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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2. Perlen für eine Mätresse
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Tränen zurückzuhalten, und dachte an die sichere Rückkehr ihres kleinen Sohnes. „Ja, das ist eine gute Idee." Sie verharrte reglos, während Ethan die Kette um ihren Hals legte und leicht ihren Nacken küsste. Dann führte er sie aus dem Zimmer nach unten. Als sie am Fuß der Treppe angekommen waren, fühlte Grace sich schon ein wenig wohler, wenngleich sie vermutete, dass dies weniger an den Perlen lag als an der fürsorglichen Aufmerksamkeit ihres Mannes.
    Bis sie Cords und Victorias Haus erreicht hatten, ging es ihr immerhin so gut, dass sie glaubte, dem bevorstehenden Abend mit Fassung entgegensehen zu können.
    Sie stellte bald fest, wie ihr die Anwesenheit von Familie und Freunden half. Sarah und Jonathan freuten sich sehr, sie wiederzusehen, und die Duchess of Sheffield, Rafes Mutter, ent- puppte sich als eine erfreuliche und interessante Gesprächs-

Partnerin. Zu Grace' Überraschung war auch ihre Schwägerin Harriet anwesend, und die beiden Freundinnen umarmten sich innig.
    „Es ist so schön, dich zu sehen!", rief Harriet, die ihre blon- den Haare locker aufgesteckt trug und in einem mit rotem Samt gefassten, karierten Taftkleid sehr hübsch aussah.
    „Ich freue mich auch, Harriet. Ich wusste gar nicht, dass du hier sein würdest."
    Harriet sah sich kurz um. „Ich war mir dessen auch nicht si- cher, aber William hat darauf bestanden. Er meinte, es würde mir gut tun - und er hatte Recht. Komm, du musst ihn kennen lernen!"
    Grace wurde daraufhin mit dem vermögenden Gutsbesitzer bekannt gemacht, den Harriet in ihr Herz geschlossen hatte, und mochte ihn auch sogleich. Er war ein großer, stämmiger Mann, gut aussehend, mit einem freundlichen Lächeln und sanften blauen Augen.
    Es wäre ein wundervoller Abend gewesen, hätte nicht der Ge- danke an den Viscount in seiner Zelle wie ein düsterer Schat- ten über Grace gehangen. Nur Cord, Victoria und Rafe wussten von ihrer tiefen Besorgnis, die sie zu verbergen suchte. Gleich- wohl schien es Grace, als ob an diesem Abend alle ausgespro- chen nett zu ihr waren und sich bemühten, sie aufzumuntern.
    „Meine Haushälterin Mrs. Gray hat mit deiner Haushälterin Mrs. Winthorpe gesprochen", meinte Victoria. „Mrs. Winthor- pe hat Mrs. Gray erzählt, dass du nach einem Jungen namens Peter O'Daly suchst, und Mrs. Gray sagte daraufhin, dass sie jemanden kennt, der wissen könnte, wo er zu finden ist."
    „O Tory - das ist ja wundervoll!"
    „Morgen werden wir mehr erfahren."
    Grace nickte und empfand zum ersten Mal wieder ein wenig Hoffnung, seit ihr Vater erneut verhaftet worden war.
    Rafe zog sie beiseite und vertraute ihr an, dass er einen Freund habe, der als Bankier für die Londoner Zweigstelle des Finanzhauses arbeite, das Collingwoods Vermögen verwalte. „Denworth hat mir berichtet, dass der Earl kurz nach dem Prozess gegen Ihren Vater einige sehr hohe Einzahlungen ge- macht hat. Leider weiß er nicht, wo das Geld herstammt, aber er hat mir versichert, dass die Summen beachtlich waren und die Zahlungen bar getätigt wurden."
    „Wie haben Sie das erfahren? Ich dachte immer, dass es ein

Bankgeheimnis gibt."
    Rafe lächelte verschmitzt. „Wenn man ein Duke ist, meine Liebe, tun sich einem oftmals Dinge auf, die anderen ver- schlossen bleiben."
    Schließlich kam auch noch Cord auf sie zu, um mit ihr über Peter O'Daly zu sprechen. „Wenn wir ihn finden, werde ich per- sönlich dafür sorgen, dass er den Friedensrichtern vorgeführt wird und dort die Wahrheit erzählt."
    „Danke", erwiderte Grace und schluckte. „Ganz gleich, wie alles ausgehen wird, so könnte ich mir doch keine besseren Freunde wünschen."
    Der letzte Tag vor der geplanten Hinrichtung verstrich, ohne dass sie etwas von Jonas McPhee gehört hätten. Auch bei Ein- bruch der Dunkelheit war immer noch keine Nachricht gekom- men, und Grace hatte sich nach oben zurückgezogen, um in ihrer Trauer allein zu sein.
    Ethan war in sein Arbeitszimmer gegangen, konnte sich je- doch nicht auf die Schiffsbücher konzentrieren, die er vor sich auf dem Schreibtisch ausgebreitet hatte. Er seufzte. Nachdem er so lange die Spur des Viscounts verfolgt hatte, hätte er es sich nicht träumen lassen, dass er einmal die Vollstreckung des Urteils aufgeschoben sehen wollte.
    Er brauchte einfach noch mehr Zeit, um alle Beweise erneut zu prüfen. Schließlich wollte er sichergehen, dass der Mann, der morgen sterben würde, auch tatsächlich des Verbrechens schuldig war.
    Doch nun schien es zu spät zu sein,

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