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Marissa Blumenthal 02 - Trauma

Titel: Marissa Blumenthal 02 - Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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blickte auf. »Das ist ja unglaublich«, sagte sie. »Brisbane in Australien! Weißt du, was Brisbane unter anderem so anziehend macht?«
    Marissa schüttelte den Kopf.
    »Die Stadt ist das Tor zu einem der größten Naturwunder der Welt.«
    »Und zwar?«
    »Das Große Barriereriff! Ein Paradies der Taucher.«
    »Im Ernst?« sagte Marissa. Dann gab sie zu: »Davon wußte ich gar nichts.«
    »Na, ich wollte schon immer mal dahin«, sagte Wendy. »Tauchen ist eine Leidenschaft von mir. Ich habe als Assistenzärztin in Kalifornien damit angefangen. Im Urlaub bin ich immer zum Tauchen nach Hawaii geflogen. Dabei habe ich übrigens Gustave kennengelernt. Bist du schon mal getaucht, Marissa?«
    »Ein bißchen. Im College habe ich einen Tauchkursus mitgemacht, und dann war ich einigemal in der Karibik.«
    »Ich tauche unheimlich gern«, sagte Wendy. »Leider bin ich schon seit einiger Zeit nicht mehr dazu gekommen.«
    Marissa brachte das Gespräch wieder auf das eigentliche Thema.
    »Was hältst du von dem Artikel?«
    Wendy sah auf ihn hinunter. »Es ist ein guter Aufsatz. Aber es steht überhaupt nichts darüber drin, wie die Krankheit verbreitet wird. Der Autor läßt nur anklingen, daß das Ansteigen der Tbc durch die Einwanderung verursacht werde. Na schön, aber wie wird sie weiterverbreitet? Wie kommt es, daß sie nur einen so kleinen Ausschnitt der Bevölkerung erfaßt?«
    »Das habe ich mich auch gefragt«, sagte Marissa. »Und wie gelangt sie in die Eileiter? Normalerweise breitet sich Tbc doch durch das Blut oder die Lymphgefäße aus. Das kann hier nicht der Fall sein. Ich frage mich schon, ob sie zur Geschlechtskrankheit mutiert ist.«
    »Oder sie verbreitet sich durch infizierte Tampons.«
    »Das ist eine Idee«, sagte Marissa. Ihr fiel ein, daß Tampons auch als Ursache des toxischen Schocksyndroms entlarvt worden waren.
    »Was mich betrifft, ich benutze ausschließlich Tampons.«
    »Ich auch«, sagte Wendy. »Das Dumme ist nur, daß Tampons in dem Artikel mit keinem Wort erwähnt werden.«
    »Mir kommt eine Idee«, sagte Marissa. »Wir könnten doch in Brisbane anrufen und mit dem Autor des Artikels sprechen. Bei der Gelegenheit fragen wir ihn nach der Rolle von Tampons. Es wäre auch interessant, von ihm zu erfahren, ob sich in den 23 Fällen Folgewirkungen gezeigt haben und ob in der Female Care Australia-Klinik neue Fälle aufgetreten sind. Immerhin ist der Artikel schon zwei Jahre alt.«
    »Wie ist der Zeitunterschied zwischen hier und Australien?« fragte Wendy.
    »Da fragst du die Falsche.«
    Wendy griff zum Telefonhörer, rief die Überseevermittlung an und erkundigte sich nach der Zeit. Dann legte sie wieder auf. »Sie sind uns vierzehn Stunden voraus«, sagte sie.
    »Das heißt also…»
    »Daß es bei ihnen jetzt ungefähr morgen mittag ist«, sagte Wendy.
    »Versuchen wir es mal!«
    Bei der Überseeauskunft erhielten sie die Telefonnummer von Female Care Australia in Brisbane, meldeten das Gespräch an, und Wendy legte auf die Raumsprechanlage um.
    Sie hörten es läuten. Am anderen Ende nahm jemand den Hörer ab. Über die Leitung kam eine muntere Stimme mit starkem australischem Dialekt.
    »Hier ist Dr. Wilson«, sagte Wendy. »Ich rufe aus Boston in den USA an und möchte Dr. Tristan Williams sprechen.«
    »Ich glaube, wir haben hier keinen Dr. Tristan Williams«, sagte die Vermittlung. »Einen Augenblick, bitte.«
    In der Wartezeit kam Musik aus dem Hörer. Dann meldete sich wieder die Vermittlung. »Ich habe mich erkundigt. Ein Dr. Williams war mal hier an der Klinik, ist aber leider nicht mehr bei uns.«
    »Könnten Sie uns sagen, wie wir ihn erreichen?« fragte Wendy.
    »Tut mir leid, da habe ich keine Ahnung«, sagte die Vermittlung.
    »Haben Sie ein Personalbüro?« fragte Wendy.
    »Allerdings«, sagte die Vermittlung. »Soll ich Sie verbinden?«
    »Bitte«, sagte Wendy.
    »Personalbüro hier«, sagte eine Männerstimme.
    Wendy wiederholte ihren Wunsch, Verbindung mit Tristan Williams aufzunehmen. Wieder wurde sie gebeten zu warten. Diesmal dauerte es länger.
    »Entschuldigen Sie«, sagte der Mann, als er wieder in die Leitung kam. »Ich habe gerade erfahren, daß Dr. Williams’ Aufenthaltsort unbekannt ist. Er wurde vor ungefähr zwei Jahren entlassen.«
    »Aha«, sagte Wendy. »Könnten Sie mich mit der Pathologie verbinden?«
    »Aber ja«, sagte der Mann.
    Es dauerte volle zehn Minuten, bis man einen der Pathologen an den Apparat bekam. Wendy nannte ihren Namen und erklärte ihm,

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