zu tun, jetzt, wo Sie wieder hier sind, als sich mit mir herumzutreiben?«
    » Nicht wirklich«, antwortet er und lächelt. Er ist sehr glatt. Glatt rasiert, glattes Kinn, glatte Bewegungen. Wir flirten beinahe. (Regel Nr. 3 , meine alte Achillesferse. Die holt mich immer wieder ein.) Zeit, das Gespräch wieder auf Smalltalkniveau zu senken.
    » Tut es Ihnen leid, dass Sie aus Berlin wegziehen? Ich bin übrigens ein großer Berlin-Fan. Eine fantastische Stadt.«
    » Ach, Sass, ich habe Berlin satt«, sagt er und ascht seine Zigarette ab. Er spricht » Sass« sehr scharf aus. » Ich bin bereit für eine Veränderung. Ich habe mich vor kurzem von meiner Freundin

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