McDermid, Val
muss,
damit sie bei der Stange bleiben.«
»Sie können gern Stacey in
dieser Sache in Anspruch nehmen, wenn Sie etwas haben, das gründlicher
analysiert werden muss.«
»Danke, Carol. Ich glaube, im
Moment sind wir versorgt, aber ich werde es im Hinterkopf behalten. Wir haben
tatsächlich für diesen Fall schon eine gemeinsame Aktion mit der Greater Manchester Police laufen,
die auf nachrichtendienstlicher Datenerfassung basiert.«
»Wirklich? Eine unserer
Leichen wurde an der Grenze zwischen uns und ihnen abgelegt. Welche Verbindung
besteht da?«
»Die Idee kam von Tony Hill.
Wir hatten eine Reihe von Standorten öffentlich zugänglicher Rechner, die der
Mörder nutzte, um mit Jennifer Maidment zu kommunizieren. Tony bat eine
Kollegin, sie mittels eines Programms für geographisches Profiling zu
analysieren, und es kristallisierte sich ein Gebiet in Südmanchester heraus.
Deshalb haben wir die Aufzeichnungen unseres Erkennungssystems für Nummernschilder
an die Zulassungsstelle weitergegeben und sie um die Daten aller Fahrzeuge
gebeten, die an dem Tag, als Jennifer entführt wurde, in die Stadt kamen und in
Manchester gemeldet sind.«
Carol war beeindruckt. Solch
vernetztes Denken wünschte sie sich von ihrem eigenen Team. »Großartige Idee.
Was kam dabei heraus?«
»Dreiundfünfzig mögliche
Fahrzeuge. Ich habe meinen Sergeant hochgeschickt, damit er mit den Kollegen
der Greater Manchester Police zusammenarbeitet. Sie werden die Halter
aufsuchen, Alibis überprüfen und nach Leuten Ausschau halten, die Verbindung
zur Informationstechnologie haben. Laut Tony Hill arbeitet unser Täter in
dieser Branche.«
»Das hört sich
erfolgversprechend an. Es interessiert mich sehr, wie sich das entwickelt.«
Patterson seufzte. »Mich auch.
Weil - ehrlich gesagt, das ist die einzige Spur, die wir im Moment haben.«
Paulas Telefon meldete sich
summend. Sie zog es aus der Tasche, und ein kurzes Glücksgefühl durchfuhr sie,
als sie Elinor Blessings Nummer auf dem Display erkannte. Sie entfernte sich
mit dem Hörer am Ohr von der Gruppe Teenager aus Brucehill, mit denen sie und
Sam sich erfolglos befassten. »Ich habe die Nachrichten gesehen«, sagte Elinor.
»Ich kann mir vorstellen, dass es ein schwieriger Tag für euch ist.«
»Ich hatte schon leichtere«,
gab Paula zu, angelte sich eine Zigarette aus der Packung und nestelte das
Feuerzeug aus ihrer Tasche. »Es ist nett, eine freundliche Stimme zu hören.«
»Ich will Sie nicht aufhalten.
Mir ist klar, dass Sie zu tun haben. Aber ich dachte, vielleicht hätten Sie
Zeit für ein spätes Abendessen?«
Es war ein so schöner Gedanke,
dass Paula am liebsten geheult hätte. »Sehr gern«, seufzte sie. »Wenn Sie mit
spät so etwas wie halb zehn meinen, könnte ich es wahrscheinlich schaffen. Bis
dahin sind wir gewöhnlich fertig, es sei denn, es ergibt sich etwas Besonderes,
für das noch eine Mannschaft in der Spätschicht gebraucht wird. Na ja, ich sage
>fertig<. Was ich wirklich meine, ist, dass wir dann nicht mehr im Büro
sind.«
» Gut. Kennen Sie Rafaello's ?
Es ist gleich beim Woolmarket.«
»Ja, ich habe es schon mal
gesehen.«
»Ich bestelle einen Tisch.
Halb zehn, außer wenn Sie noch von mir hören.«
»Bis dann.« Paula legte auf.
Sie fühlte sich fünf Jahre jünger, die Bürde der letzten Zeit glitt von ihr ab.
Urplötzlich fühlte sie sich wieder voller Schwung. Als normaler Mensch wiedergeboren,
für den eine Beziehung tatsächlich möglich war. Sie drehte sich um und genoss
den schockierten Ausdruck auf Sam Evans' Gesicht, als er sie von bleierner
Schwere zu Beschwingtheit wechseln sah. Oh, es würde ein schöner Abend werden.
Inzwischen war da diese
Kleinigkeit mit den Jungs von Brucehill. So wie sie sich jetzt fühlte, sollten
die Burschen besser in Deckung gehen.
Alvin Ambrose hatte all seine
Überzeugungskraft aufbieten müssen, damit Patterson ihn bei der Suche in
Manchester einsetzte. Der DCI hielt es für Routinearbeit, die jemand aus den
niederen Rängen machen konnte; aber Ambrose wollte dabei sein und selbst sehen,
was immer sich tat. Er hatte darauf hingewiesen, dass sie diese
aussichtsreiche Spur auf jeden Fall verfolgen sollten, also könnte er doch am
besten mit den Männern vor Ort zusammenarbeiten. »Es ist ja nicht mal hundert
Meilen weg«, hatte er gesagt. »Wenn sich etwas tut, kann ich es über die
Autobahn mit Blaulicht und Sirene in gerade mal einer Stunde hierher schaffen.«
Schließlich hatte Patterson sich erweichen
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