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Marsha Mellow

Marsha Mellow

Titel: Marsha Mellow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
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Hoffnungsschimmer geweckt, dass wir doch nicht völlig verloren sind. Deswegen würde ich gern mehr über Ihre Meinung erfahren. Was halten Sie von einem gemeinsamen Mittagessen?«
    Ich bin völlig von den Socken. Ich war innerlich schon darauf eingestellt, in einer Tränenflut zu versinken, und jetzt versaut er mir alles mit... wie bitte? Habe ich richtig gehört? Ist das etwa eine Anmache? Aber er sieht immer noch sauer aus. Der will mich bestimmt nicht angraben ... Ich kapiere es einfach nicht.
    »Oder lieber Abendessen? Ja, das wäre vielleicht besser. Und, was sagen Sie dazu?«, fragt er, wobei seine Pupillen mit einem Mal wieder groß wie Untertassen sind.
    Unglaublich. Er baggert mich tatsächlich an. Und er wartet auf meine verdammte Antwort, die vermutlich »Ja« lauten sollte, da das mit dem Abendessen eine großartige Idee ist. Aber Moment mal. Was ist denn mit seiner Ros ? Vielleicht ist Ros ja gar nicht mehr aktuell, sodass das mit dem Abendessen tatsächlich eine großartige Idee ist. Ich suche fieberhaft nach einer Eingebung. Bitte, lieber Gott, gib mir ein Zeichen.
    »Ähm ... äh ... ähm«, stammle ich.
    Liegt es an mir, oder ist es hier drin tatsächlich verflucht heiß? Scheiße, was dampft denn hier? Mist, das ist mein blöder Rock. Peinlicher kann es jetzt nicht mehr werden.
    »Es steht Ihnen frei, Amy«, sagt er und fingert ungeduldig an seinem Stift herum - offenbar ist er nicht gewillt, die ein, zwei Jahre abzuwarten, bis ich einen vollständigen Satz herausbringe.
    »Nein, nein, Abendessen wäre schon okay«, sage ich, plötzlich der Sprache wieder mächtig. »Ich würde wirklich gerne ...«
    Ich verstumme, denn plötzlich sehe ich es direkt vor mir. Das Zeichen, nach dem ich gesucht habe, stand die ganze Zeit auf seinem Schreibtisch. Ein wunderschöner Bilderrahmen aus Holz. Und er ist nicht leer. Das Foto einer Frau steckt darin. Ist das etwa Ros ? Sie ist... Meine Güte, sie ist einfach umwerfend - sie hat Ähnlichkeit mit diesem Model, das sich in der Schwarz-Weiß-Werbung von Calvin Klein am Strand räkelt... Christy Turlington, so heißt sie. Sie ist viel zu jung, um seine Mutter zu sein. Er bemerkt meinen Blick, woraufhin er das Bild scheinbar geistesabwesend etwas dreht, sodass mir der Blick auf das Foto versperrt ist... Defintiv nicht seine Mutter also. Dieser Mistkerl. Lädt mich zum Essen ein, obwohl mit seiner Ros noch gar nicht Schluss ist. Sie ist nach wie vor präsent - sogar hier. Er ist gebunden. Der Mistkerl hat eine Freundin. Und was ist eigentlich mit der Prada-Tussi von der Bank - mit dem »Geschäftsessen« heute Abend? Himmel, was ist nur los mit den Männern? Genauer gesagt, was ist nur los mit denen, deren Bekanntschaft ich mache?
    »Dann lassen Sie sich gleich von Deedee einen Termin geben«, schlägt Lewis vor, woraufhin er den Kopf senkt und sich wieder in seine Arbeit vertieft - ich bin wohl entlassen.
    In meinem wirren Zustand bringe ich es nicht fertig zu brüllen: »Du glaubst wohl, ich merke nicht, was hier läuft, du untreuer Macho?!« Stattdessen murmle ich: »Okay.«
    Ich löse vorsichtig meine nassen Klamotten von dem Stuhl und verlasse den Raum in einer Dampfwolke.
    »Geschäftsessen?«, fragt Deedee mit kaum verhohlener Skepsis.
    Ich nicke stumm. Mir ist schleierhaft, weshalb ich an ihrem Schreibtisch stehe und einen Termin vereinbare, anstatt einen großen Bogen um diese blöde Kuh zu machen. Muss an meinem angeborenen Respekt vor Autoritätspersonen liegen - auch wenn Lewis ein übler Macho ist, ist er nichtsdestotrotz mein Chef. Das ist typisch für mich. Würde ich auf Befehl der Queen geköpft werden, würde ich bestimmt meine Hilfe anbieten, indem ich eine gepunktete Linie um meinen Hals male.
    »Schön, wann passt es dir?«, fragt Deedee.
    Eigentlich nie.
    »Himmel, ist es schon drei?«, frage ich erschrocken. »Jetzt hätte ich es beinahe verschwitzt. Hab einen Termin bei... beim Optiker! ... Scheiß Kontaktlinsen. Ein Albtraum.«
    Deedee sieht mich misstrauisch an.
    »Ich habe aber Bescheid gegeben, Deedee ... letzte Woche schon. Tut mir Leid. Ich muss los.«

KAPITEL 9
    »Lass mich das noch mal rekapitulieren, Amy«, sagt Ant. »Irgendein Verleger bläst dir mehr als hundert Riesen in den Arsch, dein Ex - der meiner Meinung nach ein Blödmann ist, aber was weiß ich schon? - schenkt dir so viele Lilien, dass man ihn für eine Schwuchtel halten könnte, und dein süßer, traumhafter Chef lädt dich zum Essen ein.«
    Ich nicke.
    »Und du nennst

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