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Marissa Blumenthal 02 - Trauma

Titel: Marissa Blumenthal 02 - Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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»Wir können sie doch nicht im Stich lassen. Bitte!«
    »Mehr kann ich jetzt nicht für dich tun, Kumpel«, sagte Rafe zu
    Wynn. Der nickte und schloß eine Hand über den Druckverband. Marissa konnte sich nicht länger beherrschen. Sie brach in Tränen aus und rief immer wieder: »Bitte, bitte!«
    Ohne sie zu beachten, ging Rafe zum Funkgerät und forderte die Küstenstreife zur Hilfeleistung an.
    Marissa war außer sich. Als der Kapitän vom Funkgerät zurückkam, flehte sie ihn schluchzend an, ins Wasser zu steigen und Wendy zu suchen.
    »Für was halten Sie mich denn?« schrie Rafe. »Für einen Verrückten? Man steigt nicht ins Wasser, wenn ein großer weißer Hai in der Nähe ist. Es tut mir leid um Ihre Freundin, aber ich kann jetzt nur abwarten, ob sie noch einmal an die Oberfläche kommt. Sie hätte doch in die Korallenbänke flüchten können.«
    »Ich habe gesehen, wie der Hai sie gepackt hat«, sagte Marissa stöhnend. Dann flehte sie ihn wieder an: »Sie müssen etwas tun.«
    »Wenn Ihnen etwas Besseres einfällt, als daß ich ins Wasser steigen soll, sagen Sie mir Bescheid!« antwortete Rafe und entfernte sich, um sich um Wynn zu kümmern.
    Marissa wußte nicht mehr, was sie tun sollte. Sie sank auf die Knie, schlug die Hände vors Gesicht und weinte.
    Bald darauf hörte sie ein schwirrendes Geräusch, das rasch lauter wurde. Sie lehnte sich ans Schanzdeck und sah einen Hubschrauber herunterkommen. Genau über der Oz blieb er in der Luft stehen. In der offenen Tür sah Marissa einen Mann, der ein seitlich an der Maschine angebrachtes Seil umklammerte.
    Rafe ging wieder ans Funkgerät und führte ein weiteres Gespräch mit der Küstenstreife. Danach nahm er Funkverbindung mit dem Hubschrauberpiloten über ihren Köpfen auf. Rafe sagte ihm, er habe die Blutung stoppen können. Die beiden diskutierten darüber, ob sich der gefährliche Versuch lohnte, Wynn zum Hubschrauber emporzuhieven, und entschieden sich dagegen. Die Blutung war ja gestoppt.
    »Eine Taucherin wird noch vermißt«, sagte Rafe ins Funkgerät.
    »Wir schicken ein Patrouillenboot«, sagte der Hubschrauberpilot und beendete das Gespräch. Dann senkte er die Nase und flog in Richtung aufs Festland davon.
    Rafe stellte das Funkgerät weg. »Jetzt warten wir am besten, bis das Patrouillenboot hier eintrifft«, sagte er.
    »Ich kann Sie einfach nicht verstehen!« schrie Marissa. »Sie wollen wegen Wendy wirklich nichts unternehmen?«
    Rafe überhörte sie. Er prüfte Wynns Druckverband. Er war trocken geblieben.
    »Und Sie«, sagte Marissa giftig und zeigte auf Wynn. »Sie haben mich nicht in den verdammten Käfig reingelassen.«
    »Ich habe doch versucht, Ihnen zu helfen«, sagte Wynn. »Die Tür geht aber nach außen auf, nicht nach innen. Ich wollte es Ihnen zeigen, aber Sie haben mich nicht gelassen.«
    Marissa sah zum Käfig hinüber. Die Tür stand offen. Sie ging tatsächlich nach außen auf.
    Sie wandte sich wieder an Rafe. »Wer waren die Männer, die Fischstücke ins Wasser geschüttet haben?«
    »Zwei Kerle, die fischen wollten«, antwortete Rafe. »Der Kerl aus Asien hat die Oz gemietet. Bis das Motorboot kam, hat er sich in der Kabine aufgehalten. Ich weiß nicht, warum sie dann abgehauen sind. Wahrscheinlich hatten sie keine Lust mehr zum Fischen und haben deshalb ihre Köderfische weggeworfen. Hätte ich das gewußt, dann würde ich sie daran gehindert haben.«
    »Diese Köder haben die Haie angelockt«, sagte Marissa.
    »Das ist klar«, sagte Rafe.
    Marissa wußte nicht, was sie davon halten sollte. Sie zitterte immer noch. Eine Stunde verging, und noch immer war nichts von dem Patrouillenboot zu sehen. Das Wasser rings um das Boot war wieder klarer geworden. Sogar die Wellen hatten sich beruhigt. Marissa schaute über das Heck. Es waren keine Fische mehr zu sehen.
    »Mein Arm fängt wieder an zu bluten«, meldete sich Wynn angstvoll.
    Rafe prüfte den Verband. »Nur ein bißchen«, sagte er. »Ist nicht weiter schlimm. Aber laß uns jetzt losfahren! Zum Teufel mit dem Patrouillenboot!«
    »Wir fahren nicht eher ab, bevor wir Wendy gesucht haben«, sagte Marissa.
    »Hat doch keinen Zweck«, sagte Rafe. »Wenn Sie noch zu retten wäre, wäre sie längst aufgetaucht.«
    »Wenn Sie sich weigern«, sagte Marissa, »dann suche ich selber nach ihr.« Sie ging zu den nebeneinander aufgereihten Preßluftflaschen und zog eine heraus. Dann hob sie ihre Flossen auf, die noch immer im Bug lagen.
    Als Marissa wieder nach achtern kam,

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