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Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 2 - Der Alte Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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er und wehrte die nächsten Schläge ab. Dann hielt er ihre Hände fest. »Du wirst es wissen.«
    »Wie lange wird es dauern?«
    Er zuckte die Schultern. »Gib mir eine halbe Stunde. Dann weckst du mich, selbst wenn nichts vorgefallen ist.«
    Laris zog die Hände zurück. »Mir gefällt das nicht. Es klingt gefährlich.«
    »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Eines der ersten Dinge, die ein Magier lernt, ist der Askat . So nennt man das kontrollierte Verbrennen aufgestauter Magie mittels Trance. Ich habe Übung darin.« Er strich ihr über die Wange und setzte sich in derselben Pose wie zuvor auf die Matratze. Sein Atem wurde ruhiger, kein Muskel bewegte sich. 
    Aufmerksam hielt sie Wache, ließ den Blick keine Sekunde lang schweifen.
    Nach einiger Zeit fingen seine Lider an zu flattern, als würde er wilden Träumen nachjagen, und sie sah das Weiß seiner Augen in dem schmalen Spalt hin und her huschen. Sollte sie eingreifen? Dann wurde er wieder ruhiger, allerdings begann auf der rechten Wange, ein Muskel zu hüpfen, einmal, zweimal, dreimal. Auch das legte sich.
    Plötzlich riss er den Mund auf, als wolle er schreien. Es kam kein Laut, doch sein Gesicht verzerrte sich, als litte er. Sofort packte Laris ihn an den Schultern, rüttelte ihn durch.
    Er wachte nicht auf, begann aber zu krampfen, kippte zur Seite, die Hände krümmten sich nach innen wie Klauen.
    »Bei Iros!«, keuchte sie entsetzt.
    Prompt schlug sie ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. Zwecklos.
    »Lorgyn, komm zurück!«, schrie sie und schüttelte und schlug ihn erneut. Dann ließ sie los, stürzte zum Tisch, fasste die Karaffe und drehte sich herum.
    Verwirrt blinzelte Lorgyn sie an, doch zu spät – Laris war bereits in der Bewegung. Für einen Lidschlag verschwand sein Kopf unter einer Wasserfontäne.
    Er prustete, dann wischte er sich über das Gesicht. »Na vielen Dank auch …«
    Schwer atmend stellte sie das Gefäß zurück. »Was ist passiert?«
    Er schüttelte den Kopf, als hätte er einen Stein an den Kopf bekommen, und atmete tief durch. »Ich habe es geschafft«
    »Was denn?«, knurrte sie. »Dich fast umgebracht?«
    »Nein, ich hatte keine Schmerzen. Es ist nur … schwierig, die Kontrolle zu bewahren. Danke für deine Hilfe.« Etwas wackelig stand er auf und zog sie in eine feste Umarmung.
    »Was hast du gesehen?«
    »Zu vieles, um es in seiner Gänze zu erfassen. Es ist, als blicke man zum Horizont – und mit einem Augenschlag sei man schon dort. Der Verlockung des Unbekannten ist stark.«
    »Gib in Zukunft bitte besser acht auf dich.«
    »Es ging viel besser als beim ersten Mal. Von jetzt an weiß ich, was mich erwartet.«
    »Du hast das schon mal gemacht?«
    Er schluckte, und für einen Moment schien es, als hätte es ihm die Sprache verschlagen.
    »Ja, aber das war nur ein Versuch, ein Herantasten, mehr nicht. Was hältst du davon, etwas zu essen? Ich habe einen Bärenhunger.«
    »Gute Idee. Eines allerdings möchte ich noch wissen: War es dieselbe Art von Reise, die die Magier des Alten Bundes einst unternahmen, um die Ströme und Knotenpunkte zu finden? Oder bringe ich da etwas durcheinander?«
    »Nein, das stimmt«, sagte er anerkennend. »Du solltest tatsächlich irgendwann …« Abrupt brach er ab.
    »Ja?«
    Kurz nagte er mit den Zähnen an der Unterlippe, als bereue er es, damit angefangen zu haben. Sein Blick war nicht zu deuten. »Erinnerst du dich, was du auf der Fahrt nach Gruvak gesagt hast? Dass du vielleicht wieder studieren möchtest«, beantwortete er die Frage selbst. »Ich finde das gut. Du verfügst über einen wachen Verstand. Es wäre eine Verschwendung, ihn nicht zu fordern.«
    »Das ist nett von dir.« Sie küsste ihn. »Wer weiß, was die Zukunft bringt?«
    Sein Blick ruhte lange auf ihr, ehe er nickte. »Gut gesprochen.« Dann wurde seine Miene heller. »Und jetzt zum Futtertrog«, sagte er augenzwinkernd. Er wollte sie mitziehen, doch sie wehrte sich.
    »Was ist?«
    »Du gedenkst, dich der Magie der Ströme bedienen, um Arlo zu retten.«
    »Anders wird es nicht gehen.«
    »Du hast mir erzählt, dass die Magier des Alten Bundes genau das taten: die arkane Kraft für ihre eigenen Zwecke nutzen. Aber sie konnten mit dieser Macht nicht umgehen, sondern befehdeten sich, verzettelten sich in sinnlosen Auseinandersetzungen, brachten großes Leid – und läuteten somit ihren eigenen Untergang ein.«
    »Ich bin mir der Gefahr bewusst.«
    »Wirklich?«
    Ohne ein weiteres Wort wandte er sich ab und stieg die

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