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Manche Maedchen raechen sich

Manche Maedchen raechen sich

Titel: Manche Maedchen raechen sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Marr
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nicht aufgrund irgendwelcher Gerücht e …“
    „Fahren Sie fort“, sagte Direktor Hollerings.
    „Ich glaube, dass Miss Boans eine besondere Abneigung gegen unsere Kantine hat. Das Essen ist wohl nicht ganz nach ihrem Geschmack. Vielleicht könnte Miss Boans durch persönlichen Einsatz dazu beitragen, den Service zu verbessern.“
    „Stimmt das, Miss Boans?“, wandte sich Direktor Hollerings an mich.
    „Die Kantine ist das Allerl…“
    „Dann ist es hiermit beschlossen. Miss Boans, Sie werden eine Woche lang auf Ihre Mittagspause verzichten und in der Kantine aushelfen.“
    „Abe r …“
    „Sonst noch Vorschläge, Miss Ayres?“
    „Ich glaube, Miss Boans sollte den Geschichtskurs wechseln.“
    „In Ordnung.“
    Fehlte nur noch, dass Direktor Hollerings mit einem kleinen Holzhammer auf den Tisch klopfte! Zum Ersten, zum Zweiten, un d … zu m … Dritten! Herzlichen Glückwunsch. Miss Boans geht an die garstige Barbiepuppe auf der rechten Seite!
    Direktor Hollerings verschränkte zufrieden die Arme. „Sie dürfen jetzt gehen.“
    „M r Carter!“
    Aber M r Carter wandte sich von mir ab.
    Ich schaute von Direktor Hollerings, der selbstzufrieden hinter seinem Schreibtisch hockte, zu M r Carter, der mir noch immer die kalte Schulter zeigte. Jane Ayres hingegen grinste so selig, als wären heute Weihnachten, Ostern und ihr Geburtstag gleichzeitig. Ich sprang auf und stürmte aus dem Büro.
    Beinah hätte ich Neil über den Haufen gerannt. Na ja, eigentlich war ich diejenige, die es dabei fast umgeworfen hätte.
    Immer wenn ich an Neil dachte, stellte ich ihn mir als fünfjährigen Jungen vor, seltsamerweise als blonden fünfjährigen Jungen. Und auf jeden Fall nicht so groß . In der Zwischenzeit hatte sich so einiges verändert.
    Ich verschwand, ohne ein Wort zu sagen.
    „Warte auf mich!“, rief Lexi, als ich an ihr vorbeistürzte. „Mach’s gut, Neil!“
    „Mach’s gut, Alex!“, rief Neil zurück. „Tschüss, Eliza“, fügte er sanft hinzu.
    Lexi erwischte mich am Ellenbogen. „Und, wie war’s?“
    „Scheiße war’s! Sie haben mich aus Carters Kurs geschmissen.“
    „Aber was hatte Jane mit der ganzen Sache zu tun?“
    „Gar nichts! Und trotzdem durfte sie entscheiden, was jetzt mit mir passiert! Ich fasse es nicht!“
    „Du hast gegen die Schulordnung verstoßen und den Unterricht geschwänzt“, sagte Lexi. „Das lässt sich leider nicht leugnen.“
    „Ich weiß“, seufzte ich.
    „Heißt das, du musst jetzt in M r Gublers Kurs? Der soll so langweilig sein, dass er sogar selbst von seinem Gerede einschläft! Wollen sie mit dieser Aktion allen Ernstes deine guten Noten aufs Spiel setzen? Das können die sich doch gar nicht leisten! Du solltest dringend mit deiner Mum reden!“
    Lexi verstummte.
    „Und weißt du, was das Schlimmste ist? Ich muss in der Kantine arbeiten! Eine ganze Woche lang!“
    „Tut mir leid“, sagte Lexi und legte mir den Arm um die Schulter. „Aber vielleicht kannst du deine Strafe ja zusammen mit Neil ableisten. Wobei, wenn du mich fragst: Der hat echt ein paar schwerwiegende Probleme. Warum genau sind wir eigentlich immer noch mit ihm befreundet?“
    „Keine Ahnung.“
    „Mal im Ernst, Lizzie. Er ist dein Freund, nicht unserer. Vielleicht wäre es besser, wenn du in Zukunft auch einen Bogen um ihn machst.“
    „Ja, vielleicht.“
    Ich weiß es nicht. Wi r – ich bin schon seit Ewigkeiten mit ihm befreundet. Vielleicht, weil unsere Eltern sich bereits kannten, als wir noch gar nicht auf der Welt waren, vielleicht, weil unsere Geburtstage nur drei Tage auseinanderliegen, vielleicht, weil wir beide Schütze sind. Genau, vielleicht liegt es an den Sternen. Es könnte viele Gründe dafür geben. Neil ist einfac h … Neil. Auch wenn er ein bisschen durchgeknallt ist.
    „Erste Stunde englische Literatur. Juhu. Na los, komm!“, sagte Lexi und zog mich hinter sich her.
    „Klingt so, als wäre Alexandri a – Lex i – eine sehr gute Freundin von Ihnen“, bemerkt Dr . Fadden.
    Was er nicht sagt! Er wartet auf meine Zustimmung.
    „Lexi ist meine beste Freundin“, antworte ich und reibe mir mit den Fäusten fest die Augen. „Ich weiß, dass sie noch hier ist. Ich weiß es einfach. Kann ich bitte mit ihr reden? Oder ihr wenigstens eine Nachricht zukommen lassen?“
    „Nein“, erwidert Dr . Fadden. „Nicht nach dem, was vorhin in der Küche passiert ist. Wenn Sie mein Vertrauen wiedergewinnen wollen, werden Sie zuerst mit mir arbeiten müssen, so wie jetzt.

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