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Maskenschmuck (German Edition)

Maskenschmuck (German Edition)

Titel: Maskenschmuck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sibylle Walter
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geschafft. Kein Bürgersteig, aber auch kein Mensch weit und breit – da hinter der Gardine des Nachbarhauses erschien ein Gesicht, wurde aber hastig wieder zurückgezogen, als sie merkte, dass Rebecca hinsah.
    In fünf Minuten war sie im Supermarkt, super im wahrsten Sinne des Wortes! Einfach riesengroß! Rebecca hatte Mühe, die Sachen zu finden, die sie sich für das Picknick vorgestellt hatte – das Angebot war einfach umwerfend. Ein Verkäufer, den sie auf der Suche nach bestimmten Zutaten ansprach, unterbrach seine Tätigkeit sofort, und brachte sie persönlich zu dem gesuchten Regal –  freundlich auf sie einredend. Zu Hause hatte sie häufig auf ihre Fragen nur ein müdes Winken mit der Hand in die ungefähre Richtung geerntet. Sie konnte sich kaum entscheiden, erschrak, als sie auf die Uhr sah, und warf dann entschlossen viel zu viel in ihren Einkaufswagen, wie sie mit leichtem Entsetzen an der Kasse bemerkte. Vielleicht hätte sie doch das Auto nehmen sollen?
    Die Kassiererin tippte mit unheimlicher Geschwindigkeit die Posten ein, ein weiterer Angestellter stand schon bereit, um die Einkäufe in Plastiktüten zu packen. Rebecca stand mit ihrer Badetasche unschlüssig daneben, wohin mit all den Dingen? Da packte schon der Nächste ihren Wagen und schob ihn zum Ausgang.
    „Wo steht Ihr Auto?“ Er wollte die Waren auch noch ins Auto einpacken!
    Auf ihre Antwort, sie hätte keines dabei, nahm er sein Handy und wollte ihr ein Taxi rufen. Sie konnte ihn nur mit Mühe davon abhalten, er fand es unbegreiflich, dass sie die Taschen zu Fuß nach Hause schleppen wollte. Ungläubig den Kopf schüttelnd sah er hinter ihr her.
    Als sie in der sengenden Hitze die Plastiktüten ihre Hände einschnüren fühlte, gab sie ihm fast recht, aber der Weg war wirklich nicht der Rede wert.
    „Hallo, wo warst du?“, begrüßte sie Arne schon an der Tür, „Und was schleppst du da alles an?“, er nahm ihr die Tüten aus der Hand.
    „Picknick!“, strahlte Rebecca ihn an, „Schön, dass du schon da bist. Ich hatte dich noch gar nicht erwartet. Die Nachbarn haben schon neugierig hinter den Gardinen gestanden, als ich losging. Jetzt weiß ich auch, warum es hier keine Bürgersteige gibt  – nur Aliens wie ich gehen zu Fuß!“
    Sie stiegen direkt im Haus ins Auto, betätigten den Garagentoröffner und rollten auf die Straße. Ihr Navigator brachte sie ohne Probleme durch die belebten Straßen San Diegos an den dreißig Kilometer entfernten Strand La Jolla Beach. Rebecca fuhr, um sich an das Auto zu gewöhnen. Sie war dankbar bei den manchmal sechsspurigen Straßen, das Gerät dabei zu haben.
    „Puh!“, stöhnte sie an einer Ampel, „Wenn ich hier ohne Hilfen vier röhrenden abfahrbereiten Autos gegenüberstehen würde, wäre ich auch mit Klimaanlage schweißgebadet!“
     
    Direkt oberhalb der Bucht konnten sie das Auto abstellen. Begeistert blieben sie am Klippenrand stehen und schauten auf das Treiben unter ihnen. Weißer weiter Strandsand erstreckte sich meilenweit unter ihrem Blick. Es war nicht zu dicht bevölkert, richtig, es war mitten in der Woche, erinnerte sich Rebecca. Herrliche Wellenberge türmten sich auf und Wellenbretter gab’s, wohin das Auge schaute.
    „Heute gehen wir nur schwimmen, aber am Wochenende leihe ich uns Bretter zum Wellenreiten aus. Schon die letzten Male habe ich hier gesurft. Das wird super! Mich juckt es förmlich in den Fingern! Guck dir die Brecher an! Hast du schon mal auf so einem Ding gestanden?“
    Rebecca sah sich die Wellenreiter an, viele davon wahre Künstler auf ihrem Brett: „Noch nie, aber einmal ist immer das erste  Mal, oder? Du kannst es mir ja beibringen.“
    „Gern, vielleicht können wir Cathy auch überreden, mitzukommen. Sie ist eine ausgezeichnete Wellenreiterin, von ihr kannst du eine Menge lernen“, sagte Arne leichthin und merkte gar nicht, wie bei der Erwähnung von Cathy’s Künsten eine dunkle Wolke über Rebeccas Gesicht zog.
    Gibt es eigentlich etwas, was diese Cathy nicht hervorragend kann, dachte Rebecca missmutig, scheuchte aber angesichts der fantastischen Umgebung den Gedanken schnell beiseite.
    „Lass uns schnell ins Wasser, ich halte diese Temperaturen kaum noch aus. Komm, wer ist zuerst drin!“
    Sie entledigten sich ihrer Kleidung im Eiltempo und sprangen lachend um die Wette laufend in die Wellen. Die im Unterschied zur Luft gefühlte Kälte verschlug ihnen im ersten Moment fast den Atem, Rebecca kreischte, aber gleich danach war es

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