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Mandys Verlangen

Mandys Verlangen

Titel: Mandys Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelie C.
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artig von Robert und Carla, die mit dem Taxi davonfuhren, während Clemens und sie in Mandys Wagen nach Cherry Hill Village zurückfuhren, wo Clem wegen der Nähe zum Swedish Medical und den umliegenden Klinik- und Universitätsgebäuden ein Haus gemietet hatte.
    »Ein schöner Abend, nicht wahr?«, meinte Clemens, nachdem er sich angeschnallt und es sich bequem gemacht hatte. »Wenn die Stimmung auch kurzfristig durch deine Ungeschicklichkeit gelitten hat.« Er wartete einen Moment, ob Mandy etwas darauf erwidern wollte. Als sie schwieg, fuhr er mit einem leicht tadelnden Unterton in der Stimme fort: »Doch eigentlich hatte ich den Eindruck, dass es dir nicht so sonderlich gefallen hat. Du warst sehr schweigsam, hast dich nicht an der Unterhaltung beteiligt und nur vor dich hingestarrt. Das war sehr unhöflich, weißt du?«
    »So, findest du?« Mandy reihte sich in die Zubringerspur ein, die auf die 25 führte, und wartete, dass die Ampel umsprang. »Ich dagegen bin der Meinung, dass es unhöflich ist, sich den ganzen Abend über Themen zu unterhalten, bei denen Nichtmediziner nicht mitreden können. Soll ich etwa erst Medizin studieren, um mit dir und deinen Freunden zu Abend essen zu können?«
    »Hast du Carla deshalb den Wein über den Rock geschüttet?«
    Mandy lachte trocken auf.
    »Meine Güte, Clem, ich bin kein Kind mehr!«
    »Aber du hast dich heute Abend so benommen.« Clemens sprach so beiläufig, als würde er übers Wetter reden. »Nein, meine Liebe, du musst in diesem Punkt wirklich an dir arbeiten. Ich meine, wenn wir beide verheiratet sind, wirst du nur noch mit Medizinern zu tun haben. Es wäre sicherlich nicht verkehrt, wenn du dich ein klein wenig mit den Themen vertraut machen würdest.«
    »Also soll ich doch Medizin studieren?« Die Ampel schlug um, und Mandy fuhr an.
    »Natürlich sollst du das nicht!« Clemens schüttelte tadelnd den Kopf. »Das verlange ich nun wirklich nicht. Aber Verständnis und Interesse zu signalisieren und sich wenigstens hier und da ins Gespräch einzubringen, das sind Dinge, die von einer Arztfrau erwartet werden. Schließlich werden wir eines Tages von meinem Beruf leben.«
    »Werden wir das?« Ihr Ärger ließ Mandy zynisch werden. »Bist du dir da ganz sicher?«
    Clemens setzte sich in seinem Sitz auf und sah sie an.
    »Aber natürlich!«, erwiderte er im Brustton tiefster Überzeugung. »Ich plane, höchstens noch ein Jahr am Swedish Medical zu bleiben und mich dann selbstständig zu machen. Denver ist ein gutes Pflaster für Spezialisten. Ich habe überhaupt keine Zweifel, was den Erfolg betrifft.« Er wandte den Kopf und sah aus dem Beifahrerfenster auf die Häuser und Menschen, an denen sie vorbeifuhren. »Du hast ja gehört, mit welchen Problemen die Menschen heute zu kämpfen haben. Und ich bin mir sicher, dass diese im Laufe der kommenden Jahre durch Stress und Umwelteinflüsse noch zunehmen. Da werden Ärzte und Wissenschaftler wie ich gesucht sein.«
    »Schön.« Mandy nahm die Ausfahrt in Richtung Cherry Hill. »Noch ein Berufszweig, der an diesen wahnwitzigen Entwicklungen verdient.«
    Clemens warf ihr einen erstaunten Blick zu, ging aber nicht weiter auf die Bemerkung ein.
    »Du solltest dich allmählich nach einem Käufer für deine Agentur umsehen«, fuhr er fort. »Du kannst nach unserer Hochzeit unmöglich weiterhin in diesem Beruf arbeiten. Es wäre irgendwie …« Er suchte nach dem richtigen Wort und entschied sich dann für: »… unpassend.«
    So, wie Clemens das sagte, klang es, als würde Mandy ihr Geld mit zwielichtigen Geschäften verdienen. Kein Wunder, dass sie innerlich kochte.
    »Was soll denn das heißen?«, fuhr sie ihren Verlobten an. »Immerhin habe ich mir diese Agentur ganz allein und aus eigener Kraft aufgebaut. Wie kannst du es wagen, in dieser abfälligen Weise darüber zu reden?«
    »Aber Kleines!« Clemens schüttelte erneut den Kopf. »Die Agentur ist ja gut und schön, und ich würdige durchaus dein Engagement. Aber als Arztfrau hast du andere Aufgaben wahrzunehmen. Keine Angst, du wirst ausgelastet sein und dich gewiss nicht langweilen. Dafür werde ich schon sorgen.«
    Mandy knirschte vor Wut mit den Zähnen. Sie kannten sich jetzt seit drei Jahren, aber Clemens hatte immer noch nicht begriffen, dass sie nicht seine Kleine war und sich deshalb auch nicht bevormunden und verplanen ließ.
    Sie hatten den flachen, langgestreckten Bau erreicht, den Clem seit eineinhalb Jahren bewohnte. Mandy lenkte den Wagen in die

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