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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 07. Zaertlicher Raeuber
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alles.«
    »Was?«
    »Dass du eine Frau bist. Der Mann hat dich ›das hellblonde Mädchen‹ genannt.«
    Danny zuckte zusammen. »Ist er sehr wütend geworden?«
    »Er hat viel zu viel damit zu tun gehabt, uns in ein anderes Haus zu bringen, damit der Kerl uns nicht wieder-findet. Außerdem musste er seine Nase und die ganzen blauen Flecken pflegen. War schwer zu sagen, ob er deswegen sauer war oder weil du ihn so getäuscht hast.«
    »Glaubst du, der Kerl ist einer von denen, die ich bestohlen hab?«
    »Kann ich mir nicht anders denken. Aber du hast doch immer so gut aufgepasst, dass dich keiner sieht.«
    »Ich weiß, aber ...« Danny brach ab, als ob ihr plötzlich eingefallen wäre, wer der Mann sein könnte.
    »Was?«
    »Der Lord, den ich neulich in der Nacht ausgeraubt habe – sein Diener hat mich gesehen. Ich hab mich zwar gut rausgeredet, aber er wird trotzdem gewusst haben, dass ich der Dieb war, als sie am nächsten Tag gemerkt haben, dass der Schmuck weg war. Sieht so aus, als wäre dieser Lord selbst ein Dieb; wahrscheinlich weiß er also genau, wie er einen Halunken von der Straße anheuern kann, um mich aufzuspüren.«
    »Das klingt nicht gut«, sagte Lucy beunruhigt.
    »Nee, ganz und gar nicht.«

Kapitel 26
    ls Danny sich das Ganze noch einmal durch den Kopf A gehen ließ, nachdem Lucy gegangen war, kamen ihr doch Zweifel daran, dass der Kerl, der nach ihr gesucht hatte, von Lord Heddings angeheuert worden war.
    Er hatte nach einer Frau gefragt, aber es hatte damals keinerlei Anzeichen dafür gegeben, dass Heddings’ Diener ihre Verkleidung als Mann durchschaut hatte. Heddings’ Leute würden also nach einem hellblonden Mann suchen, nicht nach einer Frau.
    Außerdem fiel Danny wieder ein, dass sie an jenem Morgen auf dem Heimweg das Gefühl gehabt hatte, verfolgt zu werden. Der Kerl hatte sie wohl verloren, musste aber anschließend herumgefragt und herausgefunden haben, wo sie wohnte. Sie war damals durch ein paar feine Gegenden gelaufen. Es konnte also sein, dass der Kerl einfach ein Lackaffe war, der in letzter Zeit ausgeraubt worden war. Als er sie durch sein Viertel gehen sah, hatte er sie vielleicht spontan zum Sündenbock erklärt und sich an ihre Fersen geheftet, um sich zu rächen. Da sie kurz zuvor ihren Hut verloren hatte, war viel leichter zu erkennen gewesen, dass sie eine Frau war. Womöglich war der Typ ihr auch bis nach Hause gefolgt, hatte jedoch, als er sah, in was für einer verrufenen Gegend sie wohnte, beschlossen, sich nicht selbst mit ihr anzulegen, sondern lieber einen Schurken darauf anzusetzen, ihr eine Lektion zu erteilen.
    Das schien ihr plausibler zu sein, und damit bestand eigentlich kein Grund zur Beunruhigung. Hier, wo sie jetzt wohnte, würde der feine Herr sie nie finden. Also machte Danny sich wieder daran, die obere Etage zu putzen, und verschwendete keinen Gedanken mehr an die Sache.
    Durch Lucys überraschenden, aber willkommenen Besuch hinkte Danny ihrem Zeitplan ein wenig hinterher.
    Es war schon später Nachmittag, als sie endlich dazu kam, die Zimmer im Erdgeschoss sauber zu machen. Im Glauben, der Salon wäre leer, trat sie ein, machte allerdings auf dem Absatz kehrt, als sie Jeremy und seine Cousine Regina Eden auf dem Sofa sitzen sah. Sie war jedoch nicht schnell genug wieder draußen.
    »Komm rein, Danny. Du kannst um uns herum putzen«, sagte Jeremy.
    »Das kann warten«, versicherte Danny ihm.
    »Wo es schon so spät ist? Sei nicht albern. Na los, mach das schnell fertig; dann hast du es für heute geschafft.«
    Er hatte Recht. Der Salon war das letzte Zimmer, das in Ordnung gebracht werden musste. Und heute gab es dort gar nicht viel zu putzen, da der Raum nicht mehr benutzt worden war, seit sie selbst gestern auf genau diesem Sofa gesessen hatte.
    Seitdem hatte sie Jeremy nicht mehr gesehen. Gestern Abend war er ausgegangen, heute früh ebenfalls, und er war gerade erst zurückgekommen. Es war seltsam – das Haus schien irgendwie nicht dasselbe zu sein, wenn er nicht da war. Danny konnte nicht genau sagen, warum, aber es fiel einfach auf, ihr zumindest. Vielleicht weil sie sich einfach nicht richtig entspannen konnte, wenn Jeremy in der Nähe war. Nein, das hätte wohl der Grund sein sollen, aber das Gegenteil traf zu: Sie konnte sich nicht entspannen, wenn er nicht da war.
    Sie ärgerte sich immer noch ein wenig über sich selbst, weil sie ihm gegenüber gestern so unachtsam gewesen war. Dass er sie an dem Abend zuvor so hereingelegt hatte, zeigte

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