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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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aufgegessen war. Jedesmal beim Spazierengehen …
    Einer der Männer klopfte an den Rahmen der Gittertür, die daraufhin klapperte. Liz öffnete sie lässig.
    »Sie sind sicher Liz Halprin«, grüßte der erste Mann, der durch die Tür kam und wie ein Gebrauchtwagenhändler von Ohr zu Ohr lächelte. »Ich bin John Redding. Vorstand des Rinderzüchter-Verbandes.« Er streckte die Hand aus, Liz nahm sie und taxierte dann die beiden dicken Männer, die hinter ihm eintraten. »Meine Amtskollegen und ich wollten Sie in unserem Bezirk willkommen heißen. Ich kannte ihre Großeltern. Habe sogar ein paar Sommer für sie gearbeitet.«
    »Ich hoffe, Sie wurden gut behandelt.«
    »Deshalb bin ich hier; um mich dankbar zu erweisen.« Er sah seine Kollegen an. »Wir haben gehört, daß Sie Schwierigkeiten bekommen haben, und wollten Ihnen behilflich sein.«
    »Sehr freundlich von Ihnen.«
    »Das ist das Mindeste, was wir tun können. Sie waren lange nicht mehr hier, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Viele Veränderungen. Die Zeiten sind anders als die, an die Sie sich erinnern. Wir können das Land nicht mehr so nutzen, wie wir das früher getan haben.«
    Liz wich einen Schritt zurück. »Was genau tut ein Viehzüchter-Verband, Mr. Redding?«
    »Er kümmert sich um die Interessen seiner Mitglieder, Miss Halprin.«
    »Und um welche Interessen handelt es sich?«
    Er versuchte ein Lächeln. »Möchten Sie es uns sagen?«
    »Mein einziges Interesse ist, meine Farm zu behalten«, sagte Liz und wollte zum Tisch, um sich Kaffee einzuschenken.
    »Genau darin liegt das Problem«, sagte Redding und trat wieder näher an sie heran.
    Liz hielt inne, noch bevor sie bei der Kanne angekommen war. »Wessen Problem? Da ich nicht vorhabe, von hier fortzugehen, ist es nicht meins. Und da Sie hier sind, um mir zu helfen, kann das auch nicht Ihr Problem sein. Wer bleibt dann noch übrig?«
    »Wir wollten, daß Sie erfahren, wie unsere Stadt darüber denkt«, sagte Redding. »Dieser Bezirk hat kaum noch Aussichten. Es sieht in der Tat so aus, als ob Maxwell Rentz' Erholungsgebiet unsere letzte Chance wäre. Wir verstehen sehr wohl, daß Sie ihre eigenen Gründe haben, hierbleiben zu wollen. Wenn es mehr Geld ist, was Sie wollen …«
    »Das ist es nicht.«
    »… dann wird die Vereinigung bei Mr. Rentz für Sie vorsprechen. Er braucht den direkten Zugang durch Ihr Land zur Hauptstraße, und wenn er das Land nicht bald erschließen kann, wird er vielleicht das Handtuch werfen und seine Geschäfte woanders machen.«
    »Sie sorgen sich also um all die Arbeitsplätze?«
    »Ja, Ma'am, das tue ich.«
    »Und das ist auch gut so … unabhängig davon, ob ich verkaufe oder nicht. Ich habe mich eingehend mit den verschiedenen Besitztümern der Rentz Enterprises beschäftigt. Es ist nicht das erste Mal, daß sie ein großes Projekt wie dieses in Angriff nehmen, allerdings wäre es das erste Mal, daß sie Einheimischen Arbeit verschaffen.«
    Redding zupfte an seinem Kragen.
    »Sehen Sie«, fuhr Liz fort, »Rentz Enterprises ist dafür bekannt, daß er billige, nicht gewerkschaftlich organisierte Arbeitskräfte importiert, nachdem ihm die Ortsbehörden alle möglichen Steuervergünstigungen gewährt haben. Glauben Sie, daß es hier anders wird? Glauben Sie, daß an dem Tag, an dem der Boden Rentz' Disney World erschlossen wird, auch nur ein Einheimischer eine Schaufel halten wird?«
    Redding versuchte ruhig zu bleiben. »Nun, Miss Halprin, es gibt in dieser Gegend eine Menge Leute, die das gerne selbst herausfinden würden. Wir haben sie solange hingehalten, wie wir nur konnten, aber das wird wohl nicht mehr länger gehen.«
    »Ist das eine Drohung?«
    »Nur eine Information. Wir wissen, daß es schon einige Zwischenfälle gab, und wir befürchten, daß wir in Zukunft nicht mehr für Ihre Sicherheit garantieren können.« Redding hielt inne, sein Blick fiel auf ein Polaroid-Foto von Liz und Justin, das mit einem Magnet am Kühlschrank haftete. Das letzte Foto, bevor er wieder bei seinem Vater lebte. »Sie haben vor, Ihren Sohn hierher zu holen?«
    Der Ausdruck in Reddings Blick, während er dies sagte, ließ Liz' Puls heftiger schlagen. Sie fühlte einen Druck in ihren Schläfen entstehen, ihr Mund wurde trocken. Doch bevor sie antworten konnte, quietschte die Gittertür, und Buck Torrey schritt über die Schwelle. Er hatte die Tür zwanglos mit dem Fuß aufgestoßen, beide Hände waren hinter seinem Rücken verschränkt.
    »… 'n Morgen, Kameraden«, grüßte er

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