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Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Titel: Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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zu Thomas hatten viele Männer sie gewollt. Doch damals, an jenem Tag hatte sie sich geschworen, dass es genug war, dass sie Maggie nehmen und gehen würde. Und dann kam dieser Scheißkerl einfach um. Nicht nur das, er wurde auch noch zum Helden.
    Sie hatte sich oft gefragt, was Maggie von ihrem hoch gelobten, heldenhaften Vater halten würde, wenn sie die Wahrheit erführe. Betrunken war sie oft nah daran gewesen, ihr alles zu sagen. Doch irgendwie hatte sie sich immer wieder zurückgehalten.
    Nach Thomas’ Tod war sie mit Maggie so weit fort gezogen, wie sie nur konnte. Das gehörte zu dem Pakt, den sie mit dem Teufel - mit der Schlampe - geschlossen hatte, die Thomas’ Kind trug. Um Maggies Bild ihres Vater nicht zu zerstören, musste sie verhindern, dass sie von seiner Affäre erfuhr oder ihren Halbbruder kennen lernte. In eine andere Stadt zu ziehen schien damals ein kleiner Preis dafür zu sein. Sie hatte geglaubt, das Richtige zu tun, heute war sie da nicht mehr so sicher.
    Da sie Maggie so unvorbereitet mit der Wahrheit über Thomas konfrontiert hatte, war die nur zornig geworden. Wahrscheinlich würde sie auch nicht wahrhaben wollen, dass sie einen Halbbruder hatte. Vielleicht war sie nur zu wütend, es zu akzeptieren.
    Die Frau hatte den Jungen sogar Patrick getauft, nach Thomas’ Bruder, der in Vietnam gefallen war. Kathleen fragte sich, ob er Thomas ähnlich sah? Er müsste jetzt ein junger Mann sein, einundzwanzig. So alt war Thomas gewesen, als sie ihn kennen gelernt hatte.
    Kathleen spürte, dass ihr jemand auf die Schulter tippte. Sie sah auf. Reverend Everett stand im Mittelgang neben ihr. Er lächelte Alice an und sagte zu Kathleen: „Wir müssen einiges besprechen, Kathleen. Vielleicht können wir das in meinem Abteil machen.“
    Sie schlängelte sich an Alice vorbei und folgte ihm in das kleine Abteil im hinteren Teil des Busses. Ihre Knie fühlten sich weich an, und ihr Magen war angespannt. Seit der Strafzeremonie hatte der Reverend kein Wort mehr mit ihr gewechselt. War er immer noch wütend?
    Das Abteil war klein, mit einem Bett, das den meisten Platz einnahm, und einem winzigen Duschbad in der Ecke neben einem Schreibtisch. Everett schloss die Tür hinter ihnen, und Kathleen hörte ihn den Schlüssel umdrehen.
    „Ich weiß, wie schmerzlich das heute Abend für dich war, Kathleen“, sagte er sanft und leise, was sie augenblicklich erleichterte. „Ich wäre eingeschritten, aber das hätte so ausgesehen, als würde ich jemanden bevorzugen, und das hätte es für dich nur schwieriger gemacht.“
    Er deutete ihr mit einer Geste an, sich aufs Bett zu setzen und es sich bequem zu machen. Trotz der leisen, sanften Stimme sah sie eine beängstigende, nie gekannte Kälte in seinem Blick. Sie setzte sich trotzdem, um ihn nicht zu verärgern, zumal er ihr wohl einen besonderen Gefallen erweisen wollte. Er war immer sehr freundlich zu ihr gewesen.
    „Es tut mir Leid“, sagte sie, ohne zu wissen, welche Erklärung er von ihr erwartete. Sie wusste, dass er es nicht mochte, wenn seine Anhänger Ausflüchte machten. Gleichgültig, was sie sagte, es konnte ihr als Ausflucht ausgelegt werden.
    „Nun ja, das ist Vergangenheit. Mit meiner besonderen Gnade ausgestattet, wirst du uns sicher nicht mehr verraten.
    „Natürlich“, sagte sie.
    Mit kaltem Ausdruck in den Augen begann er den Reißverschluss der Hose zu öffnen und erklärte: „Ich tue das zu deinem Besten, Kathleen. Zieh dich aus. Leg jetzt deine gesamte Kleidung ab.“

69. KAPITEL
    Gwen fand Maggie in dem Polstersessel in ihrem Büro zusammengerollt, Augen geschlossen, die Beine über der Armlehne baumelnd, ein Stapel Akten auf der Brust. Wortlos ließ sie die Leine los und gab Harvey mit einem Klaps aufs Hinterteil zu verstehen, dass er zu seinem Frauchen laufen sollte. Er zögerte nicht, stellte sich mit den großen Pfoten auf den Sessel und begann Maggie das Gesicht abzulecken.
    „He, du!“ Sie packte den großen Kopf und umarmte den Hund. Der sprang zurück, als sich die Aktenordner öffneten und ihr Inhalt zu Boden fiel. „Ist schon okay, mein Großer“, beruhigte Maggie ihn. Sie hatte ihre bequeme Haltung bereits aufgegeben und war aufgestanden, als auch Gwen herbeieilte und ihr beim Einsammeln der Tatortfotos und Laborberichte half.
    „Danke, dass du ihn mir gebracht hast“, sagte Maggie, wartete, dass Gwen sie ansah, und fügte hinzu: „Und danke fürs Kommen.“
    „Eigentlich war ich froh, dass du angerufen hast.“ In

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