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Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Titel: Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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entblößt. Der muskulöse Körper des wolfähnlichen Tieres zog sich zusammen und die Pranken gruben sich in die Erde, ehe das Tier zum Sprung ansetzte. Der Schrei des Magiers hallte durch die Baumwipfel und verlor sich an den dahinter liegenden Feldern.
    Dort schritt Barshim. Mit einem Beutel über dem Rücken und einem Lied auf den Lippen kehrte er aus den Bergen zurück und machte sich auf den Weg zu den Schulhallen Liyiells.

Kapitel 24
    Die Tage ohne Tamin waren wunderschön und selten war alles so frei und zwanglos. Mit Mineshkas Hilfe war es Cashimaé möglich, das Land besser zu erkunden. Die Priesterin konnte nicht verstehen, warum das Mädchen noch nie weiter als bis zum See gelaufen war.
    Es war eine unbeschwerte und fröhliche Zeit. Einmal tauchte Anectis auf. Er hatte von Tamin den Auftrag bekommen, nach dem Rechten zu sehen. Auch er erzählte keine Neuigkeiten. Ein Kreis aus Schweigen und Misstrauen.
    Mineshka und er gifteten sich den ganzen Tag an und Cashimaé dachte im Stillen, dass sie irgendwie ein lustiges Paar abgeben würden.
    Als er endlich wieder fort war, fragte die Priesterin sie aus, ob er schon früher da gewesen war und was sie von ihm halte. Cashimaé lachte wie ihr ganzes Leben noch nicht. Keine Sekunde dachte sie an Rache oder Vergeltung, die sie noch für die unfaire Verfahrensweise des Kreises in den Hallen ausführen wollte. Zufriedenheit ließ die sonst so wichtigen Sorgen in Vergessenheit geraten.
    An einem dieser Tage stand Cashimaé in der Küche. Sie hatte gute Laune und während sie einige Dinge herrichtete, sang sie ein Lied, das sie seit ihrer Kindheit kannte. Es erzählte von Kämpfen und einer alten Liebesgeschichte, die sehr traurig endete. Auf einmal hörte sie ein Räuspern hinter sich und fuhr erschrocken herum. Bei dieser Bewegung und dem folgendem Anblick fiel ihr die Schüssel aus der Hand, die in tausend Scherben auf dem Boden zersprang.
    Tamin stand im Türrahmen. Er sah unendlich müde und erschöpft aus, doch in seinen Augen stand kalter Hass geschrieben. Staub der Straßen bedeckte Gesicht und Mantel. Er sah aus, als habe er sich seit Wochen nicht gewaschen.
    Eine tiefe Wunde zog sich über seine linke Wange, die eine tiefe Narbe hinterlassen würde, da sie weder gereinigt noch der Versuch einer Heilung unternommen worden war.
    »Tamin!«, rief Cashimaé erschrocken. »Meine Güte, wie schaust du aus? Komm setz dich, ich werde dir einen kühlen Wein bringen.« Fahrig strich sich das Mädchen ununterbrochen selbst über die Arme. Wein? Tamin sah nicht aus, als würde er sich mit Wein zufrieden geben. In Cashimaé schrillten sämtliche Alarmglocken. Wie er sie anstarrte. Wie ein giftiges Insekt, das man vernichten musste. Was war geschehen? Kein Magier konnte bleibend verletzt werden, es sei denn von einem Ebenbürtigen. Tamin sprach kein Wort, starrte sie weiter hasserfüllt an.
    Mineshka kam herein und drückte sich an ihm vorbei. »Beim Himmel, Tamin! Was ist passiert?« Sie ergriff ihn beim linken Arm. »Komm, ruh dich aus! Ich kümmere mich um die Wunde.«
    Er ließ sich von ihr tatsächlich in die Stube führen, doch der Blick, den er Cashimaé dabei zuwarf, brannte sich in ihr Herz. Als sie sich bückte, um die Scherben aufzuheben, sah sie, dass ihre Hände zitterten und ihr Herz raste in der Brust. Das Mädchen fühlte etwas in sich aufsteigen. Wie Eis, das die Herzlichkeit und Wärme der letzten Tage in sich auf fraß und nichts zurück ließ außer Angst.
    Drei Tage sprach Tamin kein Wort, hockte nur im tiefen Sessel und starrte ins Leere. Er hatte eine Menge Energien verloren und Mineshka tat ihr Bestes, ihn wieder auf die Füße zu bekommen, doch er sperrte sich regelrecht dagegen. Auch war es ihr nicht möglich, die Verletzung endgültig zu heilen. Am vierten Morgen kam ein Bote mit einer neuen Nachricht. Tamin sprang plötzlich auf. »Dieser elende Bastard einer Chrishka«, brüllte er durchs ganze Haus, zerdrückte das Pergament in seiner Hand und warf es wutentbrannt ins Feuer.
    Mineshka kam in den Raum geeilt. »Was ist los?«
    »Ich bringe ihn um, ich werde ihn vernichten und wenn es das Letzte ist, was ich tue«, fuhr er sie an. Seine blauen Augen verwandelten sich in Pfeile und seine Arme in Dolche, mit denen er durch die Luft hieb.
    Mineshka kreuzte die Arme vor der Brust. »Naja, was auch immer, aber durch Schreien wirst du sicherlich nichts erreichen.«
    Tamin lief durch den Raum. Er tobte und fluchte und warf sämtliche Gegenstände von

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