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Marsha Mellow

Marsha Mellow

Titel: Marsha Mellow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
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Meilen weit weg bin ... Aber im Gegenteil. Irgendwie scheinen die beiden immer mehr miteinander zu verschmelzen. Mann, das ist echt schwierig«, seufzt er und trinkt sein Glas leer. Während ich ihm den Rest aus der Flasche einschenke, fügt er hinzu: »Ich geh gleich noch mal raus und hole uns Nachschub.«
    Ich stelle auf Autopilot um, schnalle mir den Fallschirm auf den Rücken und hebe den zweiten vom Boden im Cockpit auf. Damit marschiere ich zu meinen beiden Fluggästen, die nervös auf ihren Plätzen sitzen.
    »Wir haben geringfügige technische Probleme«, verkünde ich mit ruhiger Stimme. »Offenbar habe ich vergessen, aufzutanken. Echt dumm von mir - weiß nicht, wo ich manchmal meinen Kopf habe. Egal, jedenfalls werden die Motoren in den nächsten Minuten ausfallen und wir mitten im Dschungel abstürzen. Die gute Neuigkeit ist, dass wir über Fallschirme verfügen. Die schlechte ist, dass es nur zwei davon gibt. Einer ist für mich reserviert, weshalb es wohl am fairsten wäre, den anderen aus dem Flieger zu werfen, damit ihr beide dran glauben müsst. Schließlich wird niemand zwei so erbärmliche Würstchen wie euch vermissen.«
    »M-M-Moment mal«, stammelt Jake. »Ich bin Schriftsteller. Ich habe Fans.«
    »Ha, dieser Haufen von schwachsinnigen Star-Trek-Freaks mit ihren langen Bärten?«, schnaube ich verächtlich. »Mir brauchst du nichts zu erzählen - mir, der Bestsellerautorin, dem neuen Stern am Bücherhimmel, der ›furchtlosen neuen Stimme der Frauenliteratur‹ (Company) - und schon gar nichts über Fans. Nein, wenn du dein Leben retten willst, musst du dir etwas Besseres einfallen lassen.«
    Angesichts der brutalen Wahrheit kauert sich Jake auf seinem Sitz zusammen.
    »Wie steht‘s mit dir, Lewis?«, wende ich mich an den Nächsten. »Du bist erstaunlich schweigsam.«
    »Wie oft muss ich es dir noch erklären, Amy?«, erwidert er und sieht mich mit seinen großen braunen Augen an. »Sie ist bloß ein Gesicht in einem Bilderrahmen. Sie bedeutet mir nichts. Nicht das Geringste, ich schwöre. Du bist nämlich diejenige, die ich liebe ... Auf die ich mein ganzes Leben lang gewartet habe.«
    »Ich wette, das würdest du zu jeder Frau sagen, wenn du in einem Flugzeug sitzt, das jeden Moment über dem Dschungel abstürzt, in dem es von tödlichen Giftspinnen und Grizzlybären nur so wimmelt, um an den letzten übrigen Fallschirm zu kommen.«
    »Hast du ›Grizzlybären‹ gesagt?«, bemerkt Jake. »Die leben nicht im Regenwald.«
    »Ruhe«, zische ich. »Es sind ... ähm ... Amazonas-Dschungelgrizzlybären. Hör zu, das hier ist mein Traum, und wenn ich sage, da unten gibt es Bären, dann gibt es die auch. Und weil du mal wieder so schön den Besserwisser heraushängen lässt, bekommst du den Fallschirm nicht.«
    Daraufhin bricht Jake in Schluchzen aus. Lewis lässt sich neben ihn auf den Sitz fallen, sichtlich erleichtert.
    »Freu dich nicht zu früh«, sage ich zu ihm, »deine Chancen stehen nämlich nicht viel besser... Außer du kannst mir eine schlüssige Erklärung für dieses Foto liefern - und zwar eine, in der keine Ehefrauen oder Freundinnen vorkommen ... beziehungsweise Inzest.«
    »Es ist... Es ist... deine Schwester.«
    »Wie bitte?«
    »Habe ich dir nicht gesagt, du sollst deine Schwester anrufen?«, wiederholt Ant in diesem Moment und zerstört damit meinen sorgfältig konstruierten Film in meinem vom Alkohol benebelten Kopf - mittlerweile haben wir die dritte Flasche leer gemacht, und die zeigt Wirkung.
    »Die kann ruhig noch ein wenig schmoren«, lalle ich.
    »Die Gefahr dabei ist, dass sie bestimmt einen Racheplan ausheckt... Aber gut, wenn es dich nicht stört, dass deine Mutter morgen in der Mail ein verwackeltes Urlaubsfoto von dir auf der Titels ...«
    Noch bevor er den Satz zu Ende spricht, bin ich vom Sofa gefallen und habe das Telefon in der Hand.
    »Ich bin‘s, hallo Lisa. Es tut mir Leid. Nein, es tut mir wirklich und wahrhaftig Leid, echt.« Gleich trieft der Schleim aus dem Hörer. »Bitte, tu es nicht.«
    »Was denn?«, faucht Lisa wütend.
    »Keine Ahnung ... Was du dir auch immer überlegt hast.«
    »Ich habe überlegt, ob ich dich umbringen soll, Amy.«
    »Das hätte ich auch verdient. Ich bin ein Aas. Keine Ahnung, was in mich gefahren ist.«
    »Ich schon. Du bist feige. Was mir ja nicht neu ist, aber warum musst du mich da hineinziehen? Mum will jetzt meinen Pass beschlagnahmen.«
    »Was soll‘s, du willst ja sowieso nicht nach Hongkong. Oder?«
    »Darum geht es

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