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Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Titel: Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Erschöpfung und zu viele chemische Dämpfe seiner Fantasie Streiche?
    In Sekundenschnelle wurden die braunen Erdnüsse lebendig. Scheiße! Der gesamte Inhalt krabbelte über die Ränder des Kästchen hinaus, einige Viecher seinen Arm hinauf. Ben schlug sie ab und auf sie drauf, wischte den Kasten vom Tresen, und hunderte Kakerlaken huschten in Windeseile über den Boden davon.

26. KAPITEL
    „Hat man etwas gefunden, das zur Strangulierung benutzt worden sein könnte? Und was ist mit Handschellen?“ Maggie zeigte Tully und Racine die Handgelenke des Mädchens, sah aber Tully dabei fragend an. Die Prellungen und Abdrücke an den Gelenken stammten zweifelsfrei von Handschellen. Sie betrachtete Tullys Gesicht, als erwarte sie seine Antwort, vergewisserte sich jedoch nur, ob er okay war.
    Diesmal blickte Tully nicht zu Racine. Maggie merkte, dass Racine antworten wollte, sich jedoch zurückhielt. Tully holte seine Brille und einige Blatt Papier von irgendwo unter seinem Kittel hervor und verwickelte sich im Zuge dessen fast im Stoff. Typisch Tully, dachte Maggie. Er setzte die Brille auf und blätterte seine Zettelsammlung durch - eine seltsame Mischung aus einer Broschüre, einem gefalteten Umschlag, der Rückseite eines Kassenbons und einer Cocktailserviette.
    „Keine Handschellen“, erwiderte er schließlich und überflog noch einmal seine Notizensammlung.
    Maggie wünschte sich, dass er sich endlich entspannte. Tully war gewöhnlich ein ruhiger Typ. Sie war der schnell aufbrausende Hitzkopf, die entsicherte Granate. Er war der besonnene Lasst-uns-nachdenken-ehe-wir-handeln-Typ. Seine Anspannung machte sie nervös. Irgendwas stimmte nicht mit ihm. Da steckte mehr dahinter als das Unbehagen, einer Autopsie beizuwohnen.
    „Wissen Sie, Tully, die machen heute diese richtig coolen Dinger aus zusammengehefteten Blättern. Notizblocks nennt man die. Und man kriegt sie in genau der richtigen Größe für Ihre Hosentasche.“
    Tully sah sie kurz stirnrunzelnd über seinen Brillenrand hinweg an und widmete sich wieder seinen Aufzeichnungen. „Sehr witzig. Mein System funktioniert.“
    „Natürlich. Solange Sie sich nicht die Nase putzen.“
    Racine lachte.
    Stan Wenhoff räusperte sich und hatte offenbar keine Zeit für humoristische Einlagen. Er gab Maggie ein Zeichen, damit sie ihm half, den Körper auf die Seite zu legen, um einen Blick auf weitere Abschürfungen zu werfen.
    „Warum ist ihr Hintern so rot?“ fragte Racine. „Der übrige Körper hat eine eher bläuliche Färbung, aber ihr Hintern ist knallrot. Wenn das nicht eigenartig ist.“ Racine versuchte ein nervöses Lachen.
    Stan seufzte tief. Was Erklärungen anging, war er nicht gerade ein Muster an Geduld. Wenn es ihm gestattet gewesen wäre, hätte er zweifellos ein Schild „Kein Zutritt für Besucher“ an die Tür genagelt.
    Vorsichtig legten sie den Körper wieder hin. Stan wandte sich ab, zog die Handschuhe aus und begann sein Waschritual.
    „So etwas nennt man Livor Morris oder Bluterguss des Todes“, erklärte Maggie, als offenkundig wurde, dass Stan es nicht tun würde.
    Sie beobachtete ihn und erwartete, dass er ihr ins Wort fiel, was er jedoch nicht tat. „Mit Ende des Herzschlags zirkuliert das Blut nicht mehr. Alle roten Blutkörperchen werden von der Erdanziehung buchstäblich an den tiefsten Punkt gezogen. Üblicherweise in die Körperregionen, die mit dem Boden in Berührung sind. Die Blutzellen beginnen sich aufzulösen und verteilen sich im Muskelgewebe. Nach etwa zwei Stunden sieht das ganze Gebiet so aus wie ein einziger roter Bluterguss. Immer vorausgesetzt, der Körper wurde nicht bewegt.“
    „Wow!“ Racine starrte Maggie geradezu an. „Heißt das, sie ist aufrecht sitzend gestorben?“
    Maggie hatte noch nicht darüber nachgedacht, aber Racine hatte vermutlich Recht. Warum setzte ein Killer den Körper so hin, wenn das Mädchen noch lebte? Sie sah zu Stan, ob er Racines Vermutung bestätigte. Als das Schweigen länger andauerte, wurde ihm endlich klar, dass man auf seine Antwort wartete. Er drehte sich um und zog ein frisches Paar Latexhandschuhe an.
    „Als erste vage Schätzung würde ich sagen, ja. Allerdings macht mich dieses rosa getönte Rot neugierig. Ich brauche auf jeden Fall toxikologische Tests, um nach Giften zu suchen.“
    „Gifte?“ Racine versuchte wieder ein nervöses Lachen. „Stan, dieses Mädchen wurde offenkundig stranguliert.“
    „Wirklich, Detective? Sie halten das für offenkundig?“
    „Nun,

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