Maskenschmuck (German Edition)
Tage Zeit, dann muss ich zurück nach Hamburg. Kann ich ..“
„Die Einladung ist mit Frühstück!“, lachte Rebecca, „Aber dann muss ich ins Atelier, ich habe noch ein paar Terminarbeiten zu erledigen.“
„Das passt mir gut, dann fahre ich zu meinem Großvater und komme abends zu dir.“
Sie hatte das Gefühl, sie hatten die ganze Nacht durchredet, aber irgendwann mussten sie doch eingeschlafen sein, denn sie erwachte am Morgen relativ ausgeruht. Ein Blick zur Seite zeigte ein leeres Kissen neben ihr. Sie dehnte und reckte sich wohlig und sprang aus dem Bett.
In diesem Moment öffnete Arne die Schlafzimmertür: „Zimmerservice!“
Er gab ihr einen Kuss und wich mit einem gespielten Schaudern zurück: „Zähneputzen, Duschen! Frühstück ist auf dem Tisch!“
„Wow, das nenne ich eine Überraschung!“ Staunend nahm Rebecca einen komplett gedeckten Tisch mit frischen Brötchen zur Kenntnis, „Kannst du zaubern? Wann bist du aufgestanden, ich habe dich gar nicht gehört?“
„Du hast so fest geschlafen, da wollte ich dich nicht wecken. Du musst schließlich Kräfte sammeln für heute Abend, wenn ich zurückkomme.“
„Dieses überhebliche Grinsen wird dir noch vergehen, wart’s ab!“, drohte sie und verschwand schnell im Badezimmer, nur um in Rekordzeit wieder aufzutauchen.
Beifällig registrierte Arne Rebeccas hochgesteckte Frisur, die ihre hübschen Ohren zur Geltung brachten: „Ich wusste gar nicht, dass es Frauen gibt, die in so kurzer Zeit fertig sein können. Lass uns anfangen, ich habe einen Bärenhunger!“
Und wirklich, im Handumdrehen hatte er vier Brötchen vertilgt.
„Sonst bin ich nicht so ein Vielfraß, aber nach gestern Abend ...“, vielsagend blickte er sie an, „eigentlich habe ich seit gestern Mittag nichts mehr zu mir genommen.“
Etwas schuldbewusst stellte Rebecca fest, dass sie ihm nichts zu essen angeboten hatte, aber sie selbst hatte auch gar nicht daran gedacht.
„Scheint dir aber nicht geschadet zu haben, oder?“ Sie umarmte ihn, gab ihm einen Wohnungsschlüssel und sauste davon.
In ihre Arbeit versunken merkte sie gar nicht wie der Tag verflog. Sie summte vor sich hin und nahm nichts und niemanden richtig wahr. Als Lara sie wegen einer Sache ansprach, antwortete sie so vage, dass Lara sich nur kopfschüttelnd an die Stirn tippte, vielsagend: „Die ist genauso durchgedreht wie Nicki momentan!“, murmelte und das Weite suchte.
Die zwei Abende mit Arne verbrachte sie mehr oder weniger im Bett. Zwischendurch stopften sie hungrig irgendetwas in sich hinein, was ihr Kühlschrank so bot. Am letzten Abend guckte Arne ungläubig auf den einzigen Joghurt: „So geht das aber nicht weiter, ich falle vom Fleisch! Am Wochenende komme ich zurück, und dann gehen wir mal ordentlich einkaufen – oder besser noch – essen! Wir müssen mal wieder unter die Leute kommen.“
„Was denn, langweilst du dich schon mit mir?“, scherzte Rebecca.
„Sei nicht albern, aber ich möchte viel mehr über dich wissen, will deine Freunde kennenlernen und noch vieles mehr. Das können wir hier nicht. Da gerate ich nur in Versuchung, ständig über dich herzufallen.“
*
Als Arne abgefahren war, wunderte sich Rebecca, welch tiefe Lücke seine Abwesenheit hinterließ. Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Sie würde jetzt nicht zu diesen liebeskranken Wesen mutieren, die ohne ihren Lover nicht existieren konnten!. Energisch zwang sie sich zur Arbeit und ging abends ins Fitnessstudio. Sie setzte sich auf den Crosstrainer und strampelte verbissen immer schneller und schneller. Unvermutet geriet sie wieder ins Träumen und lächelte unbewusst vor sich hin.
„He! Hallo! Trainierst du für den Marathon? Und was grinst du die ganze Zeit so dämlich?“ Christin stand neben ihr, „Geschlagene fünf Minuten stehe ich jetzt hier, und du starrst grinsend vor dich hin! Ich bin’s, deine Freundin!“
„Oh, hallo!“ Rebecca schreckte aus ihren Träumen auf, winkte ab, zeigte auf die neugierigen Gesichter um sie herum und sagte nur : „Später, in der Kneipe!“
„Was hat jetzt dieses Dauergrinsen in dein Gesicht gezaubert? Raus mit der Sprache!“ Christin winkte dem Kellner und bestellte zwei Getränke.
„Ich habe Arne wiedergetroffen!“, strahlte Rebecca.
„Was denn! DEN Arne aus Hamburg? Von der Kunstausstellung?“ Christin
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