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Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Titel: Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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vor langer Zeit eingezogen und ins Depot geschickt. Wer sie dort herausgeholt hat, muss eine Genehmigung von höchster Stelle gehabt haben oder einen anderen offiziellen Zugang.“
    „Sie machen Witze.“
    „Es wird noch interessanter.“ Er übergab ihr einen Umschlag mit dem Aufdruck „Dokumentenabteilung“ und machte eine Geste, sie solle ihn öffnen.
    Maggie zog einige Blatt Papier heraus, darunter eine Besitzurkunde des Staates Massachusetts über zehn Acres Land, inklusive einer Hütte und Anlegerechten am Fluss Neponset.
    „Großartig“, sagte sie, nachdem sie das Blatt überflogen hatte. „Demnach wurde das Land einer gemeinnützigen Organisation übergeben. Diese Burschen verstehen wirklich, ihre Spuren zu verwischen.“
    „Das ist gar nicht so ungewöhnlich“, bestätigte Ganza. „Viele solcher Gruppen häufen Waffen, Geld und Grundbesitz über falsche gemeinnützige Organisationen an. Damit sparen sie Steuern und können der Regierung, die sie ja so hassen, auch noch eine Nase drehen. Zu mehr reicht ihr Mut meistens nicht.“
    „Aber diese Gruppe hat Gefährlicheres vor als Steuerhinterziehung. Welcher Verrückte auch dahinter steckt, er ist bereit, seine Leute, besser gesagt, seine Jungen, zu opfern.“ Maggie blätterte die Seiten durch. „Wer in aller Welt ist diese ,Kirche der geistigen Freiheit’? Ich habe nie von denen gehört?“ Sie sah Ganza an, der die knochigen Schultern zuckte. „In was ist Delaney da bloß hineingeraten?“

10. KAPITEL
    Justin wünschte sich, nicht bis zur Gebetsversammlung bleiben zu müssen. Schließlich hatten sie den ganzen Tag geackert, um möglichst viele Teilnehmer zusammenzukriegen. Verdienten sie denn nie eine Pause? Er war erledigt und am Verhungern. Würde es Vater wirklich auffallen, wenn er mit Alice abhaute? Er wusste jedoch, dass Alice nicht mitkommen würde. Sie lebte für diese langweiligen Veranstaltungen und ließ sich vom Singen, Klatschen und Umarmen richtig mitreißen. Das Umarmen gefiel ihm auch, wie er zugeben musste. Und heute Abend waren ein paar richtig süße Dinger dabei.
    Er sah Brandon mit den beiden Blondinen reden und auf die Granitwände deuten, wo eingraviert stand: Redefreiheit, Religionsfreiheit, Freiheit von Not und Angst.
    Er hatte Vater diese Worte mehrfach predigen hören, besonders, wenn er sich darüber aufregte, wie die Regierung sich verschworen hatte, die Menschen zu unterdrücken. Eine Weile hatte er sogar geglaubt, der Reverend habe diese Schlagworte erfunden.
    Was für eine Scheiße Brandon den Mädchen auch erzählte, Justin sah, dass sie ihm glaubten. Die Große, Emma, warf ihr Haar zurück und hielt den Kopf in dieser typischen Weise, wie High School-Mädchen das wohl im Flirtkurs lernen. Vielleicht lernten sie da auch dieses verdammte Kichern.
    „He, Justin!“
    Jemand tippte ihm auf die Schultern. Er drehte sich um und sah sich Alice und der dunkeläugigen Ginny gegenüber. Sofort bemerkte er die große Brezel und die Dose Cola in Ginnys Händen. Der Brezelduft veranlasste seinen Magen zum Rumoren.
    Beide Mädchen hörten es lachend, und Ginny reichte ihm die Brezel. „Möchtest du etwas davon?“
    Er sah flüchtig zu Alice, ob sie etwas dagegen hatte, doch die blickte suchend in die andere Richtung, und er fragte sich unwillkürlich, ob sie nach Brandon Ausschau hielt.
    „Vielleicht einen Bissen“, sagte er zu Ginny.
    Er beugte sich vor, biss in die Brezel und riss ein Stück ab, während Ginny sie hielt und zurückzog. Es schmeckte köstlich, und er wollte schon um einen zweiten Bissen bitten, als Ginny bewusst an derselben Stelle abbiss, sich die Lippen leckte und ihm dabei in die Augen sah.
    Du meine Güte, die ging ja vielleicht ran. Er warf Alice einen weiteren Blick zu und sah, dass sie jemandem zuwinkte. Er drehte sich um und entdeckte Vater flankiert von seiner Kerntruppe: zwei älteren Frauen und einem Schwarzen. Dichtauf gefolgt von Vaters Leibwächtern, drei Doppelgängern von Arnold Schwarzenegger.
    Justin fand, dass Vater mehr wie ein Schauspieler aussah und nicht wie ein Reverend. Vorhin im Bus hatte er gesehen, wie Cassie, seine hübsche schwarze Assistentin, ihm Makeup ins Gesicht schmierte. Wahrscheinlich hatte sie ihm auch die Haare frisiert. Für solche Zusammenkünfte warf Vater sich in Schale. Gewöhnlich trug er sein recht langes schwarzes Haar glatt zurückgekämmt. Aber heute war es schick frisiert. Später bei der Versammlung, wenn der Mann einen seiner so genannten

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