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MASKENBALL UM MITTERNACHT

MASKENBALL UM MITTERNACHT

Titel: MASKENBALL UM MITTERNACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CANDACE CAMP
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Weilchen zu vergnügen?“
    „Schon möglich“, meinte Bromwell achselzuckend.
    „Aber es ist kein Vergnügen, mitten in der Nacht in einer kalten Kutsche herumzusitzen und ein dunkles Haus anzustarren.“
    „Du wolltest mir etwas über Lady Calandra erzählen.“
    Archie seufzte. „Na schön. Sie ist jung und schön und vermögend.“
    „Verehrer?“
    „Natürlich. Aber bisher hat sie alle abgewiesen – zumindest jene, die sich durch die schroffe Art des Dukes nicht daran hindern ließen, ihr den Hof zu machen. Man munkelt bereits, dass sie nie heiraten wird, und behauptet, alle Lilles seien eine gefühlskalte Sippe.“
    Bromwell zog eine Braue hoch. „Ich konnte keine Spur von Gefühlskälte an der Dame entdecken“, murmelte er.
    Archibald rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her. „Ich wüsste gern, Brom, was dir im Moment durch den Kopf geht.“
    Ein dünnes Lächeln umspielte Bromwells Lippen. „Ich dachte gerade, wie ausgesprochen nervös der Duke reagierte, als er mich auf dem Ball im Gespräch mit Lady Calandra vorfand. Es war höchst amüsant.“
    Diese Worte trugen keineswegs dazu bei, seinen Vetter zu beruhigen, im Gegenteil, er wirkte nur noch nervöser. „Der Duke reißt dich in Stücke, wenn du Lady Calandra ein Leid zufügst.“
    Bromwell warf Archie einen Seitenblick zu. „Denkst du etwa, ich fürchte mich davor, der Duke könnte mir etwas antun?“
    „Nein, zum Teufel, das ist mir schon klar. Aber ehrlich gestanden, reicht meine Angst vor ihm für uns beide.“
    Brom lächelte. „Sei unbesorgt, Archie. Ich habe nicht vor, dem Mädchen etwas anzutun. Im Gegenteil …“ Aber sein teuflisches Lächeln vermochte den Vetter nicht in Sicherheit zu wiegen. „Ich habe vor, mich ihr von meiner charmantesten Seite zu zeigen.“
    Tilford gab ein tiefes Stöhnen von sich. „Ich wusste es. Du hast einen Plan. Und es wird böse enden, das weiß ich jetzt schon. Bitte Brom, können wir nicht endlich fahren und das alles vergessen?“
    „Einverstanden“, antwortete Bromwell. „Fürs Erste habe ich gesehen, was ich sehen wollte.“
    Im Begriff, den Vorhang am Wagenfenster zu schließen, stutzte er, beugte sich vor und hob abwehrend die Hand. „Nein, warte. Jemand verlässt das Haus. Eine Frau.“
    „Ein Dienstmädchen? Mitten in der Nacht?“ Nun war auch Archibalds Interesse geweckt. Er schob den Vorhang auf seiner Seite zurück. „Ein heimliches Stelldichein mit einem Diener oder …“
    „Zum Teufel!“, stieß Bromwell verblüfft aus. „Es ist die Dame persönlich.“
    Er beobachtete gespannt, wie die Frau die Kapuze tief ins Gesicht zog und furchtlos auf die Straße trat. Bromwell nahm Archies Spazierstock an sich, stieß mit dem Knauf ein kleines Viereck im Dach auf und gab dem Kutscher mit gedämpfter Stimme Anweisungen.
    Dann lehnte er sich in die Polster zurück. Das Pferdegespann zog an, und der Wagen setzte sich in Bewegung, um der Frauengestalt zu folgen.
    „Glaubst du, es handelt sich tatsächlich um Lady Calandra?“, fragte Archie zweifelnd. „Was hat sie vor? Ohne Begleitung? Mitten in der Nacht?“
    „Ja, was hat sie vor?“, wiederholte sein Vetter sinnend und klopfte mit den Fingern auf den Stockknauf in seiner Hand.
    Archie schob den Vorhang wieder einen Spalt beiseite und spähte in die Nacht. „Wir haben sie überholt.“
    „Ich weiß.“
    An der nächsten Straßenecke bog die Kutsche nach rechts und hielt kurz darauf an. Bromwell öffnete den Wagenschlag und sprang auf den Gehsteig.
    „Brom! Was um Himmels willen hast du vor?“, fragte Archie besorgt.
    Der Earl antwortete leichthin: „Man kann doch eine Dame nicht spät nachts alleine durch finstere Straßen gehen lassen, findest du nicht auch?“
    Er tippte sich lächelnd mit zwei Fingern an die Stirn, klappte die Tür zu und entfernte sich.

4. KAPITEL
    Callies eilige Schritte hallten durch die stille nächtliche Straße. In ihrer überstürzten Hast, unbemerkt aus dem Haus zu kommen, hatte sie die nächtlichen Gefahren nicht bedacht. Von einem beklommenen Gefühl beschlichen, eilte sie an den schwarzen abweisenden Häuserfassaden vorbei; eine Begleitung wäre ihr höchst willkommen gewesen, sei es auch nur die der schüchternen Belinda.
    Callie war von Natur aus keine ängstliche Person, doch während ihr Zorn allmählich abflaute, kam ihr zu Bewusstsein, dass nachts Diebe und anderes lichtscheues Gesindel ihr Unwesen trieben. Es geschah auch in den vornehmen Wohngegenden Londons, dass Herren auf dem

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