Mandys Verlangen
bereitete.
Plötzlich krallte sie ihre Finger in seine Brust. Während sie jede Sekunde des köstlichen, wilden Taumels auskostete, raste sie den Sternen entgegen, verlor sich in den endlosen Weiten ihrer Gefühle und löste sich in einem weichen, fließenden Nebel aus bunten Farben auf.
Erschöpft und atemlos von dem wilden Ritt kehrte das Paar schließlich in die Realität zurück. Erschöpfung legte sich bleischwer auf ihre schweißnassen Körper und auf ihre Gemüter.
Eine Weile lagen sie nur da, keuchend und zitternd von der Anstrengung. Dann drehte Nicholas sich herum und wollte Ireen in seine Arme ziehen, aber sie wich ihm aus.
»Ich muss gehen.« Sie stand auf, nackt lief sie durchs Zimmer und sammelte ihre Kleider ein.
»Sehe ich dich wieder?«, fragte Nicholas träge, während er ihr dabei zusah.
»Nein.« Ireen begann, sich anzukleiden. »Du schuldest mir zweihundert Dollar.«
Das war ernüchternd. Aber dann sagte Nicholas sich, dass sie jeden Cent wert gewesen war. Er knipste die Nachttischlampe an, nahm seine Brieftasche aus der Schublade und reichte Ireen den gewünschten Betrag.
Sie schob das Geld in den Ausschnitt ihres Kleides und wandte sich zum Gehen.
»Wollen wir nicht doch noch etwas trinken?« Irgendwie mochte Nicholas sie noch nicht fortlassen, aber Ireen schüttelte nur stumm den Kopf.
Ohne noch irgendetwas zu sagen oder sich zu verabschieden, verließ sie das Schlafzimmer und zog leise die Tür hinter sich ins Schloss.
Nicholas seufzte, dann löschte er das Licht, drehte sich zur Seite und schloss die Augen. Morgen , dachte er, während der Schlaf auf leisen Sohlen kam, morgen werde ich den Wagen nehmen und aufs Land fahren. Oder ich miete mir in einem gemütlichen Berghotel ein Zimmer, wer weiß? Mein Gott, ich habe mir wahrhaftig einen Urlaub verdient!
Hatte er nicht schon lange geplant, einmal in die Rockys zu fahren? Jetzt standen sie praktisch vor seiner Tür. Er musste nur seinen Hintern hochkriegen und in seinen Wagen steigen, dann würde er sie endlich in ihrer ganzen majestätischen Schönheit sehen.
Nicholas schob endgültig alle Gedanken ans Geschäft, an Leonie und sogar an den wunderbaren Sex, den er gerade genossen hatte, beiseite. Ja, er würde noch ein paar Tage dranhängen und so richtig ausspannen. Sollte sich doch Gillespie noch eine Weile um die Belange der Firma kümmern.
Mit einem zufriedenen Seufzer fiel Nick in einen tiefen Schlaf.
5. Kapitel
Frederick Hallinks dunkelmetallic lackierter BMW stand vor dem Haus, als Mandy eine Stunde später in Summersprings eintraf. Sie rümpfte unwillkürlich die Nase, als sie die teure Limousine sah, machte sich jedoch keine weiteren Gedanken darüber. Die Wut über Clemens’ selbstherrliche Art und die seltsame Begegnung mit den Geistern ihrer Vergangenheit im Four Roses nahmen ihre Gedanken viel zu sehr in Anspruch, als dass sie sich auch noch über Rudolfinas Privatleben den Kopf zerbrechen konnte.
Wahrscheinlich hatte Frederick Rudy nur schnell nach Hause gebracht, dachte Mandy, während sie die Tür aufschloss. Es wurde wirklich Zeit, dass die Freundin ihren Führerschein erneuerte!
Den Job bei Hallinks hatte Mandy der Freundin besorgt. Die Hallinks, ein gut betuchtes Juristenehepaar, hatten dringend einen Babysitter für ihre beiden ein und drei Jahre alten Sprösslinge gesucht und Rudy mit offenen Armen empfangen. Aber in den letzten Monaten schien die Arbeit dort immer mehr zu werden, und Rudy musste neuerdings beinahe jeden Abend dort erscheinen. Zum Glück war Frederick Hallink so freundlich, die Freundin nach der Arbeit wieder nach Hause zu fahren, sonst wäre Mandy noch öfter unterwegs gewesen.
Im Bett ließ Mandy den Abend noch einmal im Geiste Revue passieren. Dabei sah sie auch wieder diesen Mann an der Tür stehen, der sie so stark an Nicholas Clayton erinnert hatte.
Meine Güte, wie lange war das her, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte! Sie war gerade sechzehn gewesen, ein staksiger Teenager und felsenfest davon überzeugt, die Welt aus den Angeln heben zu können.
Sie war eines dieser Kinder gewesen, die es den Erwachsenen schwer machen, sie zu mögen. Voller Trotz war Mandy gegen die Regeln und Verbote der Erwachsenen angerannt und hatte sich so den Ruf einer kleinen Querulantin eingehandelt.
Mit derselben Vehemenz war sie den Claytons und besonders deren Brut entgegengetreten. Die Clayton-Kinder, verwöhnte, hochnäsige Gören, pflegten alle, die nicht mindestens so betucht und
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