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Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Titel: Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Prashards erste Einschätzung stimmt, wurde sie ebenfalls Samstagnacht getötet.
    „Das ist mir noch nicht klar.“
    „Maggie, Sie wissen, was das bedeutet. Jemand will, dass wir eine Verbindung zu Everett herstellen. Der Mord an der Tochter von Senator Brier sieht nach einem Racheakt für den Tod der Jungen in der Hütte aus. Aber die anderen ... die Wasserleiche, die Obdachlose ...“ Ganza machte eine weitschweifige Geste über die Fotos, Berichte und Faxe. „All das soll uns nur auf Everett hinweisen, was nicht bedeutet, dass er etwas damit zu tun hat.“
    „Irgendwie hat er damit zu tun“, erwiderte sie, selbst erstaunt über ihren zornigen Unterton. „Ich weiß nicht, wie und warum, aber mein Instinkt sagt mir, der gute Reverend Joseph Everett ist verantwortlich dafür, wenn auch vielleicht nicht direkt.“
    „Oder vielleicht doch“, sagte Racine und erschien in der Tür. Ihr stacheliges Blondhaar war windzerzaust, das Gesicht leicht gerötet, und sie schien ein bisschen außer Atem. Sie kam mit einer Ausgabe des National Enquirer herein. Das Titelfoto zeigte Ginny Brier Händchen haltend mit Reverend Everett. Ohne auf die Zeitung zu schauen, las Racine die Schlagzeile laut vor: „,Kurz vor ihrem Tod nimmt Senatorentochter an Gebetsversammlung teil’. Das Bild verdanken die unserem verdammten Fotografen Benjamin Garrison.
    „Garrison?“ Maggie war nicht erstaunt. Obwohl ihre Begegnung Sonntagmorgen am Monument nur kurz gewesen war, misstraute sie ihm gründlich. „Okay, also hat Everett Ginny Brier gekannt. Das ist kein belastender Beweis, und es ist kein Schaden entstanden. Wir wussten bereits, dass sie auf der Gebetsversammlung war. Warum so unter Dampf, Detective Racine?“
    „Es kommt noch viel besser.“ Racine riss die Seiten praktisch auseinander, blätterte, knickte sie um und zeigte sie ihnen. Diesmal kamen Maggie und Ganza näher, um besser sehen zu können.
    „Verdammter Mist!“ knurrte Ganza.
    „Ich hätte wissen müssen, dass ich dem Bastard nicht trauen darf!“ presste Racine hervor.
    Maggie konnte es nicht glauben. Die Seite war voller Tatortfotos von Ginny Briers Leiche. Schwarze Balken verbargen die intimen Körperteile, doch nichts verbarg den schrecklichen, brutalen Rest, diese entsetzten, weit aufgerissenen, auf ewig erstarrten Augen.

44. KAPITEL
    Eric Pratt hörte das Knicken und Splittern seiner Fingernägel, als er sie in die Vertiefungen seiner Handschellen presste. Das war eine neue Angewohnheit, die ihm nur insofern nützte, als sie ihn davon abhielt, sich die Nägel ins eigene Fleisch zu bohren.
    Er musste dankbar sein, dass der Wachmann ihm die Hände zusammengefesselt und nicht einzeln an jeder Körperseite befestigt hatte. Offenbar missdeuteten seine Wächter sein höfliches Verhalten. Vielleicht hielten sie ihn sogar für harmlos. Vielleicht nicht ganz harmlos - er rüttelte an seinen Fußfesseln, merkte, dass sie da waren, und rückte sich auf dem Stuhl zurecht. Er musste aufhören, sich zu winden. Warum konnte er nicht still sitzen?
    Beim Eintreten der Frau war ihm am ganzen Körper der kalte Schweiß ausgebrochen. Sie hatte sich als Doktor vorgestellt, doch er wusste es besser. Sie war zart, gut gekleidet, etwa im Alter seiner Mutter, aber sehr attraktiv. Sie hatte trotz der hochhackigen Schuhe eine selbstsichere, elegante Haltung. Er ertappte sich dabei, auf ihre Beine zu sehen, als sie sie übereinander schlug und es sich auf dem stählernen Klappstuhl bequem machte. Sie hatte glatte, feste Fesseln, und nach allem, was er von ihren Schenkeln sah, hatten die nichts von denen seiner Mutter.
    Sie erklärte ihm, warum sie hier war. Er blickte flüchtig auf ihre Lippen, hörte aber nicht zu. Er wusste genau, warum sie hier war. Er hatte es in der Sekunde gewusst, als sie durch die Tür kam.
    Sie war die Frau, die mit der Sonne bekleidet war. Ihr rötlich blondes Haar hatte sie verraten. Es rahmte ihr Gesieht wie Sonnenstrahlen. Dazu passend hatte sie warme grüne Augen, eine ruhige, einnehmende Art, eine höfliche, hypnotische Stimme und einen verführerischen Körper, der die Gedanken ablenkte. Vater Joseph hatte sich diesmal selbst übertroffen. Hatte er etwa geglaubt, er würde sie nicht erkennen?
    Schweißtropfen kullerten ihm den Rücken hinab. Ihre Stimme summte ihm in den Ohren, die einzelnen Worte waren nicht mehr getrennt, sondern als Melodie miteinander verknüpft. Satans Todeslied, schön und fesselnd. Er wollte sich davon nicht einlullen lassen, um

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